Negativ-Preis von Foodwatch in der Kritik

Hipp nimmt "Goldenen Windbeutel" nicht an

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Deutlichen Gegenwind bekommt Foodwatch in diesen Tagen zu spüren. So betreiben laut BLL die selbst ernannten Essensretter von Foodwatch mit ihrer Kampagne "Wahl zum goldenen Windbeutel" Verbraucherverwirrung statt Verbraucheraufklärung.

Ihre Aktion wird als populistisch, in ihrer Wortwahl überzogen und inhaltlich fragwürdig bezeichnet. Sie ziele einzig und allein darauf ab, einzelne Produkte bewusst zu diskreditieren, um ein möglichst großes Medienecho hervor zu rufen. Bei dieser Form von Effekthascherei bleibt aber eine sachliche Verbraucherinformation auf der Strecke. Foodwatch zeige damit einmal mehr, dass die Organisation zu einem konstruktiven Dialog nicht in der Lage sei.

Entscheidend für die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft sind die positiven Rückmeldungen von Verbrauchern, mit denen sie über Hotlines, Internetauftritte und E-Mails täglich tausendfach direkten Kontakt haben.

Abgesehen davon ist laut BLL die Befragung - wie alle Online-Umfragen - keineswegs repräsentativ. Typischerweise ziehen derartige Befragungen im Internet spezielle Personenkreise an, die im vorliegenden Fall größtenteils in der Anhängerschaft von Foodwatch zu suchen sind. Hinzu kommt, dass sich die Organisation anscheinend keine Mühe gemacht hat, Mehrfachabstimmungen wirkungsvoll zu unterbinden und damit noch nicht einmal qualitative Minimalanforderungen an Online-Umfragen eingehalten hat.

Der BLL setzt der unseriösen Foodwatch-Kampagne eine sachliche Verbraucheraufklärung entgegen. Der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft bietet auf seiner Homepage zahlreiche Informationen gerade auch zum Thema Lebensmittelkennzeichnung an. Darüber hinaus können Interessierte kostenlose Broschüren u. a. zu Lebensmittelallergien, Zusatzstoffe oder das Mindesthaltbarkeitsdatum bestellen. Schulen können zudem kostenfreie Unterrichtseinheiten herunterladen.

Hintergrund
Hipp Instant-Tees wurden zur dreistesten Werbelüge des Jahres gewählt. Das ist das Ergebnis der Online-Abstimmung auf www.abgespeist.de, dem foodwatch-Portal gegen Etikettenschwindel. Für seine Zuckergranulat-Tees "Früchte", "Waldfrüchte" und "Apfel-Melisse" sollte Hipp am Dienstag, 19. Juni den Goldenen Windbeutel 2012 erhalten.

Hipp nahm die "Goldenen Windbeutel" von Foodwatch nicht an und erklärte dazu in einer Stellungnahme die kritisierten Produkte gar nicht zu bewerben. Folglich müsste sich der Vorwurf der "Werbelüge" allein auf die Angaben auf der Verpackung beziehen. Auf der Verpackung aber wird transparent und für den Verbraucher deutlich erkennbar der Zuckergehalt der Produkte angegeben - und zwar mit 3,8 % Zucker im trinkfertigen Produkt. Von einer "Werbelüge", wie Foodwatch  es nennt, kann also nicht die Rede sein.