Wärmerückgewinnung reduziert Dampfenergie im Nestlé-Werk für Säuglingsnahrung um 75 Prozent

Gea unterstützt Dekarbonisierung der Milchverarbeitung

Wärmerückgewinnung bei Nestlé

Gea wird im Nestlé-Werk in Nunspeet in den Niederlanden eine Milchpulverlinie für hypoallergene Säuglingsnahrung mit neuer Prozess- und Wärmepumpentechnologie ausstatten. Aufgrund der neuartigen Wärmerückgewinnung durch die Sprühtrockner und weitere Prozesse können 75 Prozent des Energiebedarfs für Dampf im neuen Werk eingespart werden. So wird die Herstellung von Babynahrung massiv dekarbonisiert. Auf diese Weise unterstützt Gea Nestlé auf dem Weg zur Netto-Null durch emissionsfreie Energieversorgung der eigenen Produktionsstätten bis 2050.

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage für Babynahrung der Marken Althera und Alfare verdoppelt Nestlé derzeit seine Produktionskapazitäten im Werk Nunspeet durch eine zusätzliche Verarbeitungslinie. Der Lebensmittelproduzent setzt dabei erstmals ein von Gea konzipiertes Wärmerückgewinnungssystem ein. Dieses wird aus der Abluft beim Sprühtrocknen gespeist und liefert wiederum 80 Grad Celsius warmes Wasser für dessen Betrieb. Gea wird das Projekt auch mit der kompletten Nassverarbeitungstechnologie ausrüsten, die dann die Sprühtrocknerlinie mit der vorbereiteten Milch versorgt. Die Installation der Prozesstechnik und der Wärmeversorgung ist in diesem Jahr geplant. Die Anlage wird 2025 den Betrieb aufnehmen.

Ammoniak-Wärmepumpen gewinnt Abwärme der Sprühtrockner

Mit dem Investitionsprojekt möchte Nestlé nicht nur Kapazitäten aufbauen, sondern auch seine Nachhaltigkeitsansprüche durch die Reduzierung von CO2, Staubemissionen und Wasserverbrauch voranbringen. Der Einsatz erneuerbarer Wärmeenergie ist einer der Schwerpunkte in Nestlés Klimastrategie. „Das neue Werk in Nunspeet soll auch im Konzern zukunftsweisende Lösungen zur Minimierung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen in der Milchpulverproduktion aufzeigen. Wir kennen Wärmepumpen bereits aus verschiedenen Produktionsprozessen. Der Einsatz an Sprühtrocknern, dem energieintensivsten Prozessschritt, ist jedoch neu für uns. Das Gea-System ermöglicht uns, den Dampfbedarf im Werk um drei Viertel zu senken“, erklärt Gerben Koopmans, Leiter für das neue Nestlé-Werk. Aus diesen Gründen wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft und Klima kofinanziert.

Nestlé setzt auf integrierte Prozess- und Heiz-/Kühltechnologie

„Unsere integrierte Lösung von Prozess- und Heiz- und Kühltechnologie setzt in der Milchpulverfertigung Maßstäbe, denn die Kombination der beiden Disziplinen in der Produktionsplanung und Auslegung der Details verringert den Strombedarf des Werks maßgeblich“, sagt Ronald Hofland, Gea Sales Manager, zum Novum bei Nestlé. Neben dieser Ammoniak-Wärmepumpe für den Sprühtrockner liefert der Maschinenbauer eine weiteres System, das 85 Grad Celsius warmes Wasser für das Aufheizen der gesamten Produktionslinie und die verschiedenen Entfeuchtungsprozesse sowie 1,5 Grad Celsius kaltes Wasser für die Klimatisierung der Fabrik bereitstellt. Die Gea-Prozesstechnologie für die Nasslinie umfasst moderne Verdampfer, Formula-Inline-Mischer, einen Homogenisator, Hochdruck- und High-Shear-Pumpen, Wärmetauscher, Ventile und alle weiteren Verbindungskomponenten sowie die Verrohrung. Das Wärmepumpensystem wird diese Prozessausrüstung mit heißem und kaltem Wasser für eine hohe Energieeffizienz im Betrieb versorgen. Um den Wirkungsgrad der Anlage weiter zu verbessern, wird zudem auch die Energie von neun Grad Celsius und 60 Grad Celsius in den Wärmepumpenvorlauf integriert.