
Die RS Group hat einen umfassenden Report veröffentlicht, der aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der europäischen Lebensmittelindustrie analysiert. Im Fokus stehen technologische, wirtschaftliche und regulatorische Trends, die den Wandel der Branche maßgeblich prägen.
Lebensmittelindustrie in Europa bleibt stabil trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten
Die Lebensmittelindustrie in Europa ist mit einem geschätzten Marktvolumen von 1.149 Milliarden Euro ein bedeutender Wirtschaftssektor. Frankreich, Italien, Spanien und Polen stellen zusammen 57,5 Prozent der Unternehmen sowie 28 Prozent des gesamten Marktwerts. Für den Gesamtmarkt wird bis 2025 ein Wachstum um fünf Prozent prognostiziert. Die weltweit steigende Nachfrage nach Lebensmitteln, bis 2050 voraussichtlich plus 50 Prozent, unterstreicht das langfristige Potenzial der Branche.
DACH-Region behauptet sich als Innovationsstandort der Branche
Die DACH-Region spielt eine zentrale Rolle innerhalb der europäischen Lebensmittelindustrie. Allein Deutschland kommt auf ein Marktvolumen von rund 185 Milliarden Euro. Die Hersteller reagieren auf steigende Kosten, strengere Vorgaben und veränderte Konsumtrends mit gezielten Investitionen in digitale Werkzeuge und automatisierte Produktionsprozesse. Laut RS Report nutzen bereits 67 Prozent der deutschen Lebensmittelbetriebe Technologien aus dem Bereich Industrie 4.0.
Trotz dieser Fortschritte bleibt der Fachkräftemangel ein kritischer Faktor. Sechzig Prozent der deutschen Unternehmen melden offene Stellen. Um dem entgegenzuwirken, setzen viele Betriebe auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, flexible Beschäftigungsmodelle sowie Digitalisierungsoffensiven.
Drei strategische Handlungsfelder für die europäische Lebensmittelindustrie
Die RS Group identifiziert drei zentrale Entwicklungsbereiche für die europäische Lebensmittelindustrie:
- Agilität und Effizienz in der Lebensmittelindustrie
Hohe Energiepreise, Lieferkettenprobleme und schwankende Nachfrage erfordern flexible und störungsresiliente Systeme. Technologische Innovationen und strategische Partnerschaften helfen, Ausfallzeiten zu minimieren und Prozesse effizienter zu gestalten. - Nachhaltigkeit im Fokus regulatorischer Anforderungen
Die Umsetzung von Umweltzielen gewinnt an Bedeutung. Die Erfassung indirekter Emissionen entlang der Lieferketten, bekannt als Scope-3-Berichterstattung, stellt Unternehmen vor komplexe Aufgaben. Transparenz, Kreislaufwirtschaft und die Reduktion von Produktionsrückständen bieten Lösungsansätze, um ökologische und ökonomische Interessen in Einklang zu bringen. - Sicherheit und Personalbindung in einem schwierigen Arbeitsumfeld
In einem herausfordernden Arbeitsmarkt sind stabile Sicherheitsstrukturen entscheidend. Durch standardisierte Ausrüstung, Automatisierung und zentrale Compliance-Systeme lassen sich sowohl Sicherheit als auch Effizienz verbessern. Ziel ist es, Fehlerquellen zu minimieren und Betriebsabläufe zu stabilisieren.
Technologie als Schlüssel zu Resilienz und Wachstum in der Lebensmittelindustrie
James Bullion, Corporate Industrial Sector Director EMEA bei der RS Group, betont die Bedeutung von Technologieeinsatz und Anpassungsfähigkeit: „Die Lebensmittel- und Getränkebranche durchläuft eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Globale Herausforderungen wie Inflation, Lieferkettenunterbrechungen und Fachkräftemangel verändern die Rahmenbedingungen. Hersteller werden dazu gedrängt, neue Technologien zu integrieren und gleichzeitig das empfindliche Gleichgewicht zwischen Innovation und der Überschaubarkeit für den Menschen zu wahren. Unseren Analysen zufolge hat der Sektor aber alle Trümpfe in der Hand.“ Die RS Group unterstützt Unternehmen mit Lösungen und Partnerschaften, um Neuentwicklungen voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.