Arla verbucht im ersten Halbjahr 2025 stabile Entwicklung unter volatilen Bedingungen
Freitag, 29. August 2025
| Redaktion
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Die Molkereigenossenschaft Arla feiert 2025 ihr 25-jähriges Bestehen
Die Molkereigenossenschaft Arla feiert 2025 ihr 25-jähriges Bestehen, Bild: Arla

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla zeigte sich im ersten Halbjahr 2025 insgesamt robust. Preissteigerungen, zielgerichtete Investitionen und Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit prägten die Geschäftsentwicklung. Das Marktumfeld war weiterhin von geopolitischen Unsicherheiten und hohen Rohstoffkosten geprägt. Im Juni 2025 gaben Arla und die DMK Group grünes Licht für eine Fusion. Ziel ist es, Kompetenzen im genossenschaftlichen Sektor zu bündeln, um gemeinsam auf die Herausforderungen des globalen Milchmarkts zu reagieren. Der Abschluss des Genehmigungsverfahrens wird für die erste Hälfte des Jahres 2026 erwartet.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Arla

Im ersten Halbjahr erwirtschaftete die Arla-Gruppe einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro. Der Nettogewinn belief sich auf 158 Millionen Euro, was einem Gewinnanteil am Umsatz von rund 2,1 Prozent entspricht. Der Milchleistungspreis lag bei durchschnittlich 57,5 Cent je Kilogramm inklusive Nachzahlung und Kapitaleinlagen. In Deutschland erhielten Landwirte im Durchschnitt 55,4 Cent je Kilogramm Milch. Das mengenbasierte Umsatzwachstum im Markengeschäft verzeichnete einen Rückgang um 1,5 Prozent. „Auch zu unserem 25-jährigen Jubiläum zeigt sich deutlich die Stärke unseres Genossenschaftsmodells und das Engagement unserer Landwirte sowie unserer Mitarbeitenden. Auf dieser Grundlage konnten wir auch in volatilen Zeiten ein gutes Ergebnis im ersten Halbjahr 2025 erzielen. Es spiegelt unser dauerhaftes Engagement für nahrhafte und nachhaltige Milchprodukte wider und macht deutlich, wie wir Mehrwert für unsere Genossenschaftsmitglieder schaffen“, erläutert Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Arla verzeichnete einen Rückgang im Markenabsatz durch Konsumzurückhaltung

Der Absatz von Markenprodukten ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück. Grund dafür waren Preisanpassungen und wirtschaftliche Unsicherheiten, die das Kaufverhalten der Verbraucher beeinflussten. Gleichzeitig blieben einzelne Marken wie Arla Skyr auf Wachstumskurs, insbesondere durch neue Varianten und eine stärkere Marktpräsenz.

Positive Geschäftsentwicklung in Europa

Das europäische Geschäft erhöhte den Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um 10,9 Prozent auf 4,27 Milliarden Euro. Die Entwicklung wurde vor allem durch höhere Verkaufspreise im Einzelhandel und in der Gastronomie getrieben, welche gestiegene Rohstoffkosten kompensierten. Gleichzeitig sank das mengenbasierte Wachstum aufgrund des hohen Preisniveaus leicht, insbesondere im Bereich fetthaltiger Produkte. Andere Produktkategorien konnten dagegen ein stabiles bis wachsendes Absatzvolumen verzeichnen.

Stabiler Markt in Deutschland

Auch auf dem deutschen Markt verzeichnete Arla eine positive Entwicklung. Der Gesamtumsatz stieg im ersten Halbjahr 2025 um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieses Wachstum wurde durch Preisanpassungen sowie einen verbesserten Produktmix erzielt. Die Entwicklung spiegelt sich über die verschiedenen Vertriebskanäle hinweg wider, sowohl im Einzelhandel als auch im Foodservice-Bereich.

Internationale Märkte zeigen gemischte Dynamik

Im internationalen Geschäft legte Arla leicht zu. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2025 um 0,9 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Die Entwicklung wurde durch höhere Preise getragen, während negative Währungseffekte, insbesondere durch den US-Dollar, gegenläufig wirkten. In mehreren Regionen konnten stabile bis steigende Absatzmengen erzielt werden. Rückgänge in einzelnen Märkten, etwa durch regulatorische Anpassungen oder Portfoliobereinigungen, wurden durch Zuwächse in anderen Regionen kompensiert.

Investitionen bei Arla stärken globale Produktionsstruktur

Im ersten Halbjahr wurden Investitionen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro angestoßen, unter anderem in Großbritannien, Dänemark, Schweden und Bahrain. Diese Maßnahmen zielen auf Kapazitätserweiterungen und eine höhere Versorgungssicherheit. Die Gesamtsumme der Investitionen für 2025 wird auf 650 bis 700 Millionen Euro beziffert. „Die Entscheidungen über umfangreiche Investitionen machen deutlich, dass wir auf langfristige Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit setzen. Durch die Stärkung unserer Produktions- und Lieferkapazitäten spielen wir weiterhin eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer zuverlässigen Lebensmittelproduktion und der Versorgung mit hochwertigen Milchprodukten auf all unseren Märkten“, sagt Peder Tuborgh.

Nachhaltigkeit: Arla erweitert Kundenpartnerschaften

Die Weiterentwicklung der Plattform „FarmAhead" sowie neue Kundenkooperationen in Dänemark untermauern das Ziel, Emissionen auf Höfen zu reduzieren. Über vier Milliarden Kilogramm Milchmenge wurden im Rahmen des Programms im ersten Halbjahr abgedeckt, ein Fortschritt auf dem Weg zur Emissionsminderung um 30 Prozent pro Kilogramm Milch bis 2030. „Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden und unseren Landwirten, können wir bedeutende Fortschritte in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft erzielen. Diese Partnerschaften helfen uns, praktische Lösungen zu entwickeln und entlang der gesamten Wertschöpfungskette Mehrwert zu schaffen“, erläutert der CEO.

Arla hebt Prognose für Markenabsatz leicht an

Für das zweite Halbjahr wird ein moderates Absatzwachstum im Markenbereich erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde auf ein mengenbasiertes Umsatzwachstum zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Prozent angehoben. Die Gesamterlöse sollen zwischen 14,7 und 15,2 Milliarden Euro liegen. Der Gewinnanteil am Umsatz wird weiterhin innerhalb der Zielbandbreite von 2,8 bis 3,2 Prozent erwartet.

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