Markt für Inhaltsstoffe wächst in Europa weiter

Chancen in Zeiten eines stagnierenden Gesamtmarktes

Lebensmittelinhaltsstoffe

Der Markt für Lebensmittel und Getränke in Westeuropa liegt bei ca. 1,3 Billionen Euro jährlich. Doch die Summe kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass zuletzt das Volumen nur sehr minimal um rund 0,5 Prozent im Jahr 2011 /2012 gewachsen ist.

Gründe dafür sind nicht nur eine mögliche Sättigung des Marktes sondern zum Beispiel auch die Wirtschaftskrise der südeuropäischen Länder. Sie beeinflusst das Kaufverhalten der Konsumenten spürbar. Um ihren Anteil am fast stagnierenden Markt zu behalten oder sogar auszubauen, müssen Lebensmittelhersteller Innovationen wagen und flexibel auf die aktuellsten Trends reagieren.

Auf der Messe Food Ingredients Europe können vom 19. bis 21. November 2013 in Frankfurt am Main Lebensmittelproduzenten nicht nur mehr über aktuelle Food-Trends erfahren, sondern vor allem neue Ideen finden, um innovative, absatzstarke Produkte herzustellen.  Beim weltweit bedeutendsten Treffen der Branche werden dieses Jahr 1.500 Aussteller und 26.000 Entscheidungsträger erwartet. 25 Prozent der weltweiten Umsätze mit Food Ingredients werden hier getätigt. Das durchschnittliche Spending pro Besucher beträgt dabei fast eine Million Euro.

Natürliche Inhaltsstoffe in Deutschland auf dem Vormarsch
Im Vergleich mit den europäischen Nachbarländern ist Deutschland der größte Lebensmittelproduzent und gleichzeitig ist die Lebensmittel- und Getränkeindustrie der viertgrößte Industriesektor in Deutschland. Charakteristisch für diesen Industriezweig sind vor allem die rund 6.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Waren im Wert von insgesamt 163,3 Milliarden Euro produzieren.

Die Entwicklungen, die Hersteller im Lebensmittel- und Getränkemarkt hier im Auge behalten müssen, sind vor allem durch demografische Veränderungen der Gesellschaft geprägt ist. In Deutschland leben immer mehr alte Menschen, deren Konsum stark von veränderten körperlichen Bedürfnissen geprägt. Gesundheit und Wellnessprodukten spielen hier eine ebenso große Rolle wie funktionelle Lebensmittel die etwa dazu beitragen Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin in den Griff zu bekommen.

Zweite maßgebliche Entwicklung sind Bioprodukte, die längst keinen Nischentrend mehr darstellen, sondern in den deutschen Haushalten zu den alltäglichen Einkäufen zählen – Das spiegelt sich deutlich in den Zahlen wieder mit 6,6 Milliarden  Euro ist Deutschland absoluter Spitzenreiter in der Produktion und im Verbrauch von Bio-Lebensmittelprodukten und bei Weitem der größte Markt innerhalb Europas.

Die Food Ingredients Europe bietet Lösungen, um genau diesen Trends Rechnung zu tragen. Aussteller stellen zum Beispiel Bio-Lebensmittelinhaltsstoffe vor, die Produkte für eine Zielgruppe interessant machen, welche genau auf die Herkunft und die Natürlichkeit der Lebensmittel achtet. Auch Möglichkeiten zur Produkt-Reformulierung, um Zucker oder Fette auszutauschen werden vorgestellt. So lassen sich Produkte herstellen, die mehr Nährwert bei gleichbleibendem Geschmack bieten und so das Bedürfnis einer älteren Zielgruppe erfüllen, die Lebensmittel kauft, die zur eigenen Gesundheit beitragen.

Europäische Marktzahlen zeigen Trends
Die Entwicklungen auf dem deutschen Markt sind stellvertretend für ganz Europa. Aufgrund der Wirtschaftskrise wird zwar insgesamt beim Kauf von Lebensmitteln gespart, für die Hersteller von Lebensmittelinhaltsstoffen bedeutet dies aber gleichzeitig eine Chance. Unternehmen müssen auf innovative Ingredienzien zurückgreifen, um bei der aktuellen Entwicklung ihren Marktanteil zu behalten. Das bringt willkommene Bewegung in den Markt. Die Zahlen zeigen den Trend zur Natürlichkeit. Mit 563 Millionen Euro und einer prognostizierten Wachstumsrate von 3 Prozent laufen die natürlichen Aromen den künstlichen den Rang ab.

Bisher machen sie bereits 40 Prozent des gesamten Marktes in diesem Bereich aus. Auch natürliche Farbstoffe werden immer häufiger verwendet. Seit 2005 steigerte sich ihr Anteil am gesamten Farbstoffmarkt um 68 Prozent auf einen Wert von 551 Millionen Euro – Um Lebensmittel mit mehr Nährwert, weniger Kalorien , aber weiterhin intensivem Geschmack herzustellen, wächst auch die Nutzung von Süßstoffen. In Softdrinks oder süßen Lebensmitteln wird Zucker deshalb mit steigender Tendenz durch Süßstoff wie Stevia oder Zuckeraustauschstoffe ersetzt. Das Marktvolumen von Süßstoff als Lebensmittelinhaltsstoff beläuft sich mittlerweile auf ein Volumen von mehr als 257 Millionen Euro. Ähnliches gilt für die Inhaltsstoffe, die Fett ersetzen. 241 Millionen Euro ist dieser Markt wert und jährlich werden 234.070 Tonnen davon genutzt, um fettreduzierte Produkte herzustellen. Die Prognose zeigt ein Wachstum von 3,3 Prozent.

Lebensmittel mit einem zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen sind besonders bei der älteren Generation gefragt. Der Markt hat darauf bereits reagiert. 138 Millionen Euro werden jährlich im Bereich der Vitamine und Mineralien umgesetzt. Davon entfallen 79 Millionen Euro und 11.203 Tonnen auf die Vitamine und 60 Millionen Euro und 6.526 Tonnen auf die Mineralien.