Neue Wirbelschichtoptionen für lösungsmittelbasierte Prozesse
Glatt Ingenieurtechnik erweitert Technologiezentrum Weimar für Versuche und Musterentwicklungen
Freitag, 03. September 2021
| Redaktion
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Beide Anlagen im Glatt Technologiezentrum in Weimar verarbeiten lösemittelbasierte Produkte
Beide Anlagen (links: Wirbelschichtgranulator mit kontinuierlichem Produktaustrag, rechts: Batch-Wirbelschicht-Granulator und -Coater) im Glatt Technologiezentrum in Weimar verarbeiten lösemittelbasierte Produkte, Bild: Glatt Ingenieurtechnik

Bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte ist Schnelligkeit ein Erfolgsfaktor. Doch sensible Inhaltsstoffe und vor allem lösungsmittelbasierte Prozesse stellen Hersteller vor technologische Herausforderungen. Im aufgerüsteten Technologiezentrum des Anlagenbauers und Prozessexperten Glatt finden sie Unterstützung - von der ersten Idee bis zum Scale-up auf den Industriemaßstab. Im Technologiezentrum in Weimar betreibt Glatt eine weltweit einzigartige Wirbelschichtanlage, die lösungsmittelhaltige Produkte mit Stickstoff als Prozessgas oder im Vakuum verarbeitet. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Scale up-Tests, der Herstellung von Produktmustern oder einer temporären Lohnfertigung bis zur Inbetriebnahme einer eigenen Produktionsanlage. Seit Kurzem steht ein neuer Wirbelschichtgranulator und -coater für innovative lösungsmittelbasierte Prozesse zur Verfügung. Der Apparat arbeitet im Batch-Betrieb und ist speziell für kleine und mittlere Kampagnengrößen mit häufigen Reinigungszyklen konzipiert.

Spezielle Exschutzmaßnahmen, eine 12 bar druckstoßfeste Ausführung sowie ein Wäscher zur Abtrennung der Lösungsmittel garantieren ein hohes Maß an Sicherheit für Mitarbeiter und Umwelt. Die speziellen hygienischen Bedingungen für Lebensmittel ermöglichen auch die Herstellung von Kosher- und Halal-Produkten. Neu ist auch, dass normale Luft als Prozessgas genutzt werden kann, um lösungsmittelhaltige Produkte zu verarbeiten. Die Produktionskapazität reicht bis zum dreistelligen Tonnenbereich. Ein neues Labor gestattet nun auch Machbarkeitstests auf Wirbelschicht- und Strahlschicht-Laboranlagen unter GMP-Bedingungen. Kunden finden so optimale Voraussetzungen, wenn es um die Optimierung von Produkteigenschaften geht: bessere Bioverfügbarkeit, Fließfähigkeit und Staubfreiheit, verbesserte Löslichkeit, tablettierbare Agglomerate, Pelletformulierungen mit funktionalem Coating, Aufsprühen von Aktivstoffen mit kontrollierter Freisetzung, Extrakte mit Lösungsmitteln, Trocknung von lösungsmittelhaltigen Produkten, Mikroverkapselungen von flüchtigen und empfindlichen Substanzen. Produkte mit verbesserter Bioverfügbarkeit werden durch Mikro- oder Nanoverkapselung in einer flüssigen Phase emulgiert und beschichtet. Für die Formulierung der Endprodukte werden jedoch Granulate oder Pellets bevorzugt, die staubfrei, gut verpressbar und länger lagerstabil sind. Sprühgranulation in der Wirbelschicht für Trocknung und Granulatbildung in einem Schritt ist dazu die erste Wahl. Neben der Kapazitätserweiterung durch den neuen Wirbelschichtgranulator wurde die bereits vorhandene Anlage deshalb um- bzw. aufgerüstet und macht ab sofort auch kontinuierliche Sprühgranulationsprozesse möglich.
 

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