Lebensmittelexporte sinken deutlich zu Jahresbeginn

BVE-Konjunkturreport der Ernährungsindustrie attestiert schwachen Jahresauftakt

Lebensmittel

Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport hat die Lebensmittelindustrie im Januar 2015 einen Umsatz von 13 Milliarden Euro erwirtschaftet – ein Rückgang von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der anhaltende Druck auf die Verkaufspreise ließ den Absatz noch um 4,6 Prozent sinken. Abzüglich von Kalender- und Saisoneffekten konnte die Lebensmittelproduktion jedoch um 1,9 Prozent ausgebaut werden. 

Das für die Branchenkonjunktur so wichtige Exportgeschäft blieb im Januar 2015 von Stagnation geprägt. Insgesamt konnten Lebensmittel im Wert von vier Milliarden Euro im Ausland umgesetzt werden. Damit sanken die Lebensmittelexporte im Vorjahresvergleich um 12,4 Prozent. Das schwache Exportgeschäft hemmt die Wachstumsperspektiven der Branche empfindlich, Erträge und Arbeitsplätze geraten durch immer mehr Kosten und Konkurrenz erheblich unter Druck.

Preise auf Agrarrohstoffmärkten steigen weiter
Zu Jahresbeginn setzte sich der Preistrend auf dem Agrarrohstoffmarkt nach oben fort. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel erhöhte sich im Januar im Vorjahresvergleich um 11,3 Prozent. Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten liegen weiter auf hohem Niveau und fordern bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus. Die Rohstoffbestände in den Unternehmen wurden im Vergleich zum Vorjahr leicht abgebaut.

Kräftiger Aufschwung beim Geschäftsklima: Ausbau der Produktion
Die Stimmungslage in den Unternehmen der Ernährungsindustrie verzeichnete im März 2015 einen deutlichen Aufschwung. Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie stieg um sieben Punkte, der positive Saldo verdoppelte sich damit im Vergleich zum Vorjahr. Getragen wird der neue Optimismus von im Vergleich zum Jahresauftakt deutlich verbesserten Geschäftserwartungen. Demnach soll auch die Produktion in den kommenden Frühjahrsmonaten ausgebaut werden.

Konsumklima erwartet für April Höchstwert
Das deutsche Konsumklima steigt im März 2015 weiter und prognostiziert für April den höchsten Wert seit 13 Jahren. Die guten Konjunkturerwartungen der Verbraucher haben die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung weiter angehoben. Der Nachfrage nach alltäglichen Gütern wie Lebensmitteln kommt dieser Trend jedoch nur wenig zu Gute, denn die Verbraucher tätigen lieber größere Investitionen. Dabei bleiben die Verbraucherpreise insgesamt und für Lebensmittel niedrig: im Februar 2015 erhöhten sich die Lebensmittelpreise im Vormonatsvergleich leicht um 0,7 Prozent, die allgemeinen Lebenshaltungskosten um 0,9 Prozent.