Weltwasserwoche schließt mit einer Vision

Zukunft von Wasser- und Ernährungssicherheit

World Water Week Flagge

Letzte Woche ging die Weltwasserwoche 2012 in Stockholm mit einer "Vision", welche die Perspektive junger Wasserforscher und -fachleute einfing, zu Ende. Ihr Thema sind die Prioritäten, die heute gesetzt werden müssen, damit bis ins Jahr 2050 ein sicherer Zugang zu Wasser und Nahrungsmitteln gewährleistet sein kann.

Die Weltwasserwoche in Stockholm ist der führende jährliche Treffpunkt, um die vordringlichsten Wasserprobleme der Erde zu behandeln. In diesem Jahr trafen dort 2500 Teilnehmer unter dem Motto "Wasser- und Ernährungssicherheit" zusammen. Die "Vision des Nachwuchses" wurde von einer Gruppe junger Fachleute entwickelt. Sie hatten hierzu Kollegen befragt, die an der Weltwasserwoche teilnahmen, und auf sozialen Medien Beiträge von Menschen gesammelt, welche die Konferenz aufmerksam verfolgten.

Das für die Vision der jungen Fachleute verantwortliche Team trug Ansichten, Vorschläge und Meinungen zusammen, die zum Ausdruck brachten, wie man sich den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Wasser, Ernährung und Energie stellen könnte. Darüber hinaus nahmen die Teilnehmer im Verlauf der Woche an über 100 Sitzungen teil. Und hier ist ihr Ergebnis:

So wird die Welt im Jahr 2050 aussehen:

  • Wir alle haben gleichberechtigten Zugang zu einer guten sanitären Grundversorgung, sicherem Wasser, Nahrungsmitteln sowie Gesundheit und Wohlbefinden.
  • Wir verfügen über gesunde Ökosysteme.
  • An Entscheidungsprozessen sind nicht nur die üblichen Anspruchsberechtigten wie Unternehmen und Regierungen beteiligt, sondern auch bislang vernachlässigte Gruppen wie Frauen, Jugendliche oder Ureinwohner.
  • Wir blicken über die Gegenwart hinaus.
  • Wir haben gut informierte, aufmerksame und aktive Bürger, welche den Wert von Nahrungsmitteln und Wasser kennen und einen schonenden Umgang mit Ressourcen pflegen.
  • Es herrscht eine Atmosphäre von Transparenz und Verantwortlichkeit
  • Unsere Zusammenarbeit beruht auf dem Vertrauen aller Anspruchsberechtigten und respektiert wechselseitige Abhängigkeiten.

Noch allerdings sieht die Welt, in der wir leben, so aus:

  • 2,6 Mrd. Menschen haben keine sanitäre Grundversorgung.
  • Rund 800 Mio. Menschen haben kein sauberes Trinkwasser.
  • Eine Mrd. Menschen müssen hungrig zu Bett gehen.
  • 3 Mrd. Menschen sind unterernährt.
  • 60 % der Ökosystemleistungen sind im Verfall begriffen.
  • Eine Mrd. Menschen leiden unter Übergewicht.
  • 30 bis 50 % aller Nahrungsmittel landen auf dem Müll.

Der Weg, den wir gehen müssen, umfasst folgende Massnahmen:

  • Zunehmende Investitionen in eine nachhaltige Landwirtschaft.
  • Übergang zu einer ressourcenschonenderen Ernährungsweise.
  • Einführung einer nachhaltigeren Intensivierung.
  • Weniger Verschwendung von Nahrungsmitteln.
  • Schaffung günstiger Bedingungen, darunter Anreizmechanismen, Kohäsionspolitik sowie Ausgestaltung und Stärkung von Institutionen.
  • Entwicklung von Flexibilität.
  • Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Wasser, Energie und Nahrungsmitteln.
  • Übernahme von Geschäftsmodell-Perspektiven in Entwicklungsprojekte.
  • Ausbau von Ressourcen-Rückgewinnung und -Recycling.
  • Stärkung der Gemeinden.
  • Förderung von Märkten für fairen Handel.
  • Aus unseren Fehlern und Erfolgen lernen.