Exportklima in der Lebensmittelindustrie legt zu

BVE-Pwc-Exportbarometer: Unternehmen sind stärker vom Export abhängig

Rekordhoch von 48 Punkten

Laut dem aktuellen BVE-Pwc-Exportbarometer der deutschen Ernaehrungsindustrie ist Exportklima in der Lebensmittelindustrie im Mai 2015 wieder gestiegen. Nach einem saison- und konjunkturbedingten Stimmungstief im Winter 2014 konnte sich der Saldo aus Geschäftslage und -erwartungen über das Vorjahresniveau hinaus um drei Punkte auf 48 Punkte verbessern. Dabei nahmen die positiven Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage stärker zu als die Erwartungen an das Exportgeschäft in den kommenden sechs Monaten. Die Stimmungslage in den einzelnen Branchen ist jedoch sehr unterschiedlich. Während das Exportklima bei den Herstellern von Molkereiprodukten, Fleisch- sowie Backwaren weit über das Vorjahresniveau stieg, blieb es bei den Fleisch- und Bierexporteuren deutlich darunter.

Ausfuhren in Nicht-EU-Länder sinken weiter
Die wichtigsten Exportmärkte sind laut Einschätzung der Unternehmen derzeit Frankreich, die Niederlande, Österreich, China, die USA, die Schweiz und Italien. Der Anteil der Lebensmittelexporteure, die ihre Produkte auch außerhalb der EU absetzen, ist dabei jedoch weiter auf 69 Prozent gesunken. Die Absatzerwartungen für die nächsten sechs Monate sind stabil bis positiv, über die Hälfte der Unternehmen erwartet steigende Exporte nach China, Spanien, in die USA und nach Polen. Die Zurückhaltung für das Russlandgeschäft ist hingegen weiter gestiegen, 50 Prozent der Lebensmittelexporteure erwarten sinkende Absätze.

Exportabhängigkeit steigt spürbar
Das Exportgeschäft der Ernährungsindustrie steht weiter unter Druck. Nach einem nur mäßigen Wachstum im Jahr 2014 von zwei Prozent liefen die ersten drei Monate des neuen Jahres nur schwierig an. Zwischen Januar und März 2015 gingen die Lebensmittelausfuhren im Vorjahresvergleich um 4,1 Prozent zurück. Das Exportgeschäft ist bei stagnierendem Inlandsabsatz eine wichtige Ertragsstütze für die Branche. Für über ein Drittel der Lebensmittelhersteller hängt mehr als ein Viertel der Beschäftigung am Export. Für knapp die Hälfte der Unternehmen ist die Exportabhängigkeit in den letzten fünf Jahren dabei merklich gestiegen. Der Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit stellt zunehmend eine Herausforderung dar. Steigende Kosten, ein erhöhter Wettbewerbsdruck und immer mehr Währungsrisiken werden das Preisniveau der deutschen Lebensmittelexporte nach Einschätzung der Unternehmen im kommenden Jahr am stärksten negativ beeinflussen.

Deutsche Lebensmittelindustrie ist von Export abhängig
"Die deutsche Ernährungsindustrie ist als drittgrößter Industriezweig Deutschlands zunehmend auf den Export angewiesen, um die Produktion und Beschäftigung in Deutschland zu sichern. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Lebensmittelhersteller muss erhalten und ausgebaut werden, denn die Branche konkurriert mit ihren Produkten heute auf dem Weltmarkt.", kommentiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE die aktuellen Ergebnisse des Exportbarometers.