Drinktec 2017 reflektiert Trends wie Superfood

Getränkeleitmesse nimmt Gesundheit, Natürlichkeit und Lifestyle in den Fokus

Getränkefarbstoffe liegen im Trend

Früher mussten Getränke geschmacklich überzeugen und den Durst löschen. Heute sollen sie die Gesundheit unterstützen, fit für den Arbeitsplatz oder den Sport machen, einen spirituellen Mehrwert bieten, nachhaltig produziert sein und nicht zuletzt exotisch oder aber „wie bei Oma“ schmecken. Dahinter stecken weltweite Mega-Trends, auf welche die Anbieter von Getränken, flüssigen Lebensmitteln und Milchprodukten antworten müssen. Wie diese Quadratur des Kreises mit den richtigen Rohstoffen, Zutaten und Konzepten gelingen kann, das zeigt die Drinktec, die Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie, die im kommenden Jahr in München stattfindet.

Der moderne Konsument erwartet ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot. Rasend schnell entstehen immer neue Getränke mit immer neuen Geschmacksvarianten. Ein weites Feld für erfolgreiche Produktinnovationen. Dafür notwendig sind neben der richtigen Technologie die entsprechenden Ideen und Zutaten. Die Drinktec baut deshalb den Bereich Ingredients und Inhaltsstoffe wie Farben, Aromen, Vitamine, Mineralstoffe oder auch Enzyme und Emulgatoren weiter aus.

Inhaltsstoffe auf 11.000 Quadratmetern Fläche
Mit der Halle B1 bietet die Messe allein 11.000 Quadratmeter Fläche für den Bereich Inhalts- und Zusatzstoffe, Behandlungsmittel und Rezepturen. Darin integriert ist die Special Area „New Beverage Concepts“, auf der sich Hersteller von Süßungsmitteln, Farbstoffen, Geschmacks- sowie Inhaltsstoffen (Fortification) und Rezepturen präsentieren.

„Wie is(s)t Deutschland 2030?“ Superfood und grüne Smoothies – der Megatrend Gesundheit
Die Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030?“ von Nestlé bringt es auf den Punkt: Die Ernährung werde zunehmend zu einer Frage der Weltanschauung. Die Verbraucher wünschen sich laut Studie von Lebensmittelindustrie und Handel Produkte und Services, die den individuellen Bedürfnissen und Wertvorstellungen entsprechend zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung beitragen.

Tatsächlich beeinflusst das Thema Gesundheit unsere Ernährung längst maßgeblich. Dahinter steht der Wunsch zur „Selbstoptimierung“ mit Nahrungsmitteln, die auf den individuellen Bedarf abgestimmt sind. Hier ist der Trend zum Superfood verankert, deren bekanntesten exotischen Vertreter sicherlich Goji-Beeren, Macha, Mate, Mandelmilch oder Kokoswasser sind. Aber Alternativen stehen schon bereit: Die Hipster in New York und Los Angeles kaufen derzeit Turmeric-Tonic, eine mit Kurkuma gewürzte Art Limonade, oder kalt extrahierten und mit Tonic Water gemischten Kaffee als neue In-Getränke.

Mit diesen Superfoods möchte der Konsument Inhaltsstoffe wie Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Antioxidantien oder Koffein aus natürlichen Quellen zu sich nehmen. Das erklärt auch den Erfolg der sogenannten grünen Smoothies. Diese bestehen aus gemixtem Blattgemüse und Obst und sollen mit ihrem hohen Gehalt an pflanzlichem Chlorophyll und Antioxidantien verjüngend und gesundheitsfördernd wirken.

Der Wunsch nach Natürlichkeit
Der Wunsch nach Natürlichkeit ist gleichzeitig der Auslöser des „Frei-von-Trends“, der weltweit allgegenwärtig ist. Verbraucher achten verstärkt darauf, dass Produkte erstens bestimmte Zutaten nicht enthalten: Glutenfrei, laktosefrei, und ohne Gentechnik sollen sie sein. Zweitens darf die Zutatenliste nur kurz sein und soll ausschließlich native sowie nachhaltig gewonnene Produkte auflisten. Das gilt selbstverständlich auch für die Aromatik, die Süßung und die Farbgebung eines Getränks oder flüssigen Lebensmittels. In der Special Area „New Beverage Concepts“ werden zum Beispiel neue Süßungs-, Farbstoff- und Aromastrategien vorgestellt und von den entsprechenden Herstellern erläutert und zur Verkostung angeboten. Themen aus dem Bereich „New Beverage Concepts“ (NBC) sind aber auch in die Innovation Flow Lounge (IFL) integriert.

Eine Frage von Ethik und Lifestyle
Aber nicht mehr nur der gesundheitliche Aspekt steht im Vordergrund. Günter Birnbaum von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fasst zusammen: „Generell nimmt die Preisfokussierung zugunsten einer Mehrwertorientierung des Verbrauchers ab. Neben den schon eher klassischen Faktoren wie Genuss, Qualität oder gesunde Ernährung spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität oder Spiritualisierung eine immer bedeutendere Rolle.“

Trinken wird also auch zur Frage von Ethik und Lifestyle. Als Reaktion auf die Globalisierung und den Klimawandel greifen mehr und mehr Menschen beispielsweise zu regionalen Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang ist das immer beliebter werdende „Selbermachen“ eine interessante Entwicklung. Denn das, was mit Marmelade begann, ist inzwischen bei Wurst, Käse, Brot und eingelegtem Gemüse angekommen. Klassische Fermentationsprozesse wie die Milchsäuregärung werden so wieder erlebt, erfahren eine Renaissance. Und sie machen den Weg frei für die entsprechenden Getränke-Konzepte, die auf der Drinktec 2017 sicherlich bereits abgebildet werden.

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