
Das vorerst gescheiterte UN-Plastikabkommen ist ein herber Rückschlag für die grüne Transformation in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie. Doch der Kampf gegen die Plastikflut durch Müllvermeidung und Recycling ist nur ein, wenn auch essenzieller Lösungsansatz für eine bessere Umwelt. Welche Möglichkeiten sich im Bereich Kunststoffverpackungen heute bereits bieten, zeigt sich bei SÜDPACK.
183 Staaten konnten sich auch nach drei Jahren Verhandlung nicht auf ein weltweit verbindliches Regelwerk gegen Plastikverschmutzung einigen. Während mehr als die Hälfte, darunter auch die EU, Zirkularität und eine Beschränkung der Plastikproduktion fordert, haben sich vorwiegend die Öl-fördernden Länder klar gegen ein Abkommen positioniert, das über ein besseres Abfallmanagement hinausgeht.
Was dieses Jahr hingegen nach zähem Ringen bereits in Kraft trat, ist die PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation). Die neue EU-Verordnung wird nach einer Übergangsregelung ab Sommer 2026 verbindlich für alle, die Kunststoffverpackungen in der EU in Verkehr bringen. Ihre Ziele: Verringerung der Verpackungsabfälle, Verbesserung der Recyclingfähigkeit und des Rezyklateinsatzes, Erhöhung des Anteils an wiederverwendbaren Verpackungen - und in der Konsequenz eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs wie auch die Förderung einer echten Kreislaufwirtschaft.
Schnelles Handeln tut not …
… auch wenn manche Herausforderung momentan noch zu ambitioniert erscheint. Dem deutschen Umweltministerium zufolge hat sich die Kunststoffproduktion von den 1970er Jahren bis 2020 um das Siebenfache gesteigert. Wird jetzt nicht gehandelt, verdoppelt sich bis 2050 die Menge nochmals. Und: Von über acht Milliarden Tonnen Kunststoff werden lediglich zwei Milliarden wiederverwertet, der große Rest wird zu Abfall. Doch wie lässt sich das Dilemma lösen - angesichts der Tatsache, dass weltweit immer noch über 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer funktionierenden Abfallwirtschaft haben, Sammel- und Sortierstrukturen fehlen, ein globales Regelwerk gerade gescheitert ist und Verbraucher immer weniger bereit oder in der Lage sind, für ökologischere Alternativen tiefer in die eigene Tasche zu greifen?
„Wir brauchen Vorreiter und Visionäre“

Für Folienhersteller wie SÜDPACK und für die gesamte Kunststoff- und Verpackungsindustrie sind klare, international abgestimmte Rahmenbedingungen jedoch essenziell. Frühzeitig, ohne „Sicherheitsnetz“ und mit hohem, auch finanziellem Aufwand hat das weltweit agierende Familienunternehmen mit Sitz im oberschwäbischen Ochsenhausen sein Produktportfolio zweigleisig aufgebaut: Neben konventionellen Hochleistungsfolien und Verpackungskonzepten entwickelt und produziert man seitdem besonders materialeffiziente und vor allem recyclingfähige Lösungen, die bereits heute die Anforderungen der PPWR für 2030 in Bezug auf Recyclingfähigkeit erfüllen.
Bei SÜDPACK ist die Entwicklung ressourcenschonender Verpackungslösungen bereits seit Jahren gelebte Realität: Design for Recycling, Design for Circularity, die perfekte Anpassung der Verpackung an das Produkt und nicht zuletzt auch der Einsatz hochwertiger Rezyklate. Der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen ist bei dem Folienhersteller fest in der DNA verankert, der Aufbau eines eigenen mechanischen Wertstoffmanagements wie auch das kontinuierliche Engagement für das chemische Recycling als zusätzliche Verwertungsoption eine Aufgabe aus Überzeugung.
Kreislaufwirtschaft in der Praxis
Zu den zentralen Überzeugungen von SÜDPACK gehört unter anderem, dass produktionsbedingte Verpackungsabfälle ebenso wie Verpackungen am End of Life als eine wertvolle Ressource anzusehen sind, die genutzt und daher im Kreislauf gehalten werden muss. Schon jetzt sammelt SÜDPACK Folienabfälle aus der eigenen Produktion und auch von Kunden und wandelt sie in Granulat und hochwertige Compounds um sowie, durch Nutzung des chemischen Recyclings, auch zu einer Flüssigressource, die wie fossiles Naphta in der Chemie- und Kunststoffindustrie zum Einsatz kommt.
Praktische Beutelkonzepte: Nachhaltigkeit neu definiert mit SÜDPACK

Ein Verpackungskonzept, das wie kaum ein anderes Materialeffizienz, Perfomance und Convenience aufs Beste verbindet, sind Beutelverpackungen. SÜDPACK bietet in diesem Segment mit den sehr dünnen PP- und PE-basierten Monostrukturen seiner neuen Produktreihe CarbonLite® nun auch in Bezug auf Recyclingfähigkeit eine echte Alternative zu den üblicherweise genutzten, aluminiumbasierten Standbodenbeuteln oder den aus Verbundfolie bestehenden Flow Packs.
Die innovativen Hochleistungsfolien sind u.a. einsetzbar als leichtgewichtiger PE-Flow Pack für Käsestücke, Baguette, Mozzarella und Kaffee, als PP-Flow Pack für Hackfleisch und Convenience-Produkte, als standsicherer PE-Doypack für Reibekäse und Salami-Sticks sowie als PP-Doypack für Süßwaren, Trockenfrüchte, Nüsse und sonstige Snacks. Für Kaffeeanwendungen können die Folien zu stabilen PP- oder PE-Klotzbodenbeuteln, für Fruchtpürees zu komfortablen PP-Spouted Pouches verarbeitet werden.
Hier erfahren Sie mehr über die Nachhaltigen Beutelverpackungen aus Monomaterial von SÜDPACK.
Die hohen Standards, die mit komplex aufgebauten Verbundfolien einher gehen, erfüllt das Material dabei vollumfänglich. Denn die Monofolien lassen sich mit den jeweils erforderlichen Sauerstoff- und Wasserdampfbarrieren, UV-Schutz und Antifog-Funktion ausstatten. Die CarbonLite PurePP ist darüber hinaus auch für die Heißabfüllung von Fruchtpürees und die Pasteurisation geeignet.
Dank hoher Expertise im Bereich Co-Extrusion und letztendlich auch einer umfassenden Material- und Anwendungskompetenz ist es dem Folienhersteller zudem gelungen, dass sich das grundsätzlich schwieriger zu verarbeitende Monomaterial ebenso effizient auf Standard-Verpackungsmaschinen verarbeiten lässt wie die herkömmlichen Verbundmaterialien.
Geringerer Materialeinsatz und doch maximaler Schutz
Die Monomaterialien werden darüber hinaus immer dünner und performanter. Für horizontale Schlauchbeutelanwendungen auf PE-Basis konnte SÜDPACK jetzt aktuell bei gleichbleibenden Barriere- und mechanischen Eigenschaften eine Dicken- und damit auch Materialreduzierung um rund 10 Prozent realisieren. Bei einem PP-Flow Pack für frische Pasta ist es im Rahmen eines aktuellen Kundenprojektes gelungen, das Verpackungsgewicht des ohnehin schon sehr leichten Beutels um weitere 8 Prozent zu verringern.
Durch die Substitution einer konventionellen Verpackung aus PET/Alu/PE für ganze Kaffeebohnen durch eine PP-basierte Einstofflösung von SÜDPACK verringerte sich einer internen LCA zufolge der CO2-Fußbdruck beim Infeed um rund 33 Prozent, bei der mechanischen Verwertung (im Vergleich zum deutschen Recyclingmix) um 47 Prozent. Werden innovative und ressourcenschonende Drucktechnologien wie SPQ von SÜDPACK für den Verpackungsdruck genutzt, kann die Ökobilanz weiter verbessert werden.
Neue Wege zu mehr Nachhaltigkeit
Allerdings sind Monostrukturen nicht immer das Nonplusultra, da das Material beispielsweise beim Verpacken von Hühnchen-, Puten-, Schweine- oder Rindfleisch aufgrund seines relativ kleinen Siegelfensters an seine Grenzen stößt. Zwar werden diese Produkte in Deutschland seit vielen Jahren bereits in Trays aus Polypropylen gelegt, allerdings ist die Kombination mit einer Oberfolie aus dem gleichen Material problematisch. Bei kontaminierten Siegelnähten, wie sie beim Abpacken von Frischfleisch häufig vorkommen, kann bei reinen PP-Monoverpackungen keine Prozesssicherheit garantiert werden.
Daher geht SÜDPACK in Bezug auf Nachhaltigkeit gerne auch mal neue Wege - und verfolgt mit der einfachen Trennbarkeit von unterschiedlichen Materialien, die sich dann bestehenden Recyclingströmen zuordnen lassen, einen anderen Ansatz, um die hohe Recyclingfähigkeit solcher Trayverpackungen bei gleichzeitig hohem Produktschutz realisieren zu können.

Für die smarte Lösung hat der Hersteller eine seiner Top-Folien, nämlich die Safe Peel Clear, entsprechend weiterentwickelt. Die hochtransparente, sehr materialeffiziente Verbundfolie der neuesten Generation ist mit 37 µm mehr als 25 Prozent dünner und damit auch leichter als ihre 52 µm starke Vorgängerin. Auch der Carbon Foot Print der Safe Peel Clear NT ist internen Berechnungen zufolge um bis zu 33 Prozent geringer. 40 Prozent mehr Laufmeter auf der Rolle machen sich nicht zuletzt entlang der Logistikkette und beim Verpackungsprozess bezahlt.
Die technologisch ausgefeilten Deckelfolien der neuesten Generation …
… sind peelfähig und können mit verschiedensten Funktionalitäten wie etwa Sauerstoffbarriere und Antifog ausgestattet werden. Sie sind auf marktgängigen Maschinen aufgrund ihres großen Verarbeitungsfensters ohne Nachrüstung verarbeitbar. Das Besondere der Safe Peel Clear NT jedoch ist ihre exzellente Siegelperformance. Selbst bei Kontamination durch Fleischsaft oder -stückchen siegelt die Deckelfolie sehr gut auf Mono-PP Trays.
Darüber hinaus ist die Verbundfolie so konzipiert, dass sie durch das Schwimm-Sink-Verfahren im Recyclingprozess vom Mono-Tray getrennt wird und die unterschiedlichen Materialien den jeweiligen Recyclingströmen zugeführt werden können. Die geforderte PPWR-Einstufung erfüllt ein typischer 12 gr. PP-Tray mit Safe Peel Clear NT Deckelfolie dabei laut einer vom Institut cyclos-HTP zertifizierten Berechnung mit einer Recyclingfähigkeit von 90 Prozent. Selbst mit einem Absorber in handelsüblicher Größe und einem recycelbaren Etikett erreicht die Verpackungseinheit internen Berechnungen zufolge noch eine Recyclingfähigkeit von über 80 Prozent.
Welche Lösung das Packgut nun tatsächlich am wirkungsvollsten schützt und im Endeffekt ökologisch am sinnvollsten ist, muss individuell betrachtet werden. Zur ganzheitlichen Bewertung einer Folie oder eines kompletten Verpackungskonzeptes bietet SÜDPACK mit EcoTrace™ seit einiger Zeit einen LCA-Service an, der die Umweltauswirkungen inklusive des End of Life analysiert und somit faktenbasierte Entscheidungen ermöglicht.
Hier erfahren Sie mehr über die Verpackungen für Wurst und Fleisch von SÜDPACK.
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