Ob Großproduzent oder Kleinhersteller – bei vielen Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen in der Lebensmittelindustrie sind Trocknungsvorgänge notwendig. Sie nehmen auf die Qualität der Produkte maßgeblich Einfluss. Eine sanfte Art der Trocknung mit gleichzeitig qualitativ hochwertigen Ergebnissen und nebenbei einer sehr guten Energiebilanz wird mit einem Verfahren erreicht, das in anderen Industriezweigen seit langem erfolgreich eingesetzt wird – und seit geraumer Zeit auch für Lebensmittel.
Die Rede ist von der Kondensationstrocknung mit Wärmepumpe – ein Verfahren, das der Trocknungsanlagenbauer Harter aus Stiefenhofen im Allgäu bereits vor 30 Jahren entwickelt hat. Vor gut zehn Jahren fand das Verfahren seinen Einzug in den Pharmabereich, und von dort war der Schritt in die Lebensmittelindustrie nicht mehr weit. Beide Bereiche schätzen die Vorteile dieser schonenden und zugleich effizienten Art der Trocknung, die in der Lage ist in einem variablen Temperaturbereich von 10 °C bis 90 °C zu entfeuchten.
Dabei wird extrem trockene und damit ungesättigte Luft über oder durch das Trocknungsgut geführt und nimmt dabei, physikalisch bedingt, dessen Feuchtigkeit zügig auf. Der mit Feuchtigkeit beladenen Luft wird anschließend mit Hilfe einer Entfeuchtungstechnologie die gespeicherte Feuchte entzogen. Die Feuchtigkeit wird auskondensiert und verlässt als Kondensat die Anlage. Anschließend wird die abgekühlte Luft mit der zurück gewonnenen Energie wieder erwärmt und weitergeleitet. Der geschlossene Trocknungszyklus ist dadurch nahezu emissionsfrei. Die Entfeuchtungstechnologie, welche die klimatischen Verhältnisse im Trockner regelt, ist Teil der gesamten Trocknungsanlage. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich um eine Trocknung im Batchbetrieb oder um ein kontinuierliches Verfahren handelt.
Doch eine hochwertige Entfeuchtung ist noch lange kein Garant für den Erfolg. Denn die Luft sucht sich den Weg des geringsten Widerstands. Innerhalb des Trockners muss die richtige Luftführung umgesetzt werden, um eine vollständige und homogene Trocknung zu erzielen. Individuell angepasste Luftführungen sind ein Spezialgebiet, in dem sich Harter über die Jahrzehnte viel Know-how erarbeitet hat. Mit der Kombination aus effizienter Luftentfeuchtung und gezielter Luftführung können Betreiber die Leistungsfähigkeit ihrer Produktion steigern. Diese Qualitätsverbesserung bedeutet gleichzeitig eine Eliminierung von unerwünschten Kosten- und Fehlerquellen.
Ganz gleich ob Sie Obst, Gemüse, Früchte, Fleisch, Schalenfrüchte, Nüsse, Kräuter, Gärreste oder Trester, Süßwaren oder sogar Algen trocknen möchten – je nach Anwendungsbereich entwickelt und fertigt Harter Trocknungsanlagen sowohl für den Chargenbetrieb als auch für kontinuierliche Prozesse und passt somit seine Technologie den Vorgaben der Kunden an. Alle spezifischen Parameter für eine erfolgreiche Trocknung werden vorab in Trocknungsversuchen im hauseigenen Technikum ermittelt. Die Module der Hordentrockner-Serie sind ideal geeignet, um Lebensmittel auf schonende und homogene Weise zu trocknen. Je nach Leistungsbedarf kann der Trockner um weitere Module vergrößert werden. erweitert werden, um Ihren Bedürfnissen nach mehr Durchsatz gerecht zu werden. Bis zu fünf Trockenkammern können mit einem oder mehreren Airgenex®–Modulen kombiniert werden.
Bei sensiblen Produkten, die während der Trocknung nur minimal bewegt werden dürfen, sind die Ein- und Mehrbandtrockner die richtige Wahl. Hierfür wird das zu trocknende Produkt auf ein durchluftbares Förderband aufgebracht und ohne weitere Produktbewegung durch die Trocknungskammer gefördert. Eine definierte Luftrichtung und Luftgeschwindigkeit, minimal erforderliche Trocknungstemperatur und die entsprechende Trocknungsdauer ergeben die Parameter für eine prozesssichere Anwendung.
Harter Trommeltrockner sind die optimale Möglichkeit, Schüttgüter mit sehr kleinen Partikelgrößen zu trocknen. Über einen Vorprozess wird das Produkt in die Trommel gefördert. Durch Rotation der Trommel, definierter geringer Neigung des Trommelkörpers und Mitnehmern im Trommelinneren wird das Produkt zum Trocknerausgang gefördert. Die Trocknungsluft wird im Gegenstromprinzip durch die Trommel gesaugt und sorgt für eine homogene Trocknung. Für kleinere hochwertige Mengen an Lebensmitteln oder zur Produktentwicklung gibt es auch einen Airgenex food -Hordentrockner als Kleinserienmodell.
Die in jeder Trocknungsanlage integrierte Wärmepumpentechnologie ist staatlich förderfähig. Der Staat stellt Gelder zur Verfügung, die unter anderem für Investitionen „hocheffizienter Querschnittstechnologien“ oder für „energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ beteitgestellt werden, so der offizielle Wortlaut. In den Genuss dieser Förderungen kommen produzierende Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Die Zuschüsse liegen zwischen 30 % – 40 % des Auftragsvolumens. Basis der Förderung ist der Nachweis, dass mit einem Airgenex-Trocknungssystem eine Energieeinsparung und CO2-Minderung im Vergleich zum alten System vorliegt.
Hatte der Kunde bisher einen klassischen Heißlufttrockner im Einsatz, wird dieses Ziel immer übertroffen. Bei Neuanlagen beziehungsweise Einführung komplett neuer Prozesse ist die Differenz zwischen einem fiktiven herkömmlichen System und dem Airgenex-Trocknungssystem förderfähig. Wichtig ist in allen Fällen, dass der Antrag auf Förderung rechtzeitig gestellt wird. Hierzu arbeitet Harter mit einem Energieberatungsunternehmen zusammen, das sich um die Antragsabwicklung kümmert. Auch in Österreich und in der Schweiz wird die Harter-Wärmepumpentechnologie mit Fördergeldern bezuschusst.
