Laut Branchenverband BVE zeigte sich in der deutschen Lebensmittelindustrie im Juni 2025 eine gemischte Tendenz. Während die Inlandsnachfrage leicht rückläufig war, sorgte der Export für positive Impulse. Steigende Ausfuhrpreise wirkten sich dabei stabilisierend auf den Gesamtumsatz aus. Dieser lag im Juni bei 19,8 Milliarden Euro. In Deutschland belief sich das Umsatzvolumen auf 12,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert. Die nominale Zunahme wurde insbesondere durch höhere Verkaufspreise beeinflusst.
Exportgeschäft der Lebensmittelindustrie als Umsatztreiber
Die Erlöse im Auslandsgeschäft erreichten rund 7,4 Milliarden Euro und verzeichneten gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Zuwachs. Eine zentrale Rolle spielten dabei die gestiegenen Ausfuhrpreise, die um etwa 5,5 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen.
Lebensmittelindustrie: Preisniveau und Produktionsentwicklung
Im Inland legten die Verkaufspreise im Jahresvergleich um 3,9 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum sank der kalender‐ und saisonbereinigte Produktionsindex der Branche um etwa zwei Prozent. Diese gegenläufige Entwicklung spiegelt die angespannte Marktlage wider.
Erzeugerpreise leicht unter Vorjahresniveau
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte lagen im Juni 1,7 Prozent unter dem Vormonat und 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau Anfang 2020 entspricht dies jedoch einem deutlichen Anstieg von rund 38,5 Prozent.
Pflanzliche Erzeugnisse gehen um ein Fünftel zurück
Pflanzliche Erzeugnisse verzeichneten im Monatsvergleich einen Rückgang um 7,2 Prozent, auf Jahressicht sogar um 20 Prozent. Der Preisindex für Futtergerste lag rund sechs Prozent über dem Vorjahresniveau, Speisekartoffeln hingegen etwa 64 Prozent darunter. Tierische Produkte legten im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent zu, auf Jahressicht um 12,7 Prozent. Besonders auffällig war der Preiszuwachs bei Rindfleisch mit plus 43,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Internationale Preisindizes stabil
Der FAO Food Price Index verharrte im August bei 130,1 Punkten. Das entspricht einem Anstieg von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Rückgänge gab es bei Milchprodukten und Getreide, während die Indizes für pflanzliche Öle, Fleisch und Zucker zulegten.
Geschäftsklima in der Lebensmittelindustrie deutlich eingetrübt
Laut Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich die Stimmung in der Lebensmittelindustrie im August merklich verschlechtert. Der Indexwert fiel um 15,4 Punkte auf 89,5 Punkte und liegt damit deutlich unter dem neutralen Schwellenwert. Auch die Bewertung der aktuellen Lage sowie die Erwartungen für die nächsten sechs Monate fielen schwächer aus. Nur 7,2 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung, während 27 Prozent eine Verschlechterung erwarten.
Sinkendes Konsumklima und steigende Verbraucherpreise
Das GfK-Konsumklima gab im August weiter nach. Der Index sank von minus 20,3 auf minus 21,7 Punkte, für den laufenden Monat wird ein Rückgang auf minus 23,6 Punkte prognostiziert. Die Verbraucherpreise insgesamt sowie die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Juli jeweils um 0,3 Prozent zum Vormonat. Im Jahresvergleich lag das Preisniveau bei Lebensmitteln um 2,7 Prozent, das allgemeine bei zwei Prozent höher.