Robotik und Automation laut VDMA auf dem Vormarsch

Zuwachs von sieben Prozent für 2014 erwartet

Robotertechnologie

„Die Robotik und Automation befindet sich derzeit in ausgezeichneter Verfassung. Für 2014 gehen wir von einem Zuwachs von sieben Prozent auf einen Branchenumsatz von 11,2 Milliarden Euro aus. So kurz vor unserer Weltleitmesse Automatica ist dies eine hervorragende Ausgangsbasis für unsere Branche“, erklärte Hans-Dieter Baumtrog, Sortimat Assembly Technology und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Robotik + Automation.

Deutsche Roboter weltweit gefragt
Die deutschen Hersteller von Robotik und Automation, das heißt von Robotik, Integrated Assembly Solutions und Industrieller Bildverarbeitung, bieten Lösungen für zahlreiche Zukunftsfragen. Jeder neunte Roboter, der 2013 in der Welt installiert wurde, kam aus deutscher Produktion. Integrated Assembly Solutions sind in aller Welt gefragt, um Montageprozesse präzise, schnell und zuverlässig zu gestalten. In der Industriellen Bildverarbeitung steht Software zur automatischen Bildauswertung aus Deutschland an der technologischen Spitzenposition. Die deutschen Hersteller von Bildverarbeitungskameras konnten Ihren Umsatz zwischen 2009 und 2013 mehr als verdoppeln. „Es steht außer Zweifel: Die weltweite Nachfrage nach Produkten und Lösungen der Robotik und Automation aus Deutschland ist hoch und steigt beständig an“, betonte Baumtrog.

Exporte legen in fünf Jahren um zehn Prozent zu
Die Exportquote stieg von 45 Prozent im Jahr 2008 auf 55 Prozent im Jahr 2013. In absoluten Werten erhöhte sich das Exportvolumen in diesem Zeitraum um 37 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Mit einer Verdreifachung des Umsatzes in der Zeit zwischen 2008 und 2013 gingen von China die stärksten Wachstumsimpulse aus. „China ist seit 2010 der größte Auslandsmarkt für Robotik und Automation. Ein weiterer Wachstumstreiber war vor allem in den letzten drei Jahren Nordamerika“, berichtete Baumtrog.

Hohe Roboterdichte in Deutschland
Der Erfolg der deutschen Industrie hängt unmittelbar mit dem Einsatz von Automation zusammen: 2012 kamen auf 10.000 Beschäftigte in Verarbeitenden Gewerbe 273 Roboter. „Die sogenannte „Roboterdichte“ – ein gutes Maß für den Automatisierungsgrad – war damit mehr als doppelt so hoch wie in Frankreich und mehr als vier Mal höher als im Vereinigten Königreich“, sagte der VDMA-Vorstand. Eine höhere Roboterdichte konnten nur Japan und Korea aufweisen.

Chinesischer Robotermarkt weltweit der Größte
Der chinesische Robotermarkt ist nicht nur der am schnellsten wachsende, sondern nach Analysen des Weltroboterverbandes IFR seit 2012 auch der größte der Welt. „Bei einer erst geringen Roboterdichte von etwa 20 Robotern pro 10.000 Industriebeschäftigten ist das weitere Wachstumspotenzial enorm“, so Baumtrog. Die IFR prognostiziert für den Zeitraum von 2014 bis 2016 eine Zunahme der weltweiten Roboterlieferungen um jährlich fünf Prozent. Ende 2016 werden dann 1,7 Millionen Industrieroboter auf der Welt im Einsatz sein.

Menschenleere Fabrik ist Fiktion
„Schon heute nehmen Maschinen den Menschen monotone, gesundheitsschädliche und niederwertige Arbeiten ab. Dennoch ist die menschenleere Fabrik allen Unkenrufen zum Trotz Fiktion geblieben“, erklärte Baumtrog und nannte als Beispiel die deutsche Automobilindustrie. Sie beschäftigt trotz ihres extrem hohen Robotereinsatzes über 770.000 Mitarbeiter. Zwischen 2010 und 2013 stieg die Beschäftigung dort um gut sieben Prozent und erreicht weltweit mit über 1100 Robotern auf 10.000 Beschäftigte eine der höchsten Roboterdichten. „Die hohen Roboterinvestitionen der deutschen Automobilindustrie in diesem Zeitraum, im Schnitt fast 9.000 Stück pro Jahr, gehen also mit einem spürbaren Aufbau von Beschäftigung einher“, erklärte Baumtrog.

Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter
„So wie das Internet die Kommunikation zwischen Menschen verändert hat, wird es auch die Art und Weise verändern, wie die Menschen mit Maschinen interagieren. Zusätzlich werden sich Maschinen und Geräte in der Produktion direkt miteinander unterhalten“, betonte Baumtrog. „Die größte Umwälzung in der Robotik wird dabei die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sein. Das setzt umfangreiche Sicherheitstechnik voraus, die von unseren Mitgliedsfirmen mit großem Einsatz entwickelt wird.“

In Zukunft mehr Serviceroboter
Nach Analysen der IFR ist davon auszugehen, dass zwischen 2013 und 2016 weltweit mindestens 95.000 neue professionelle Serviceroboter mit einem Wert von ca. 12,3 Milliarden Euro verkauft werden. „Dabei können unsere Mitgliedsfirmen ihre Innovationen aus der Industrierobotik in das Wachstumsfeld der professionellen Servicerobotik übertragen“, sagte Baumtrog. „Diese Synergieeffekte werden die weitere Entwicklung vorantreiben.“

Viele neue Anwendungsfelder
Die „nichtindustriellen“ neuen Einsatzfelder für die Robotik und Automation beschränken sich nicht auf die Servicerobotik. „Bildverarbeitungssysteme werten automatisch die Bewegungen der Fußballspieler in der Bundesliga aus, ermöglichen Augen-OP-Simulatoren und bewerkstelligen das selektive Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln im Präzisionsackerbau“, berichtet der VDMA-Vorsitzende. „Handhabungssysteme stellen in den automatisierten Apotheken von Großkliniken sicher, dass jeder Patient die richtig zusammengestellte tägliche Medikation erhält.“ Viele neue Einsatzfelder für die Robotik und Automation werden hinzukommen.

Europa investiert in Forschung der Roboter-Technologie
Europa setzt auf die Robotik und hat zu diesem Zwecke das größte Forschungsrahmenprogramm zur Weiterentwicklung dieser Technologie unter Horizon 2020 ins Leben gerufen. Etwa 700 Millionen Euro Fördergelder werden der europäischen Robotik in den kommenden sieben Jahren zur Verfügung gestellt. Europa repräsentiert bereits 32 Prozent des globalen Marktes für Industrierobotik und plant, diesen Anteil noch stark auszuweiten. Dabei hat sich Europa nicht nur die Technologie vorgenommen sondern arbeitet auch aktiv an den ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen, die eine neue Ära der Robotik und Automation aufwirft.

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