
In Bamberg ist erstmals ein Rauchbier mit 0,0 Prozent Alkohol gebraut worden. Die Kaiserdom-Gruppe setzt dabei auf ihre Traditionsbrauerei Klosterbräu und kombiniert historisches Brauhandwerk mit moderner Verfahrenstechnik. Mit Hilfe der Membranfiltration entsteht ein alkoholfreies Kultbier, das den typischen Rauchcharakter vollständig erhält.
Membranfiltration als Schlüsseltechnologie
Zum Einsatz kommt die „AromaPlus"-Anlage von Gea, die auf Umkehrosmose-Membranen basiert. Bei niedrigen Temperaturen werden Wasser und Alkohol selektiv abgetrennt, während Aroma, Farbe und Körper des Bieres erhalten bleiben. Diese Form der Membranfiltration ermöglicht eine besonders schonende Entalkoholisierung und unterscheidet sich damit deutlich von Verfahren wie gestoppter Gärung oder Destillation.
Besonderheiten des Bamberger Rauchbiers
Das Verfahren bewahrt auch die für das Rauchbier charakteristischen Aromen: Röst- und Rauchnoten von Buchenholz, Anklänge von dunkler Schokolade sowie leichte Whiskey- und Schinkenassoziationen. Damit bleibt das typische Profil dieser regionalen Spezialität auch in der alkoholfreien Variante unverändert. Schon vor der offiziellen Markteinführung erhielt das neue Produkt internationale Aufmerksamkeit und wurde bei den World Beer Awards mit Bronze ausgezeichnet.
Marktpotenzial für alkoholfreie Spezialitäten
Der deutsche Biermarkt verzeichnet seit Jahren rückläufige Zahlen, während alkoholfreie Biere kontinuierlich zulegen. Die alkoholfreie Variante des Rauchbiers eröffnet Kaiserdom neue Marktchancen und spricht Konsumenten an, die auf Alkohol verzichten möchten, ohne geschmackliche Einbußen hinzunehmen. Damit unterstreicht das Bamberger Familienunternehmen, wie sich Tradition und Innovation mit Hilfe moderner Technologien verbinden lassen.
Membranfiltration stärkt Spezialbier-Segment
Nach Einschätzung von Gea bietet die Membranfiltration gerade bei charakterstarken Spezialitäten entscheidende Vorteile. „Entalkoholisierung ist immer ein Balanceakt zwischen Technologie und Geschmack. Mit ,AromaPlus' können auch Biere mit komplexem Aromaprofil entalkoholisiert werden, ohne an Eigenart zu verlieren“, so Ralf Scheibner, Produktmanager Membrantechnologie bei Gea. Das Rauchbier 0,0 Prozent aus Bamberg gilt damit als Beispiel für die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie im Brauwesen.
Fazit: Membranfiltration als Innovationstreiber
Das Beispiel aus Bamberg zeigt, wie durch Membranfiltration neue Nischenprodukte entstehen können, die Tradition und moderne Brautechnik verbinden. Für Brauereien eröffnet die Technologie zusätzliche Möglichkeiten, ihr Sortiment zu erweitern und auf veränderte Konsumgewohnheiten zu reagieren.