Deutsche Süßwarenhersteller produzieren 240 Millionen Schoko-Osterhasen fürs Osterfest

Rasanter Anstieg der Importpreise für Kakaobohnen im Januar 2024

Verteilung der 240 Millionen Schoko-Osterhasen nach Inlandsverbleib oder Export

Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des BDSI hat ergeben, dass für das diesjährige Osterfest stabil rund 240 Millionen Schokoladenosterhasen produziert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von einem halben Prozent. Am gefragtesten ist nach wie vor der klassische Osterhase aus Vollmilchschokolade. Aber auch Osterhasen aus Zartbitter- oder weißer Schokolade sowie Dekofiguren wie Lämmchen, Eier, Karotten oder Küken aus Schokolade liegen im Trend. Mit rund 118 Millionen Stück bleibt fast die Hälfte der Schokoladenhasen in Deutschland. 122 Millionen der hierzulande produzierten Schoko-Hasen gehen ins Ausland, vor allem in die umliegenden europäischen Nachbarländer, aber auch in die USA, nach Kanada, Australien oder Südafrika.

Immer mehr der süßen Osterhasen und Schokoprodukte enthalten auch zertifizierten Kakao. Der Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos an den in Deutschland verkauften Süßwaren lag 2022 bei 83 Prozent. Dies bedeutet eine weitere Steigerung gegenüber 2021, als der Anteil bei 81 Prozent lag. Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kleinbauern und ihrer Familien, insbesondere in Westafrika, steht im Mittelpunkt der vielfältigen Aktivitäten der deutschen Süßwarenindustrie für einen nachhaltigeren Kakaoanbau. Viele deutsche Süßwarenhersteller sind an Projekten und Programmen beteiligt oder haben eigene Programme aufgelegt, die den Bauern und ihren Gemeinden helfen, ihre Einkommen zu verbessern. Diese sollen auch dazu beitragen, den Kakaoanbau produktiver und klimaresistenter zu machen, die Umwelt zu schützen und die Entwaldung zu bekämpfen sowie die Rechte der Menschen in der Lieferkette zu achten. Dabei wird eng mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zusammengearbeitet.

Importpreise für Kakaobohnen verteuern sich im Januar 2024 um 73 Prozent im Vorjahresvergleich

Eine der wichtigsten Zutaten für Schokolade hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr: Die Einfuhrpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch sind im Januar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 73 Prozent gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Zuletzt hatte es im Oktober 2002 mit damals 87 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat einen größeren Preisanstieg bei der Einfuhr von Kakaobohnen gegeben. Auch die Einfuhr von Kakaomasse und Kakaobutter verteuerte sich zuletzt stark, im Januar 2024 um 49 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Weniger importierte Kakaobohnen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr

Ein Grund für den starken Anstieg der Importpreise für den Rohstoff Kakao ist die Verknappung von Kakao auf dem Weltmarkt, die auf Ernteausfälle - vor allem in Westafrika - zurückzuführen ist. Bereits im Jahr 2023 waren die Importe von Kakaobohnen nach Deutschland mit insgesamt knapp 435.100 Tonnen um acht Prozent niedriger als im Jahr 2022. Der Großteil des nach Deutschland importierten Kakaos stammte im Jahr 2023 aus der Elfenbeinküste.

Der starke Anstieg der Kakaoimportpreise dürfte sich auch auf die Erzeugerpreise für in Deutschland hergestellte Schokolade auswirken. Im Februar 2024 lagen die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen rund neun Prozent über dem Vorjahresmonat, allerdings weniger stark als noch vor einigen Monaten. Zum Vergleich: Insgesamt kosteten Nahrungsmittel auf Erzeugerebene 0,6 Prozent weniger als im Februar 2023. Auch die Erzeugerpreise für Zucker sanken nach deutlichen Preissteigerungen im Jahresverlauf 2023 im Februar 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat erstmals wieder um knapp ein Prozent.