Stern-Wywiol investiert in Anwendungsforschung

Technologiezentrum für 6 Millionen Euro ausgebaut

Mühlenchemie und ihre Partnerbetriebe

Die Mühlenchemie und ihre Schwestergesellschaften Deutsche Back und Stern Enzym haben ihre Anwendungsforschung deutlich ausgeweitet. Insgesamt haben die drei Unternehmen der Stern-Wywiol Gruppe über sechs Millionen Euro in den Ausbau des Technologiezentrums in Ahrensburg investiert.

Das erweiterte, breit aufgestellte Zentrum in Ahrensburg bei Hamburg umfasst jetzt eine Laborfläche von 3.000 qm. Im ausgebauten Backtechnikum können Mühlen, Brotfabriken, Backwaren- und Pastahersteller Prozesse simulieren und die Wirkung von Enzymen und anderen Wirkstoffen testen lassen. Wie der Geschäftsführer Lennart Kutschinski erklärt, „sind wir in der Lage, vom Getreidekorn bis zur Backware alle Prozessstufen in der Herstellung mit modernster Technologie abzubilden.“ Die Ergebnisse sind individuelle Lösungen, die sich kurzfristig im Realbetrieb umsetzen lassen und so auf wirtschaftlichem Weg alle Anforderungen an die Herstellung eines Lebensmittels erfüllen.

Mahlen, Kneten, Backen und Analysieren auf einer Anlage für Backwaren und Pasta
Zu den neuen Anlagen gehört ein Mahlautomat, der eine industrieähnliche Vermahlung von Getreideproben zu Mehlen ermöglicht, die anschließend im Labor und im Anwendungstechnikum geprüft werden. Mit einem Particle Sizer lässt sich dank Lasertechnologie die Partikelgrößenverteilung exakt bestimmen und so der Mahlautomat genau einstellen.

Neben einer modernen computergesteuerten Knetanlage zur Teigbereitung und mehreren Etagenöfen kommen auch ein Rotationofen und zwei Schockfroster zum Einsatz. Ebenso wurden die Kapazitäten der Analytik im Rheologie-Labor vergrößert und mit neuesten Brabender- und Chopin-Geräten ausgestattet. Im Vitamin- und Nährstofflabor lassen sich Stabilitätsprüfungen und Analysen nach internationalen Standards umsetzen, um den Anforderungen der FFI, GAIN und WHO gerecht zu werden. Das Enzymlabor wurde zur Entwicklung und Optimierung von Mikroorganismen und Prozessen für die Herstellung von Enzymen mit der neuesten Fermentationstechnologie ausgestattet.

Zum Backtechnikum gehört auch eine Pilotanlage für die Herstellung von Pasta-Produkten. Mit einer kontinuierlichen Stundenleistung von 70 kg Pasta und einer Mindestmenge von nur zehn bis 15 kg Endprodukt pro Versuch schließt Mühlenchemie die Lücke zwischen Labor- und Produktionsmaßstab.

Kompetenzcenter für Brotherstellung
Abgerundet wird der Neubau durch einen neuen Schulungsraum. Von dem aus können bei Seminaren die Abläufe in der Backstube direkt verfolgt werden. Die Tochterunternehmen Mühlenchemie, Deutsche Back und Stern Enzym bündeln in diesem Kompetenzcenter die unterschiedlichen, globalen Herausforderungen der Müllerei, Brot- und Teigwarenindustrie sowie der Backmittel-Hersteller. Von der Teigverarbeitung über Volumen bis hin zur Frischhaltung werden alle Segmente bei der Brotherstellung abgedeckt.