Weidenhammer schließt 2013 mit Umsatzplus ab

Gesamtumsatz um rund 2,5 Prozent auf 251 Millionen Euro gesteigert

Verpackungslösungen

Die Weidenhammer Packaging Group (WPG), Europas führender Anbieter von Kombidosen, Kombitrommeln und Kunststoffbehältern, hat auch das Geschäftsjahr 2013 mit einem Plus abgeschlossen. Trotz der nach wie vor kritischen Wirtschaftslage in vielen europäischen Märkten steigerte die Gruppe mit Hauptsitz im badischen Hockenheim ihren Gesamtumsatz um rund 2,5 Prozent auf 251 Millionen Euro (2012: 245 Millionen Euro).

Der Cash Flow konnte auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Dieser Erfolg eröffnet der WPG 2014 die Möglichkeit zu weiteren Investitionen in Innovationen und den Ausbau ihres Produktportfolios. Im Fokus stehen dabei besonders dichte Barriere-Verpackungen für Lebensmittel, aber auch Neuentwicklungen wie die Naturalcan. Im Jahr der Interpack, der weltgrößten Messe der Verpackungsbranche im Mai in Düsseldorf, will die WPG sowohl neue Produktsegmente als auch geographisch neue Märkte erschließen: So wurde im Januar ein neues Werk in Chile eröffnet. Trotz der politischen Fragezeichen soll zudem das russische Werk in Vladimir wesentlich erweitert werden.

Zuwächse trotz schwierigem Marktumfeld
Für die WPG ist 2013 das achtzehnte Jahr in Folge, das sie mit einem gesunden Wachstum abschließt – und dies trotz der drohenden Deflation im EU-Raum. „Mit dieser positiven Bilanz war nicht unbedingt zu rechnen. Vor allem in Südeuropa  ist das Marktumfeld nach wie vor schwierig. Dazu kommen der anhaltende Preisdruck auf unsere Kunden im Einzelhandel sowie erhebliche Kostensteigerungen bei Personal und Energie“, erklärt Ralf Weidenhammer, Geschäftsführer der WPG. „Umso zufriedener sind wir, dass wir mit wenigen Ausnahmen in praktisch allen Länderorganisationen unsere Umsatzziele erreicht oder sogar übertroffen haben.“ Die Zahl der Mitarbeiter blieb dabei konstant bei 1.100.

Beide Weidenhammer-Geschäftsbereiche, Karton- und Kunststoffverpackungen, trugen zu der positiven Jahresbilanz bei. Besonders erfreulich: Neben dem Kerngeschäft der Gruppe mit Kombidosen verbuchte 2013 auch die Kunststoffsparte Weidenhammer Plastic Packaging (WPP) mit Sitz im sächsischen Zwenkau erkennbare Zuwächse. „Unser Geschäft mit hochwertigen Kunststoffverpackungen im In-Mould Labelling Verfahren (IML) entwickelt sich weiter gut“, erklärt Ralf Weidenhammer. „Im vergangenen Jahr konnten wir einige wichtige Kunden hinzugewinnen – insbesondere im Segment der Molkereiprodukte, die ein wichtiger Wachstumsbereich für uns sind. Unsere Kunststoffsparte ist mittlerweile eine wichtige Säule unserer Zukunftsplanung.“ 2014 will die WPG deshalb ihren bisherigen Kurs fortsetzen und weiter organisch durch neue Kunden und Märkte wachsen.

Angestrebt wird für das laufende Jahr ein Umsatz von 254 Millionen Euro. „Wir erwarten keine großen Umsatzsprünge, arbeiten aber an wichtigen Projekten, die zum Jahreswechsel 2014/2015 in Produktion gehen sollen“, so Ralf Weidenhammer. „Insgesamt setzt sich leider der Trend des vergangenen Jahres fort: Wir müssen jedes Jahr mehr Umsatz generieren, um den gleichen Cash Flow wie im Vorjahr zu erreichen. Für uns bedeutet dies, dass wir uns jeden Tag aufs Neue den anspruchsvollen Marktverhältnissen stellen müssen – Gelegenheiten zum Ausruhen gibt es nicht.“

Mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes durch deutsche Standorte
Umsatzstärkster Markt bleibt Deutschland mit den vier Kombidosen-Werken in Hockenheim, Lübeck und Bunde sowie der Kunststoffbehälter-Produktion im sächsischen Zwenkau. „Unsere deutschen Standorte haben 2013 allein mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes beigesteuert“, so Ralf Weidenhammer. „Das zeigt, wie eminent wichtig der hiesige Markt für uns bleibt. Dass wir trotz unseres bereits großen Markanteils in Deutschland weiteres Wachstum erzielen, belegt aber auch, dass sich die Investitionen der vergangenen Jahre in Werke und Produkte nun auszahlen.“

Vergleichbar positiv verlief die Entwicklung 2013 auch in anderen europäischen Kernmärkten wie Belgien, Frankreich und Großbritannien: So konnte die Produktion von Snackdosen im belgischen Werk in Mechelen signifikant gesteigert werden und die französische Tochtergesellschaft Neuvibox trotz der angespannten Marktlage ihren Umsatz um rund fünf Prozent steigern. Die noch junge Unternehmenstochter Weidenhammer UK mit Sitz im nordenglischen Bradford erreichte auch im dritten Jahr in Folge ein zweistelliges Umsatzwachstum. „Die Entwicklung von Weidenhammer UK bleibt sehr erfreulich“, so Ralf Weidenhammer. „Seit der Gründung 2008 haben wir unseren Kundenstamm in Großbritannien erheblich ausgebaut und sind heute bereits die Nummer zwei im Markt für Kombidosen.“

Schwieriger gestaltete sich 2013 die Entwicklung hingegen in den Niederlanden, Russland und Griechenland. In allen drei Ländergesellschaften ging der Umsatz leicht zurück. „Gerade in Griechenland und Russland bleibt die Situation schwierig“, so Ralf Weidenhammer. „Allerdings sehen wir auch Anzeichen einer Trendumkehr: In beiden Ländern stehen für 2015 große Kundenprojekte an, die beide Tochterunternehmen am Gruppenerfolg im erwarteten Maße teilhaben lassen werden.“ So plant die WPG 2014 sogar einen Ausbau ihrer bestehenden Produktionskapazitäten am Standort Vladimir nahe Moskau.

Kombidosenwerk in Südamerika eröffnet
Erfreulich verläuft die Geschäftsentwicklung weiter in Übersee: Das einzige US-amerikanische Werk der WPG in Kansas konnte seine Kundenbasis mit neuen Produkten weiter ausbauen. Zudem eröffnete die WPG Anfang dieses Jahres ihr erstes Kombidosenwerk in Santiago de Chile. Seit Mitte Januar produziert die WPG dort auf zunächst einer Produktionslinie Snackcans für Stapelchips der Marke „Lay‘s“. Gut fünf Millionen Euro investierte die WPG in die 3.000 Quadratmeter große Produktionsstätte, die in direkter Nachbarschaft zum Kunden Pepsico liegt und im Rahmen eines Joint Ventures mit dem chilenischen Verpackungsunternehmen Empack SA Santiago errichtet wurde. „Lateinamerika bietet großes Potenzial für unsere Verpackungslösungen“, so Ralf Weidenhammer. „Den Schritt in diesen Zukunftsmarkt haben wir lange vorbereitet. Wir sehen hier gute Wachstumschancen und können uns deshalb vorstellen, unser Engagement in Lateinamerika in den kommenden Jahren weiter auszubauen.“

Investitionen im Wert von rund 21 Millionen Euro
Um den Wachstumskurs fortzusetzen, investiert die WPG weiter in erheblichem Umfang in ihre Produktionsanlagen und die Weiterentwicklung ihres Produktportfolios. Rund 21 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr in den Ausbau und die Modernisierung von Werken sowie in Forschung und Entwicklung. 2014 könnte diese Investitionssumme sogar noch übertroffen werden, wenn sich die Auftragslage wie erwartet entwickelt: „Im Umfeld der Interpack arbeiten wir an mehreren großen Kundenprojekten“, so Ralf Weidenhammer. „Wenn diese sich in den nächsten Monaten realisieren, werden wir auch unsere bisher geplanten Investitionen weiter verstärken. Als Markt- und Technologieführer legen wir besonderen Wert auf topmoderne Produktionsanlagen, die den höchsten Ansprüchen an Hygiene- und Qualitätsmanagement entsprechen.“

Dichte Barriere-Verpackungen für Lebensmittel im Fokus
Im Fokus der Entwicklungsarbeit stehen weiterhin dichte Barriere-Verpackungen für Lebensmittel, die eine gleichwertige Alternative insbesondere zu Weißblechdosen und Glasverpackungen darstellen. „Hier sehen wir einen wachsenden Bedarf im Markt – nicht zuletzt angetrieben durch höhere gesetzliche hygienische Anforderungen an Füllgüter und Verpackungen“, erklärt Ralf Weidenhammer. In den vergangenen Jahren hat die WPG bereits sauerstoffdichte Verpackungslösungen für Lebensmittel auf den Markt gebracht, die auch bei hochsensiblen Produkten eine echte Alternative zu „gelernten Verpackungen“ wie Weißblechdosen darstellen. Weidenhammers patentiertes Permasafe-Verfahren ist eine der weltweit ersten Lösungen, die es erlaubt, auch sensible Produkte wie sterilisierte und pasteurisierte Lebensmittel absolut sicher in Kunststoffbehältern zu verpacken.

Zu dieser Lösung kommt im Segment der Kombidosen die Peel-off Top-Dose, eine besonders dichte Dose, in der sich auch sauerstoffempfindliche Füllgüter, wie beispielsweise Milchpulver oder Kaffee, sicher verpacken lassen. Der Schlüssel dazu ist ein spezieller Metallverschluss, der in Aussehen und Handling handelsüblichen Verschlüssen von Weißblechdosen gleicht und direkt auf den Dosenkörper aufgefalzt wird. Mittlerweile sind mehrere Milchpulverprodukte in Peel-off Top-Kombidosen von Weidenhammer in den Handel gekommen. Eine speziell für gemahlenen Röstkaffee entwickelte Peel-off Top-Dose wurde zudem erfolgreich getestet und hat bereits mehrere Interessenten im Kaffee-Markt gefunden.

Dazu kommen 2014 weitere Neuentwicklungen wie die Naturalcan, eine aus besonders nachhaltigen Materialien produzierte Kombidose, die erstmals auf der diesjährigen Interpack der Öffentlichkeit präsentiert wird. Mit dieser Innovation reagiert die WPG insbesondere auf den wachsenden Markt mit speziellem Fokus auf nachhaltigen Produkten und Verpackungslösungen. Die Naturalcan wird zu 100 Prozent mit grüner Energie hergestellt.

Regenerative Energien weiter ausbauen
Letztere produziert die WPG mittlerweile in großem Stile selbst: Schon heute unterhält die Gruppe insgesamt 14 Photovoltaikanlagen, die rund 19 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Damit deckt die WPG bereits fast 65 Prozent des gesamten Energiebedarfs ihrer europäischen Werke mit selbst produziertem Solarstrom ab. Und die Ziele im Bereich Nachhaltigkeit bleiben weiter ehrgeizig: Diesen hohen Anteil an regenerativer Energie will die WPG in den kommenden Jahren weiter ausbauen: „Auf jedem neuen Werk wird standardmäßig eine Solaranlage auf dem Dach installiert“, so Ralf Weidenhammer. „Darüber hinaus suchen wir weiter nach Freilandflächen und Hallendächern, die wir anmieten können. Unser Ziel ist es, bis 2020 100 Prozent unseres gesamten Energiebedarfs auf diese Weise mit Solarstrom decken zu können.“