Lebensmittelhersteller erzielen 18,5 Milliarden Euro Umsatz im März 2022

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 06/22

Fleischproduktion

Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport hat die deutsche Ernährungsindustrie im März 2022 einen Umsatz von insgesamt 18,5 Milliarden Euro erwirtschaftet und konnte das Vorjahresergebnis damit um 11,8 Prozent steigern. Das Umsatzplus resultiert aus höheren Verkaufspreisen im In- und Ausland, während der Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent gesunken ist. Auf dem Inlandsmarkt haben die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 12,6 Milliarden Euro erzielt und das Vorjahresergebnis damit um 13,6 Prozent ausgebaut.

Bei steigenden Verkaufspreisen von 12,9 Prozent verzeichnen die Lebensmittelhersteller einen Absatzzuwachs von 0,6 Prozent. Das Auslandsgeschäft konnten die Unternehmen nominal ausbauen. Das Umsatzergebnis beträgt 6,2 Milliarden Euro und legt somit um plus 8,4 Prozent im Vorjahresvergleich zu. Das Umsatzplus beruht auf höheren Ausfuhrpreisen von 19 Prozent, während der Absatz mit minus 8,9 Prozent rückläufig ist. Neben einem größeren Umsatz konnten die Hersteller zudem ihre Lebensmittelproduktion steigern. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex ist im März um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

Agrarrohstoffmärkte und Ausblick Geschäftsklima

Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im April 2022 ist der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 3,3 Prozent im Vormonatsvergleich gestiegen. Mit plus 52,6 Prozent über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau. Der russische Krieg gegen die Ukraine hat sich dabei weiterhin auf die Getreide-und Maismärkte ausgewirkt und im April zu Preissteigerungen, insbesondere bei Getreide, geführt. Der monatlich erscheinende Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt als Indikator die Stimmung und Erwartungen der Lebensmittelhersteller. Nach dem deutlichen Rückgang im März konnte das Geschäftsklima die Erholung des Aprils auch im Mai fortsetzen. Diese fällt in Anbetracht der weiterhin bestehenden großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit jedoch nur moderat aus. Der Saldo des Geschäftsklimas ist im Mai auf minus 11,8 Punkte gestiegen, nach minus 13,9 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage ist mit plus 5,2 Punkten freundlicher als im Vormonat ausgefallen. Der Blick in die Zukunft bleibt weiterhin deutlich eingetrübt. Der Indikator der Geschäftserwartungen fällt um 1,6 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit einem Saldo von minus 27,4 Punkten übersteigt die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen die der Hersteller mit positiven Erwartungen deutlich.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung konnte im Mai trotz anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten vorerst gestoppt werden. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung konnten leicht zulegen, während die Anschaffungsneigung leichte Einbußen im Vormonatsvergleich verzeichnet hat. Der Konsumklimaindex liegt im März bei minus 26,6 Punkten und ist damit um 10,9 Punkte im Vormonatsvergleich gesunken. Auf Basis der positiven Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Juni 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von minus 26 Punkten. Im April 2022 haben sich die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 3,3 Prozent verteuert. Die allgemeinen Verbraucherpreise sind um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Im Vorjahresvergleich haben sich die Lebensmittelpreise um acht Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 7,4 Prozent erhöht.