B2B-Plattform für Rohstoffe will Beschaffungsprozess in der Lebensmittelindustrie vereinfachen

Digitaler Marktplatz für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

v.l.n.r.: Hanno Hartmann, Vertriebsleiter, Marina Billinger, CEO & Gründerin und Florian Casalino, Nachhaltigkeitsmanager, Bild: Leroma

Lebensmittelhersteller suchen stetig nach qualitativ und preislich geeigneten Rohstoffen für ihre Produkte. Gleichzeitig suchen Rohstofflieferanten nach Abnehmern für ihre Erzeugnisse. Leroma, ein Startup aus Düsseldorf, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Beschaffungsprozess in der Lebensmittelindustrie zu vereinfachen und zu dem Zweck eine digitale B2B-Plattform entwickelt. Rohstofflieferanten können ihre Waren kostenlos auf der Website inserieren, um sie den Akteuren der Lebensmittelindustrie anzubieten. So entsteht eine Datenbank an Rohstoffen, die ständig erweitert wird, mit dem Ziel ein globales Netzwerk zu schaffen. Hersteller von Lebensmitteln können die Datenbank mit Fachkriterien filtern, um schnell und einfach den idealen Rohstoff zu finden. Die Plattform stellt eine Suchmaschine für Lebensmittelrohstoffe zur Verfügung.

Darüber hinaus hat Leroma die Überschussbörse entwickelt, einen digitalen Marktplatz für Restposten, Reststoffe und Überschüsse. Dort können Unternehmen, wie zum Beispiel lebensmittelverarbeitende Betriebe, überschüssige Rohstoffe verkaufen, die unter anderem entstehen, weil ein Kunde kurzfristig ausgefallen ist oder Produkte kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und nicht mehr rechtzeitig verarbeitet werden können. Verkäufer profitieren davon, weil sie die Überschüsse verkaufen und nicht kostenpflichtig entsorgen müssen. Käufer profitieren, da sie die Rohstoffe zu einem günstigeren Preis bekommen, lange Anfrage- oder Lieferzeiten vermeiden und keine Mindestbestellmenge einhalten müssen. Möchte ein Pizzahersteller sein überschüssiges Mehl nicht an einen anderen Pizzahersteller weitergeben, kann er es auch an einen Konditor oder eine Bäckerei verkaufen. So möchte Leroma eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft erschaffen, in der Rohstoffe weitergegeben und nicht verschwendet werden.

Durch die Überschussbörse sollen aber vor allem auch Reststoffe, Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln anfallen, wie zum Beispiel Kaffeesatz, einem neuen Nutzen zugeführt werden. Kaffeesatz, der jedes Jahr tonnenweise entsorgt wird, weil er in der Lebensmittelindustrie nicht verwertbar ist, kann von der Kosmetikindustrie zur Herstellung von Pflegeprodukten verwendet werden, denn die Kaffeekörner erzeugen einen natürlichen Peelingeffekt und das enthaltene Koffein wirkt dehydrierend und kann in Form von Cellulite-Cremes das Hautbild verbessern. Grüne Walnussschalen enthalten den Farbstoff Juglon, der in der Textilindustrie zum Färben von Stoffen verwendet werden kann, und Kartoffelschalen enthalten Solanin, das sich für den Einsatz in Reinigungsprodukten eignet. Die Liste der Reststoffe und alternative Anwendungsmöglichkeiten ist endlos und wächst stetig, denn noch gibt es viele Reststoffe, die kaum erforscht wurden und ihr Potenzial noch gar nicht entfalten konnten. Mit der Überschussbörse möchte Leroma eine branchenübergreifende Zusammenarbeit fördern und so die Lebensmittelverschwendung reduzieren.
 

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