Kleine Packungsgrößen in China besonders gefragt

Interview-Reihe des Forum Packmittel im VDMA

Peter Steindl, geschäftsführender Gesellschafter Fawema GmbH

Vom 17. bis 20. November 2015 findet in Shanghai die International Trade Fair for the Food Processing and Packaging Industries (Foodpex) statt. Foodpex ist neben Chinapharm, Pacpro Asia und Bulkpex eine der vier Veranstaltungen unter dem Dach von der Shanghai World of Packaging (SWOP). Aus diesem Anlass führte das VDMA Forum Packmittel ein Interview mit Peter Steindl, geschäftsführender Gesellschafter der Fawema GmbH in Engelskirchen.

Herr Steindl, können Sie kurz erläutern, was genau Fawema herstellt?
Peter Steindl: Das Kerngeschäft von Fawema ist die Produktion von Verpackungsmaschinen für das Abfüllen von trockenen, freifließenden Schüttgütern in vorgefertigte Blockbodenbeutel aus Papier oder Kunststofflaminaten. Diese kommen insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie zum Abfüllen von Grundnahrungsmitteln wie Zucker, Mehl, Hülsenfrüchten oder ähnlichem zum Einsatz. Des Weiteren werden diese auch für das Verpacken von verarbeiteten Lebensmitteln wie Teigwaren und Süßwaren (harte und weiche Bonbons oder Pralinen) eingesetzt.

Welche Aktivitäten haben Sie in China?
Steindl: Wir sind noch recht neu auf dem chinesischen Markt. Im vergangen Jahr haben wir einige Maschinen zum Abfüllen von Mehl und Sondermehlen an große chinesische Hersteller verkauft sowie Maschinen zum Abfüllen von Produkten der Bauchemie, einem Nischenmarkt, den wir seit Jahren bedienen, und in dem wir sehr viel Erfahrung haben.

Stellen Sie eine Veränderung bei der Verpackung von Lebensmitteln fest?
Steindl: Mit dem steigenden Lebensstandard fragt der chinesische Verbraucher immer mehr kleinere Verpackungseinheiten nach. Vor China macht auch der weltweite Trend zu kleineren Haushaltsgrößen nicht Halt. Die Zahl der Ein- und Zwei-Personen Haushalte nimmt rapide zu, was sich natürlich auch auf die Verpackungsgröße auswirkt.

Derzeit scheint der Preis für Verpackungen in Supermärkten kaum eine Rolle zu spielen, es werden sehr viele vorgefertigte Plastikbeutel aus hochwertigen Materialien verwandt. Die Befüllung ist auf Grund der Form der Beutel nur manuell möglich, wodurch die Kosten zusätzlich gesteigert werden. Prinzipiell sehen wir hier eine Möglichkeit, durch standfeste, formstabile Verpackungen eine Automatisierung zu ermöglichen sowie eine Reduzierung der Packmaterialkosten und des Personaleinsatzes zu erwirken.

Verpackte Nahrungsmittel sind in China auf Wachstumskurs. Wie bewerten Sie die Chancen deutscher Maschinen- und Anlagenbauer, an diesem Wachstum teilzuhaben?
Steindl: Bei den führenden Herstellern von Mehl und Mehlerzeugnissen in China geht der Trend eindeutig zu vollautomatisierten Verpackungsanlagen. Mangel an entsprechendem Personal und hohe Kosten veranlassen diese, immer mehr vollautomatisierte Verpackungsanlagen einzusetzen. Auch wollen sie damit eine entsprechend hohe Produktqualität gewährleisten. Es ist festzustellen, dass diese Unternehmen vorwiegend Maschinen und Anlagen aus europäischer Produktion einsetzen.

Nicht nur im oberen Segment wird sich der Trend zu vollautomatisierten Verpackungsanlagen in China in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Lebensmittelsicherheit bleibt eines der Kernthemen der chinesischen Nahrungsmittelhersteller. Die Unternehmen investieren daher in die Modernisierung ihrer Anlagen, in Automation sowie Hygiene- und Messtechnik. Dies bietet uns und anderen deutschen Herstellern von Verpackungsmaschinen gute Lieferpotentiale.

Der Bedarf an verarbeiteten und verpackten Nahrungsmitteln wird in China auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Denn auch hier ziehen immer mehr Menschen in Städte, die Mittelschicht wächst und die Verbraucher nehmen zunehmend westliche Konsumgewohnheiten an. So kaufen die Chinesen immer mehr hochwertige Backwaren wie Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse oder Pizza für deren Herstellung man Mehl und Mehlerzeugnisse verwendet. Auch in anderen Nahrungsmittelsegmenten steigt die Nachfrage nach hochwertigen sowie gut und ansprechend verpackten Produkten.

Welche Bedeutung messen Sie der Foodpex bei?
Steindl: Die Fokussierung auf das Verpacken von Nahrungsmitteln mit der Foodpex finde ich sehr gut. Hier findet der Besucher aus der nahrungsmittelherstellenden Industrie gezielt die Hersteller von Maschinen, um seine spezielle Verpackungsaufgabe zu lösen. Da für uns der chinesische Markt noch neu ist, nutzen wir die Foodpex um unsere Maschinen und Branchenlösungen zu präsentieren sowie den Markt und die Kunden besser kennen lernen.

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