BVE-Konjunkturreport Lebensmittelindustrie 06/25: Inland schwächer, Exporte legen zu
Deutsche Lebensmittelindustrie erhöht Umsatz im März 2025 auf 20,1 Milliarden Euro
Freitag, 13. Juni 2025
| Redaktion
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Entwicklung von Umsatz und Export der deutschen Lebensmittelindustrie im März 2025
Entwicklung von Umsatz und Export der deutschen Lebensmittelindustrie im März 2025, Bild: BVE

Nach Angaben des Branchenverbandes BVE verzeichnete die deutsche Lebensmittelindustrie im März 2025 einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders der Inlandsmarkt entwickelte sich rückläufig: Hier sank der Umsatz real um 4,5 Prozent. Im Gegensatz dazu konnte das Auslandsgeschäft preisbereinigt um 5,2 Prozent zulegen. Insgesamt erzielten die Unternehmen der Lebensmittelindustrie einen nominalen Umsatz von 20,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3,2 Prozent zum Vorjahr entspricht. Davon entfielen 12,6 Milliarden Euro auf den Inlandsmarkt, ein Minus von 1,7 Prozent nominal. Das Auslandsgeschäft legte um 12,8 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zu. Als wesentliche Ursache gilt ein Anstieg der Ausfuhrpreise um 7,2 Prozent. Die Inlandspreise stiegen im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex blieb gegenüber dem Vorjahresmonat unverändert.

Rohstoffpreise beeinflussen Lebensmittelindustrie

Im März lagen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vormonats, aber 1,5 Prozent über dem des Vorjahres. Seit Anfang 2020 entspricht das einem kumulierten Anstieg von rund 37 Prozent. Bei pflanzlichen Erzeugnissen ergab sich im Monatsvergleich ein Rückgang von 2,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat betrug das Minus 5,5 Prozent. Speisekartoffeln notierten rund 38 Prozent niedriger. Produkte tierischer Herkunft verzeichneten im Monatsverlauf ein Plus von 1,3 Prozent und lagen im Jahresvergleich 6,3 Prozent höher. Auffällig entwickelten sich die Preise bei Rindern mit einem Zuwachs von 33,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während Schweinepreise 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau blieben.

Globale Lebensmittelpreise uneinheitlich

Im Mai 2025 fiel der FAO Food Price Index auf 127,7 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von sechs Prozent, gegenüber dem Vormonat einem Rückgang von 0,8 Prozent. Die Teilindizes für Öle (minus 3,7 Prozent), Zucker (minus 2,6 Prozent) und Getreide (minus 1,8 Prozent) gingen zurück. Milchprodukte (plus 0,8 Prozent) und Fleisch (plus 1,3 Prozent) legten zu.

Geschäftsklima der Lebensmittelindustrie deutlich verbessert

Im Mai 2025 verbesserte sich das Geschäftsklima in der Lebensmittelindustrie laut Ifo-Geschäftsklimaindex merklich. Der Saldo stieg um 7,6 Punkte auf 101,1 Punkte und übertraf damit erstmals seit Mai 2024 wieder die Marke von 100. Die aktuelle Geschäftslage wurde mit 96,6 Punkten besser bewertet. Auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate stiegen auf 105,6 Punkte. Der Anteil der Unternehmen mit positiven Erwartungen (27,4 Prozent) lag damit erstmals wieder über dem der Unternehmen mit negativen Erwartungen (16,7 Prozent).

Konsumklima und Verbraucherpreise im Aufwärtstrend

Die Verbraucherstimmung verbesserte sich im Mai laut GfK-Konsumklima von minus 24,3 auf minus 20,8 Punkte. Für Juni wird eine weitere Aufhellung auf minus 19,9 Punkte prognostiziert. Die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen im April gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent, Lebensmittel und alkoholfreie Getränke um 0,2 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Lebensmittelpreise um 3,3 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,1 Prozent höher.

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