Flexible Verpackungsanlage für Kekse der Bäckerei Hellema

Süße Versuchung vielfältig verpackt

Die Längssiegeleinheit mit Ultraschall und die fliegende Quersiegeleinheit von Schubert sorgen für ein sicheres Verschließen der Schlauchbeutel.

Von einer kleinen niederländischen Traditionsbäckerei hat sich Hellema im letzten Jahrhundert zu einem internationalen Hersteller von Keksen und Riegeln weiterentwickelt. Seine Kekse mit verschiedenen Frucht- und Schokofüllungen produziert das Unternehmen nicht nur für sich, sondern auch für andere Marken. Dafür benötigte Hellema eine Verpackungsmaschine, die schnelle Format- und Materialwechsel für verschiedene Kundenansprüche auf derselben Anlage realisieren kann. Mit der robotergestützten Top-Loading-Maschine (TLM) des Verpackungsmaschinenherstellers Schubert hat das Unternehmen jetzt die nötige Flexibilität, um den Anforderungen der Kunden und des Marktes gerecht zu werden.

Egal ob Mehrkorn-Frühstücksriegel, Kekse mit Creme- oder Marmeladenfüllung oder knusprige Obstbiskuits: Alle Produkte werden bei Hellema mit größter Sorgfalt und gemäß den gültigen EU-Gesetzen und Vorschriften entwickelt, gebacken und verpackt. Gleichzeitig legt das Traditionsunternehmen Wert darauf, dass in den Backwaren nur natürliche Zutaten enthalten sind und sie so nachhaltig wie möglich verpackt werden. Für seine Biskuits mit verschiedenen Frucht- sowie Schokofüllungen suchte Hellema eine neue Verpackungsmaschine, die die Kekse vom nackten Produkt bis zur Endverpackung verarbeiten kann. Da das Traditionsunternehmen nicht nur unter seinem eigenen Namen Produkte in den Supermarktregalen platziert, sondern auch im Auftrag anderer Hersteller tätig ist, war es Hellema wichtig, bei den Formaten und den Materialien der Umverpackungen außerordentlich flexibel zu sein. Gleichzeitig sollte die Anlage durch Ausschussvermeidung und Materialschonung so nachhaltig verpacken wie möglich, und das Ganze auf einem recht begrenzten Raum. „Die neue Verpackungsmaschine sollte gut in unsere Halle passen und gleichzeitig so konzipiert sein, dass unsere Mitarbeiter optimalen Zugang zu den einzelnen Linienabschnitten haben“, sagt Hille Hellema.

Schneller Formatwechsel und weniger Ausschuss

Der Verpackungsmaschinenhersteller Schubert hat für die niederländische Traditionsbäckerei eine hochflexible Gesamtlösung für die Primär- und Sekundärverpackung der Kekse entwickelt. Sie bestehen aus der Schlauchbeutelmaschine Flowpacker für die Primärverpackung sowie einem kombinierten Kartonierer. Verschiedene Kekse in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen werden mit der neuen Top-Loading-Anlage verarbeitet. Im Flowpacker werden die Produkte zunächst als Einzelkekse, Zweier- oder Dreierstapel in Schlauchbeutel verpackt. Im Kartonierer können die Kekse im Schlauchbeutel dann wahlweise in Schachteln mit anhängendem Deckel oder in einen ein- oder zweilagigen Multipack-Schlauchbeutel verpackt werden.

Die gesamte Verpackungslinie ist 72 Meter lang. Jede verfügbare Standardgruppe aus dem Schubert-Portfolio ist darin verbaut. Die Linie ist komplett ohne Schnittstellen konzipiert, sodass die Anlage sowohl hohe Flexibilität und Leistung als auch eine sichere und kosteneffiziente Produktion ermöglicht. Außerdem gestattet die Anlage einen schnellen Formatwechsel ohne Produktionsstopp. „Gerade für die Traditionsbäckerei, die auch für andere Marken Backwaren produziert, ist dieser Aspekt besonders wichtig. Verschiedene Kundenformate können nun schnell realisiert werden, ohne das Zuführband anhalten zu müssen“, erklärt Raphael Paczulla, Projektleiter bei Schubert.

Sichere und flexible Siegeltechnologie von Schubert

Im ersten Schritt laufen die Kekse auf dem Produktband in die Maschine ein. Die Schubert-Bildverarbeitung mit 3D-Scannern sorgt für den ersten wichtigen Qualitäts-Check vor der Pick-and-Place-Station: Die F4-Roboter greifen gezielt nur nach qualitativ einwandfreien Produkten. Mit speziell auf das Produkt angepassten Greiferwerkzeugen sammeln die Roboter jeweils ein, zwei oder drei Kekse ein und setzen die Stapel rechts und links des Produktbands in die Zuführketten der Flowmodule. Hier werden die Kekse in Schlauchbeutel verpackt. Im Flowmodul sorgen die Längssiegeleinheit mit Ultraschall und die fliegende Quersiegeleinheit von Schubert für ein sicheres Verschließen. Diese flexible Siegeltechnologie eignet sich sowohl für herkömmliche als auch für recycelbare Folien. Für ein qualitativ hochwertiges Verpackungsergebnis steuern die Pick-and-Place-Roboter die Geschwindigkeit der Zuführketten in Abhängigkeit vom Produktfluss. Dadurch ist sichergestellt, dass jede Teilung in der Zuführkette mit Keksen befüllt ist und keine leeren oder unvollständig befüllten Schlauchbeutel die Anlage verlassen.

Schubert-Anlage verpackt Schachteln oder Multipack-Schlauchbeutel

Im Gegenlaufprinzip werden die Kekspäckchen anschließend entweder in Kartons oder in Multipack-Schlauchbeutel verpackt. „Für die Multipacks gruppieren F4-Roboter per Pick and Place die Flowpacks vor“, erklärt Raphael Paczulla. Danach werden die vorgruppierten Kekspackungen von T4-Robotern in die Zuführkette des Flowmoduls eingelegt. „Sollen die einzelnen Flowpacks stattdessen in Kartons verpackt werden, sieht der Prozess im selben Maschinenteil anders aus“, so der Projektleiter. Dazu entnimmt ein F3-Roboter die entsprechenden Kartonzuschnitte aus einem Magazin, ein F2-Roboter richtet sie auf und setzt sie auf das Transmodul. Der Transportroboter fährt anschließend mit den Kartons zur Beladestation. Die Kekspackungen werden dann, abhängig vom Verpackungsformat, von denselben F4-Robotern, die beim Verpacken in Schlauchbeutel im Einsatz sind, entweder einzeln vom Produktband genommen und direkt in die Schachteln auf dem Transmodul gesetzt oder vorgruppiert und auf dem Transmodul abgesetzt. Anschließend übernimmt ein F2-Roboter die gesamte Formation und setzt sie in die ebenfalls auf dem Transmodul befindlichen Schachteln. Ein Vakuumtransporteur befördert die fertig befüllten Schachteln in die Verschließstation, wo die Schachteln von einem weiteren F2-Roboter verschlossen werden. Danach laufen die Schachteln auf dem Auslaufband aus der Maschine heraus.

Große Vielfalt auch an nachhaltigen Verpackungsmaterialien

„Die neue Schubert-Anlage ist für uns eine wahre Bereicherung. Wir können dadurch nun auch verschiedene Verpackungsmaterialien anbieten: für die Primärverpackung von Monofolien bis zu aluminiumkaschierten Folien, bei den Multipacks Kunststoffverbundfolien und papierbasierte Folien“, so Hille Hellema. Das Maschinenlayout ist so kompakt und schmal, dass die Anlage wunderbar in die Halle der Traditionsbäckerei passt. „Hätte sich Hellema für eine Verpackungsmaschine eines Wettbewerbers entschieden, würde in der Halle des Unternehmens sicherlich eine Maschine mit mehreren Bändern stehen, die viel Platz einnimmt“, weiß Projektleiter Raphael Paczulla. Hellema ist so begeistert von der flexiblen Verpackungsanlage, dass das Unternehmen eine weitere Schubert-Anlage für die Tertiärverpackung der Kekse kaufte. Mit einem Casepacker kann Hellema in Zukunft dann den ganzen Verpackungsprozess vom nackten Produkt bis zur Palette abbilden.

Hintergrund zu Hellema

1861 entdeckte der damals 22-jährige Andele Hellema eine Marktlücke: Im Norden von Friesland wurden damals kaum Kekse und Gebäck hergestellt. Kurz entschlossen eröffnete er im niederländischen Hallum eine kleine Bäckerei unter dem Familiennamen Hellema. Nicht nur die Kunden aus der Region schätzten die Leckereien des jungen Konditors. Nach und nach nahm auch die Nachfrage von Großhändlern aus dem In- und Ausland zu. Heute hat sich die regionale Bäckerei zu einem internationalen Hersteller und Lieferanten einer Vielzahl von Keksen und Riegeln entwickelt. „Vieles hat sich geändert, aber Hellema ist noch immer ein Familienunternehmen aus dem nordfriesischen Hallum“, sagt Gerrit Hellema. Er leitet gemeinsam mit seinem Bruder Hille Hellema den Betrieb. „Wir sind stolz darauf, seit über 160 Jahren Kekse für die ganze Familie und für jeden Anlass zu backen.“
 

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