IFFA 2016: Automation in der Fleischverarbeitung

Steigerung von Effizienz und Produktqualität

Automation Verpacken Fleischverarbeitung

Vom 7. bis 12. Mai öffnet die IFFA 2016 in Frankfurt am Main ihre Pforten. Fachbesucher können sich umfassend über Maschinen und Anlagen für alle Prozess-Stufen von der Schlachtung über die Verarbeitung bis hin zur Verpackung informieren. Intelligente Verknüpfung von Prozessen und der vermehrte Einsatz moderner Informations- und Steuerungstechnik stehen dabei für die Fleisch verarbeitende Industrie zunehmend im Mittelpunkt. Entsprechend groß ist das Angebot der Aussteller zu diesen Themen.

Grammgenaues Portionieren und Sortieren
Ein wichtiger Innovationstreiber für immer leistungsfähigere Verarbeitungslinien ist die steigende Nachfrage nach Portions- und Fixgewichtverpackungen sowie Convenience Produkten. Das vollautomatische Portionieren und Einlegen von Filets, Steaks, Wurstscheiben und anderen Fleischprodukten in die Verpackungen erfordert Hightech-Lösungen. Die meisten Systeme bestehen aus am Anfang der Verarbeitungslinien installierten Laser- und/oder Röntgenscannern mit integrierten Waagen, Zuführeinheiten für den Slicer und dem Slicer selbst sowie nachgeschalteten Transportbändern. Letztere führen die geschnittenen Produkte entweder mehrspurigen Bandsortieranlagen mit ausgeklügelten Shuttlesystemen oder Sortier- und Einlegerobotern zu, die sie dann beispielsweise in nachgeschaltete Traysealer einlegen.

Robotergestützte Automation als Wertschöpfungsfaktor
Industrieroboter sind dank ihrer außerordentlichen Flexibilität, Geschwindigkeit, Präzision und Wiederholgenauigkeit wichtige Schlüssel zu höherer Wirtschaftlichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit – sei es beim Handhaben von Produkten, der Qualitätskontrolle oder dem Sortieren und Verpacken der Waren. Doch was macht eine erfolgreiche Roboteranwendung aus? Oberflächlich betrachtet kann ein Industrieroboter nur einen fiktiven Arbeitspunkt (TCP = Tool Center Point) schnell, präzise und wiederholgenau innerhalb eines definierten Arbeitsraumes bewegen. Erst die vom Roboter geführten Greifer oder Werkzeuge, die ihn unterstützenden Kameras und Sensoren sowie ausgereifte Software, intelligente Steuerungen und die Programmierung bzw. Konfiguration durch qualifiziertes Personal machen Roboter zu universellen Helfern.

Heute findet man sie in nahezu allen Bereichen der Fleischverarbeitung – von der Schlachtung bis zum Verpacken von Fleisch- und Wurstportionen. Roboter können in schnellen Pick-and-Place-Operationen die unterschiedlichsten Fleisch- und Wurstprodukte von Bändern aufnehmen und zielgerichtet in Verpackungstrays einlegen, wobei sie teilweise bis zu 240 Pick-and-Place-Takte pro Minute schaffen. Im Räuchereibetrieb ist oft das manuelle Behängen und Umsetzen der Rauchstöcke mit Wurstketten ein Engpass. Es ist zeit-, personal- und kostenintensiv. Roboter können diese Arbeiten präziser und schneller durchführen. Die Vorteile sind neben Personaleinsparungen vor allem deutliche Gewinne hinsichtlich der Hygiene durch Wegfall manueller Eingriffe und ein höherer Gutproduktanteil, da die bei manueller Handhabung oft nicht zu vermeidenden Beschädigungen der Würste entfallen.

Hochleistungsfähige Lösungen für den Schlacht- und Zerlegebetrieb
Robotergestützte Automation im Schlacht- und Zerlegebetrieb ist nach wie vor eine der größten technischen Herausforderungen. Was der Mensch mit seinen Sinnen und jahrelanger Erfahrung in Sachen Schnittführung spielend meistert, stellt Roboter vor große Probleme. Schlachttiere weisen wachstumsbedingt große Unterschiede hinsichtlich Gewicht, Größe, Fleisch- und Fettanteil, Größe und Dichte der Knochen auf. Doch mittlerweile gibt es auch hier wirtschaftliche und vor allem hochleistungsfähige Lösungen. Die Spanne der Anwendungen umfasst das Kneifen von Vorderbeinklauen und Nacken, das Freischneiden des Rektums und Öffnen der Bauchwand sowie das Trennen von Schlossknochen und Brustbein bis hin zum Spalten von Schweinen. Möglich machen das hochentwickelte 3D-Scanner zur Ermittlung der Topologie der Schlachttiere. Die so ermittelten Daten wertet die Steuerungssoftware aus und generiert die erforderlichen Schnittwege für den Roboter. Im Zerlegebetrieb erfolgt die Schnittführung der Roboter dagegen kameragesteuert über eine Vision-Software.

Röntgentechnik zur Inline-Fettanalyse
Die immer noch weit verbreitete Extraktion von Fett nach dem Soxhlet-Verfahren ist nicht nur zeit- und arbeitsaufwendig, sie liefert aufgrund der Arbeit mit Stichproben auch nur ein ungefähres Bild. Die Technik entwickelt sich heute jedoch immer mehr in Richtung kontinuierlicher Inline-Kontrollen. Eine hocheffiziente und vor allem in Echtzeit arbeitende Methode der Fettbestimmung bietet hier die moderne Röntgentechnik nach dem Dexa-Verfahren. Es eignet sich für rohe, natürliche Fleischprodukte, auch im gekühlten oder tiefgekühlten Zustand, lose oder in Kisten bzw. Kartons verpackt – solange sie frei von anderen Zutaten sind. Anwendern bietet die Röntgentechnik damit die Möglichkeit einer kontinuierlichen 100-prozentigen Produktkontrolle inklusive Dokumentation der Daten im Rahmen der Rückverfolgbarkeit.

Die vorgenannten Beispiele zeigen nur einen Ausschnitt der Möglichkeiten moderner Automatisierung in der Fleisch- und Wurstverarbeitung. Über den aktuellen Stand der Technik sowie zukünftige Entwicklungen können sich die Besucher der IFFA 2016 umfassend informieren. Rund 960 Aussteller aus 47 Ländern, darunter alle Markt- und Technologieführer, zeigen an sechs Messetagen ihre Innovationen. Die Ausstellungsfläche von 110.000 Quadratmetern verteilt sich auf sieben Hallenebenen und ist bereits nahezu ausgebucht. Die Messe Frankfurt erwartet etwa 60.000 Fachbesucher aus 140 Ländern.

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