Brauerei Arcobräu investiert in sauerstoffarme Abfüllung

Krones Modulfill

Die Brauerei Arcobräu Gräfliches Brauhaus GmbH & Co. KG mit Sitz im niederbayerischen Moos hat ihre Flaschenabfüllung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die mittelständische Brauerei in Familienbesitz installierte einen neuen Füller der Krones AG, Neutraubling, sowie eine Checkmat Flaschenkontrolle und die notwendigen Transporteure.

Brauereidirektor Holger Fichtel und Braumeister Günther Breitenfellner kam es dabei vor allem auf die Qualität der Bierabfüllung durch eine besonders sauerstoffarme und hygienesichere Abfüllung an.

Niederbayerische Brautradition
1567 wurde die damalige Schlossbrauerei Moos bei der Übernahme von Stephan Trainer auf seinen Schwiegersohn Johann Albrecht von Preysing zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Durch die Zusammenlegung der verschiedenen im Besitz der Familie Arco-Zinneberg befindlichen Brauereien entstand 1960 das heutige Unternehmen Arcobräu mit dem Stammsitz in Moos. Anfang der 1990er-Jahre übernahm Arcobräu dann einige weitere kleinere Brauereien in Ostbayern.

Heute produzieren über 70 Mitarbeiter rund 160.000 Hektoliter Bier jährlich. Arcobräu gehört damit zu den größeren Brauereien in Niederbayern. Neben dem Hauptabsatzgebiet Niederbayern werden Arcobräu-Produkte auch exportiert. Die Bierspezialitäten sind auf allen Kontinenten erhältlich.

Mit Arcobräu-Produkten genießt und feiert man auf den sieben größten Volksfesten Niederbayerns, darunter seit 1922 auf dem zweitgrößten bayerischen Volksfest, dem Gäubodenvolksfest in Straubing sowie auf dem Mooser Pfingstfest, das Arcobräu seit 1974 jedes Jahr zu Pfingsten als ein eigenes Volksfest veranstaltet und das in der Region mit 60.000 Besuchern weithin bekannt ist.

Sukzessive Modernisierung der gesamten Braustätte
Die Brauerei Arcobräu modernisiert seit Jahren sukzessive ihre gesamte Braustätte, vom Sudhaus über Gär- und Lagerkeller bis eben hin zur Abfüllung. Hierbei vertraut Arcobräu immer wieder auf die Technik der Krones AG. 1998 installierte die Brauerei einen Leerflascheninspektor Linatronic 712, 2006 folgte eine Flaschenreinigungsmaschine KES und jetzt der Füller Modulfill HES mit Verschließer, dazu ein Checkmat FM-HF mit Füllhöhenkontrolle und Logoerkennung sowie die Behältertransporteure.

Der Modulfill HES Füller ist als energieeffizientes, intelligentes Sondenfüllsystem ohne Rückluftrohr in Rohrringausführung mit 96 Füllventilen und 18stelligem Kronenkorker ausgestattet und vorbereitet für die spätere Nachrüstung eines Schraubverschließers. Mit seiner Nennausbringung von 33.000 0,5-Liter-NRW-Flaschen pro Stunde ist er sowohl für unter- und obergärige Biere als auch für alkoholfreie Biere ausgelegt. Eine Kapazitätserhöhung gegenüber der Altanlage war damit nicht das Ziel der Investition. Eine zweifache Vorevakuierung mit dazwischen geschalteter CO2-Spülung sorgt für niedrigste Sauerstoffwerte: „Wir können mit dieser Technik das Bier geschmacklich stabiler halten“, meint Brauereidirektor Holger Fichtel. Eine Warmabfüllung mit Temperaturen größer 15 Grad Celsius ist ebenfalls ohne Leistungseinschränkung möglich.

Besonders hohe Hygieneansprüche
Das Füllsystem des Modulfill HES bietet ein Plus an Hygiene und Füllstabilität, füllt besonders schaumfrei und schonend und gewährleistet präzise Füllmengen. Das Vorspannen und Entlasten der Flasche geschieht über zwei separate Gaswege. Diese Trennung verhindert, dass Flüssigkeit aus der befüllten Flasche in den Vorspannkanal gelangt  und verschafft so erhebliche Vorteile in Sachen Füllstabilität und Hygiene. Beim Vorspannen kann keine Restflüssigkeit in die leeren Flaschen dringen. Unerwünschte Schaumbildung und Hygienerisiken beim Füllen sind damit kein Thema. Abgerundet wird die Hygienesicherheit durch eine automatische Kaltabschwallung aller mikrobiologisch relevanten Maschinenteile. Für Braumeister Günther Breitenfellner ist die Anlage „die beste der Welt“, die besonders hohen Hygieneansprüchen genügt.

Engste Platzverhältnisse und knapper Zeitrahmen
Der anschließend an den Füller eingebaute Checkmat FM-HF kontrolliert die gefüllten Flaschen auf Unter- und Überfüllung mit Füll- und Verschließorganzuordnung und enthält außerdem eine Verschlusskontrolle sowie Logoerkennung des Kronenkorkens.

Eine komplett neue Siemens S7-Steuerung übernimmt die Steuerung des gesamten Flaschentransportes zwischen Aus- und Einpacker einschließlich der Integration von vorhandenen Maschinen und Transportanlagen. Leerflascheninspektor und Füller sind dabei elektronisch geblockt. So können die  Pufferzeiten zwischen den Maschinen optimiert werden. Im neuen Flaschentransport kommen auch ausschließlich effiziente Energiespar-Antriebe zum Einsatz.

Füller, Flaschenkontrolle und Transporteure mussten bei der Brauerei Arcobräu auf engsten Platzverhältnissen installiert werden. Für Lieferung, Montage und Inbetriebnahme war ein äußerst knapper Zeitrahmen eingeplant. Jetzt kann Arcobräu sein breites Biersortiment mit modernster Technik in höchster Qualität abfüllen und mit langer Geschmacksstabilität auf den Markt bringen.