Sonoco will Werke in Bunde und Hockenheim schließen

Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern über Restrukturierung angekündigt

Lagerhalle in Bunde

Sonoco Consumer Products Europe, der größte Produzent von Kombidosen in Europa, gab bekannt, dass das Unternehmen Verhandlungen mit den Vertretern seiner Arbeitnehmer aufgenommen hat, um das Werk in Bunde und das Werk Hockenheim 3 dauerhaft zu schließen. LMV-online.de berichtete über die Übernahme und Umfirmierung der ehemaligen Weidenhammer Standorte. Dieser weitere Schritt ist Teil eines übergreifenden Restrukturierungsprozesses mit dem Sonoco profitables Wachstum sicherstellen und seine Produktion von Verpackungen für Konsumgüter entsprechend der Kundennachfrage konsolidieren will.

Die Produktion im Werk Bunde könnte bereits ab dem 31. Mai 2016 eingestellt werden. Die Schließung des Werks Hockenheim 3 – eines von insgesamt zwei Werken am Standort Hockenheim – könnte ab dem dritten Quartal 2017 erfolgen. „Beide Werke haben eine gute Betriebshistorie und ausgezeichnete Arbeitnehmer. Umso mehr bedauern wir es, nun über Schließungen sprechen zu müssen“, erklärt Séan Cairns, General Manager und Vice President von Sonoco Consumer Products Europe.

Auftragsrückgang im Verpackungsbereich für Tabakprodukte
„Auch wenn unser Geschäft mit Konsumgüterverpackungen in Europa weiter wächst und sich insgesamt sehr positiv entwickelt, sehen wir in Folge der Neuauflage der Europäischen Tabakproduktrichtlinie einen signifikanten Auftragsrückgang im Bereich Verpackungen für Tabakprodukte. Aus diesem Grund und um unser Unternehmen für die Zukunft weiter gut aufzustellen, planen wir unsere Produktion in Deutschland zu restrukturieren.“

Das Werk im ostfriesischen Bunde verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von 100 Millionen Verpackungseinheiten und das Werk Hockenheim 3 über eine Produktionskapazität von 130 Millionen Verpackungseinheiten. An beiden Standorten wären insgesamt bis zu 100 Arbeitnehmer von den Schließungen betroffen. Sobald eine Entscheidung zur Schließung getroffen wurde, wird das Unternehmen ihnen Abfindungen sowie Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen anbieten.

„Die geplante Schließung der beiden Werke wird keinen Einfluss auf unsere Services für Kunden haben“, betont Cairns. „Unsere anderen Werke in Europa verfügen über genug Kapazitäten und eine entsprechend nachhaltige Kostenstruktur, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.“ In Folge der Umstrukturierung würde Sonoco die Produktionskapazität im Bereich Kombidosen – fast 2 Milliarden Verpackungseinheiten – in Europa aufrechterhalten.

Investitionen in Kunststoffproduktion am Standort Zwenkau
Unabhängig von den geplanten Schließungen hat Sonoco Consumer Products Europe zudem angekündigt, im Laufe der kommenden 12 Monate 6,5 Millionen Euro in seinen Standort im sächsischen Zwenkau zu investieren. Ziel der Investition ist die Steigerung der Produktionskapazität sowie der Umwelteffizienz von Sonocos Produktion für Konsumgüterverpackungen aus Kunststoff, die in Zwenkau nahe Leipzig angesiedelt ist.

„Während die geplante Schließung von Bunde und Hockenheim 3 eine schwierige Entscheidung ist, wird die Investition in Zwenkau unseren Standort dort zu einem der effizientesten deutschen Werke in unserer Branche machen“, so Cairns. „Mit dem Investitionsprogramm werden wir bereits Anfang 2016 beginnen und es gegen Ende des Jahres abschließen.