Deutsche Lebensmittelindustrie verbucht Umsatzverlust im November 2023

BVE-Konjunkturreport der Ernährungsindustrie 02/24

Entwicklung der deutschen Lebensmittelindustrie bezüglich Umsatz und Export im November 2023

Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport musste die deutsche Ernährungsindustrie im November 2023 einen preisbereinigten Rückgang von zwei Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Während im Inland der Absatz bei minus 0,8 Prozent leicht zurückging, sank dieser beim Auslandsgeschäft mit minus 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat noch deutlicher. In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 20,1 Milliarden Euro.

Bei den Herstellern aus der Lebensmittelindustrie sank damit das Vorjahresergebnis auch nominal um 0,9 Prozent. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 13,2 Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis nominal um 1,3 Prozent aus. Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,9 Milliarden Euro und sank damit nominal um 4,9 Prozent. Die Ausfuhrpreise sanken dabei um ein Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland um zwei Prozent zum Vorjahresmonat stiegen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank dabei zum Vorjahresmonat mit 4,7 Prozent deutlich.

Im November stagnierten die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat bei 0,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Preise auch aufgrund des Basiseffektes um elf Prozent, während diese im Vergleich zum Vorkrisenniveau im November 2019 noch immer mehr als 31 Prozent höher liegen. Vor rund einem Jahr erreichten die Preise hier ihren Hochpunkt. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im November verglichen mit dem Vormonat um 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese nun bei minus 8,8 Prozent. Besonders stark stiegen dabei die Preise für Speisekartoffeln mit 18,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im November einen marginalen Rückgang um 0,2 Prozent zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 12,3 Prozent. Der Preis von Milch liegt mit minus 29,1 Prozent deutlich unter dem Preisniveau des Vorjahres.

Preise für Fleisch, Zucker und Pflanzenöl sinken, Getreide- und Molkereiprodukte werden teurer

Mit 119,1 Punkten sank der FAO Food Price Index im Januar um 1,4 Prozent zum Vormonat und steht nun 10,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Während der Teilindex für Fleisch mit minus ein Prozent und der Teilindex für Pflanzenöle mit minus 1,4 Prozent leicht und der Teilindex für Zucker mit minus 16,6 Prozent zum Vormonat deutlich nachgaben, stiegen der Teilindex Molkerei mit plus 1,6 Prozent und der Teilindex für Getreide mit plus 1,5 Prozent an.

Erwartungen der Lebensmittelindustrie

Der monatlich erscheinende Ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Lebensmittelindustrie. Die Sorgen vor einem konjunkturellen Rückgang belasten die Stimmung auch weiterhin in der Ernährungsindustrie. Die jüngsten Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex verbesserten sich für den Januar leicht. Der Saldo des Geschäftsklimas steht mit 97 Punkten nur noch leicht unter der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich dabei sich dabei leicht und steht mit 100 Punkten genau an der neutralen Marke. Die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate konnte dagegen zulegen und steht nun bei 94 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen nun wieder deutlich: 12,3 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 24,7 von einer Verschlechterung.

Enwicklung des Konsumklimas im Januar 2024

Die Verbraucherstimmung hatte sich nach einer leichten Erholung auf immer noch tiefem Niveau im Sommer 2023 eingependelt, musste aber zuletzt wieder Einbußen hinnehmen. Der Konsumklimaindex stieg im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat leicht um 2,2 Punkte und steht nun bei minus 25,4 Zählern. Die GfK-Konsumforscher prognostizieren für Februar einen Rückgang ihres Barometers um 4,3 Punkte auf minus 29,7 Punkte. Zum Vormonat stagnierten im Dezember 2023 sowohl die allgemeinen Verbraucherpreise als auch die Preise für Nahrung und alkoholfreie Getränke bei einem leichten Plus von 0,1 Prozent. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise für Nahrung & alkoholfreie Getränke um 5,4 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 3,7 Prozent.