Apfelernte 2025: Zweithöchste Ernte seit zehn Jahren trifft auf stabile Keltersaison
Dienstag, 23. Dezember 2025
| Redaktion
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Entwicklung der Apfelsaftproduktion von 2022 bis 2025
Entwicklung der Apfelsaftproduktion von 2022 bis 2025, Bild: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Die Apfelernte 2025 zählt mit rund 1,138 Millionen Tonnen zu den besten Ergebnissen der vergangenen Dekade. Trotz eines ungeraden Erntejahres mit traditionell schwächeren Streuobstmengen profitierten sowohl der Frischmarkt als auch die Fruchtsaftindustrie von hohen Erträgen, regionalen Rekordwerten und einer starken Bio‑Nachfrage.

Überdurchschnittliche Apfelernte in ganz Deutschland

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Apfelernte um mehr als 30 Prozent und lag 17,2 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Nur 2018 wurde im Zeitraum seit 2015 eine noch höhere Menge erzielt. Bezogen auf eine Anbaufläche von rund 32.700 Hektar entsprach dies einem durchschnittlichen Ertrag von 34,8 Tonnen je Hektar.

Besonders stark fiel die Ernte in den wichtigsten Anbauregionen aus. Niedersachsen und Hamburg, vor allem im Alten Land, erzielten mit zusammen rund 439.000 Tonnen historische Höchstwerte. Auch Baden‑Württemberg lag mit rund 387.000 Tonnen deutlich über dem langjährigen Mittel. Diese drei Regionen vereinten mehr als 70 Prozent der gesamten Apfelernte auf sich.

Tafelobst dominiert, stabile Mengen für die Verarbeitung

Der überwiegende Teil der Ernte, rund 75,5 Prozent, wurde als Tafelobst vermarktet. Knapp 24 Prozent der Äpfel gingen in die Verarbeitung, etwa für Apfelsaft, Konserven oder Apfelwein. Die gute Tafelobsternte sorgte zugleich dafür, dass zusätzliche Mengen in die industrielle Nutzung flossen und die Keltersaison stabilisierten.

Keltersaison 2025: Solides Ergebnis mit hohem Bio‑Anteil

In der Keltersaison 2025 produzierten deutsche Fruchtsafthersteller rund 216,5 Millionen Liter Apfelsaft. Davon entfielen 56,5 Millionen Liter auf Bio‑Ware. Für ein ungerades Jahr gilt dieses Ergebnis als solide. Die Produktion konzentrierte sich vor allem auf Direktsaft, während sich im Bio‑Segment eine zunehmende Differenzierung zwischen EU‑Bio‑Ware und Verbandsqualität zeigte. Die Auszahlungspreise lagen bei etwa 20 Euro pro 100 Kilogramm für konventionelle Ware und rund 37 Euro pro 100 Kilogramm für Bio‑Äpfel (jeweils ohne Mehrwertsteuer).

Pflaumen und Baumobst insgesamt mit positiver Bilanz

Auch die Pflaumen‑ und Zwetschgenernte 2025 fiel mit rund 51.300 Tonnen deutlich besser aus als im Vorjahr und lag ebenfalls 17,2 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt. Besonders Rheinland‑Pfalz und Baden‑Württemberg trugen maßgeblich zum Ergebnis bei. Insgesamt entfielen fast 90 Prozent der deutschen Baumobsternte auf Äpfel.

Fazit: Starke Ernte, differenzierter Markt

Die Apfelernte 2025 zeigt, dass hohe Erträge, regionale Stärke und eine stabile Nachfrage auch in herausfordernden Marktbedingungen möglich sind. Während der Frischmarkt von der sehr guten Tafelobstqualität profitierte, sorgten zusätzliche Mengen aus dem Tafelobstbereich für eine solide Saftherstellung mit wachsendem Bio‑Anteil.

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