
Im April 2025 sind die Auftragseingänge im deutschen Maschinenbau und Anlagenbau real um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. VDMA-Chefvolkswirt Dr. Johannes Gernandt ordnet die Entwicklung so ein: „Angesichts der vielen Zollandrohungen und Zollankündigungen durch US-Präsident Donald Trump und der damit hervorgerufenen großen Verunsicherung war das ein erwartbarer Dämpfer.“ Während sich die Inlandsbestellungen um vier Prozent reduzierten, fiel der Rückgang bei den Auslandsaufträgen mit sieben Prozent deutlicher aus. Besonders betroffen war das Geschäft mit Ländern außerhalb der Eurozone, das um 13 Prozent nachgab. Dagegen legten die Bestellungen aus den Euro-Partnerländern um elf Prozent zu.
Leichtes Plus für Maschinenbau im bisherigen Jahresverlauf
Für die ersten vier Monate 2025 ergibt sich insgesamt dennoch ein positiver Saldo: „In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres verbuchte der Maschinen- und Anlagenbau damit ein leichtes Auftragsplus von ein Prozent. Die Unsicherheit bleibt weltweit auf hohem Niveau und sorgt für Investitionszurückhaltung“, fasst Dr. Gernandt zusammen.
Entwicklung im Dreimonatszeitraum leicht positiv
Ein Vergleich der Monate Februar bis April 2025 mit dem Vorjahreszeitraum zeigt ein reales Orderplus von zwei Prozent. Sowohl das Inlandsgeschäft mit einem Zuwachs von ein Prozent als auch die Auslandsnachfrage mit einem Plus von zwei Prozent trugen zu diesem Ergebnis bei. Während die Euro-Länder elf Prozent mehr bestellten, sanken die Orders aus den Nicht-Euro-Ländern um ein Prozent.
Politische Maßnahmen als Hoffnungsschimmer
Angesichts der globalen Unsicherheiten betont Dr. Gernandt die Bedeutung nationaler und europäischer Gestaltungsmöglichkeiten: „Die weltweite Unsicherheit bleibt weiter hoch. Umso wichtiger ist, dass wir die Weichen, die wir in Deutschland und Europa selbst stellen können, richtig bewegen.“ Zu den positiven Signalen zählt aus Sicht des VDMA die Ankündigung der Bundesregierung eines steuerlichen Investitionsprogramms. Geplant sind unter anderem eine Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung, die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung und eine verbindliche Zusage zur allgemeinen Unternehmenssteuersenkung.
Technologieneutrale Anreize für Investitionen in Maschinenbau erhöhen
Nach Einschätzung von Dr. Gernandt weisen diese Maßnahmen in die richtige Richtung: „Das geht alles in die richtige Richtung: technologieneutrale Anreize für Investitionen zu erhöhen. Jetzt kommt es darauf an, diesen Ankündigungen auch schnell Taten folgen zu lassen. Bundestag und insbesondere Bundesrat sollten diesen Gesetzen zustimmen, ohne sie abzuschwächen. Das wäre wichtig für unseren Standort Deutschland und wichtig für den Maschinen- und Anlagenbau.“