MIV nimmt Stellung zur Milchpreisdiskussion

Milch

Die Forderungen nach sofortigem Anstieg der Milcherzeugerpreise werden lauter. Dazu stellt der Milchindustrie-Verband in Berlin (MIV) fest: Die grundsätzliche Marktlage hat sich deutlich verbessert. Die Notierungen der Leitprodukte ziehen an.

Dies eröffnet auch die Möglichkeit zur Preisanpassung gegenüber dem europäischen Lebensmitteleinzelhandel. Viele Produkte sind jedoch in Verträgen gebunden und können teilweise erst zum November angepasst werden. Bei Berücksichtigung der langen Zahlungsziele kommt der entsprechende höhere Umsatzerlös erst im Dezember in den Molkereien an. Da die Molkereien unterschiedliche Verwertungsrichtungen haben, wird die Lage auch nicht einheitlich zu beurteilen sein.

Darüber hinaus ist zu bemerken, dass die Molkereien im schwierigen Preistief im Frühjahr immer deutlich über den festgestellten Rohstoffwerten ausbezahlt haben. Die sehr volatilen Rohstoffpreise wurden so über die Auszahlungspolitik abgefedert.

Der Milchindustrie Verband geht fest davon aus, dass die Auszahlungsleistung ab September steigen wird. Das Fell des Bären sollte aber erst dann verteilt werden, wenn der Bär erlegt ist, alles andere ist ökonomisch unsinnig. Der Milchpreis wird sich immer nach Angebot und Nachfrage richten, nicht jedoch automatisch an den Kosten der Milchproduktion, so der Verband. „Wir haben Verständnis für die angespannte Kostensituation auf den Höfen. Wenn Futtermittelpreise in Folge weltweiter Dürre oder verfehlter deutscher Agroenergiepolitik steigen, kann man dies nicht der Molkereiwirtschaft vorwerfen. Ursache und Wirkung sollten genau untersucht werden,“ so der Pressesprecher Dr. Björn Börgermann (MIV).