Stern-Wywiol verzeichnet stabile Entwicklung

Umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung

Torsten Wywiol

Die Hamburger Stern-Wywiol Gruppe erzielte 2013 einen Umsatz von 400 Mio. Euro. Nach Wachstumsraten von zuletzt 20 Prozent konnte das Unternehmen damit seine Entwicklung auf hohem Niveau stabilisieren. Dank umfangreicher Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in den Ausbau der internationalen Aktivitäten ist das Unternehmen im Wachstumsmarkt der Ingredients für Lebensmittel und Tiernahrung bestens aufgestellt. Auch die Anzahl der Mitarbeiter der Gruppe blieb in 2013 mit 850 konstant.

Zur Stern-Wywiol Gruppe gehören elf spezialisierte, eigenständige Fachbetriebe, die funktionelle Zusatzstoffe für die Produktion von Lebensmitteln und Tiernahrung entwickeln, produzieren und vertreiben. Dazu gehören international bekannte Unternehmen wie Hydrosol, Mühlenchemie, Stern-Maid, Sternchemie, Stern-Enzym, Herza Schokolade und Berg+Schmidt. Jedes einzelne verfügt über eine ausgeprägte spezifische Kompetenz unter anderem für Backwaren, Molkereiprodukte, Feinkost, Fleisch, Fisch, Schokolade, Aromen, Lecithin, Enzyme und Vitamine.

Flexible Struktur als Basis für Innovation und Erfolg
Eine flexible Struktur ist die Basis für eine hohe Innovationskraft und erfolgreiche Entwicklung des Familienunternehmens. „Auf dem weltweit wachsenden Markt für Lebensmittel und Tierernährung liegt unser Vorteil gegenüber Großkonzernen in anwendungstechnischer Beratung, Kundennähe, individuellen Produktlösungen und einer hohen Mobilität der Mitarbeiter“, sagt Torsten Wywiol, der als Vorsitzender der Geschäftsführung die Holding leitet.

Investitionen in Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist das Herz der Gruppe, in der die verschiedensten Ingredientssparten ihre Expertise im eigenen Technologiezentrum unter einem Dach bündeln. Vor den Toren Hamburgs entwickeln über 70 Technologen, Anwendungstechniker und Wissenschaftler Lösungen von morgen. In die Erweiterung der F&E hat das Unternehmen im letzten Jahr sieben Mio. Euro investiert. Neben dem Ausbau des Backtechnikums sowie des Milch- und Feinkosttechnikums wurde ein neues Enzymlabor errichtet. Dies sind beste Voraussetzungen, um Kunden dabei zu unterstützen, ihre Produktionsprozesse zu verbessern und neue Produktideen auf den Markt zu bringen.

„Um die Funktionalität von Wirkstoffen zu testen, produzieren wir die Lebensmittel in unseren Pilotanlagen mit vergleichbarer Technik, wie sie unsere Kunden im Industriemaßstab anwenden. Dafür sind wir mit modernsten Aggregaten und Versuchsanlagen internationaler Hersteller ausgestattet“, erklärt Wywiol. Die Anzahl der Schulungen und Versuche konnte gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent gesteigert werden.

Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Stabilisierungs-Systeme von trendigen Convenience-Erzeugnissen für Milch- und Feinkost, von neuen Enzymkomplexen für Backwaren und Teigwaren sowie Sonnenblumen-Lecithin und pulverförmige Rein-Lecithine erfuhren im Vorjahr eine starke Nachfrage. Auch eine neue Pasta-Pilotanlage sorgt für weiteres Wachstum im Bereich der Enzyme für Teigwaren. Bei Herza Schokolade, ein auf funktionelle Schokoladenstücke für die weiterverarbeitende Industrie und auf Riegel spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Norderstedt, hat eine neue, vollautomatische Riegelanlage zu deutlichen Produktivitäts-und Kapazitätssteigerungen geführt.

Internationale Ausrichtung
Mit einem Exportanteil von 85 Prozent beliefern die elf Spezialbetriebe Kunden in über 100 Ländern. Unterstützt werden sie von 16 Auslandsniederlassungen, die zum Teil auch mit eigenen Forschungs- und Produktionskapazitäten ausgestattet sind. Die Eröffnung von Produktionsstätten in der Türkei und in Indien für Back- und Mehlverbesserungsmittel sowie in Singapur und Malaysia für Lecithin und Palmölfraktionen stellten im Vorjahr Meilensteine der internationalen Expansion dar. „Allerdings führten verzögerte Inbetriebnahmen dazu, dass Ergebnisse dieser Betriebe nicht wie geplant bereits 2013 wirksam wurden“, erläutert Torsten Wywiol.

Die Gruppe setzt ihre internationale Ausrichtung weiter fort. So baut auch das Tochterunternehmen Stern-Maid America ein Werk in Aurora bei Chicago auf. Stern-Maid Deutschland hat seinen Standort in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern) und ist als Lohnproduzent für Veredelung, Trocknen, Mischen und Abfüllen von Lebensmittelzusatzstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln tätig. Das Unternehmen ist ein gefragter Dienstleister für Mittelständler und Großunternehmen aus ganz Europa.

Das neue Werk in Aurora zählt zu den modernsten Anlagen seiner Art in den USA. Auf einer Fläche von 3.000 qm stehen eine vollautomatische Mischlinie und eine vollautomatische Kleinverpackungsanlage zur Verfügung. Diese Ausstattung ermöglicht Mischkapazitäten für circa 8.000 Tonnen pro Jahr. Auch am Produktionsstandort in Wittenburg hat die Stern-Wywiol Gruppe 16 Mio. Euro investiert, um sich neue Geschäftsfelder im Bereich der Wirbelschichttechnologie für Pharma- und Lebensmittel-Zusatzstoffe zu erschließen. Weitere Investitionen sind für die nächsten Jahre geplant, um die zunehmenden Anfragen nach Lohnfertigung neuer funktioneller Produkte für die Food- und Pharmaindustrie zu erfüllen.

Positiver Blick in die Zukunft
Dank der zahlreichen strategischen Investitionen sieht Torsten Wywiol eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens nachhaltig gesichert. Umsatz-Prognosen für das laufende Geschäftsjahr wollte der CEO nicht abgeben: „Als international tätiges Unternehmen sind wir auch von der politischen Stabilität in unseren Zielmärkten abhängig. In vielen wichtigen Regionen wie Afrika, Südamerika oder Russland war dies im Vorjahr nicht immer gegeben und macht Vorhersagen schwer. In jedem Fall bleibt Convenience weltweit ein wachsender Markt für Lebensmittel und Tierernährung. Allein bei Lebensmitteln wird der Weltmarkt auf 35 bis 40 Billionen USD geschätzt. Wir befinden uns in einem Zukunftssegment, in dem wir unsere Leistungen kontinuierlich verbessern werden. Als Familienunternehmen schauen wir nicht auf den kurzfristigen Return.“