Dr. Oetker steigert Gesamtumsatz 2022 um 5,7 Prozent auf vier Milliarden Euro

Steigende Investitionen in den kommenden Jahren geplant

Headquarters Dr. Oetker in Bielefeld

Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker inklusive der Conditorei Coppenrath & Wiese steigerte im Geschäftsjahr 2022 den Gesamtumsatz bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte um 5,7 Prozent auf vier Milliarden Euro nach 3,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Rund 65 Prozent seines Gesamtumsatzes erzielte das Unternehmen außerhalb von Deutschland. Die Investitionen beliefen sich auf rund 125 Millionen Euro.

Das Umsatzwachstum fand in allen Regionen statt. Insbesondere in den europäischen Märkten sowie in der Region Afrika/Asien/Australien konnte Dr. Oetker deutlich zulegen. Auch in Deutschland wurde das Vorjahresniveau überschritten. Nach einem guten Vorjahr verzeichnete die Region Westeuropa erneut Umsatzzuwächse, die höher als erwartet ausfielen. In Osteuropa erzielte das Unternehmen trotz der Aufgabe des für Dr. Oetker wesentlichen Geschäfts in Russland einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr. Hierzu trugen zusätzliche Listungen bei verschiedenen Kunden in Polen bei. Die Umsätze der Region Amerika wurden durch das herausfordernde Geschäft von Wilton in den USA mit Backdekoren belastet. Gleichwohl konnte die Region moderat wachsen, insbesondere in den Märkten Kanada und Brasilien.

„Dass unsere rund 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dem Hintergrund stark ansteigender Rohwaren- und Energiepreise sowie des Verlustes unserer russischen Tochtergesellschaft ein organisches Umsatzwachstum von 5,7 Prozent erwirtschafteten, zeigt die Resilienz unserer internationalen Aufstellung. Um diese Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten, haben wir, wie andere Hersteller auch, massiv Kosten eingespart, gleichzeitig aber auch unsere Preise erhöhen müssen, die allerdings die enormen ungeplanten Ausgabensteigerungen nicht decken konnten“, erläutert Dr. Albert Christmann, Vorsitzender der Internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker. Er fügt hinzu, dass das Unternehmen über alle Fachbereichen und Ländern hinweg ein Effizienzprogramm auflegt, um Einsparpotenziale zu definieren und die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verschlanken. Dies geht einher mit erheblichen Investitionen in neue Produkte, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Umsatzentwicklung bei Conditorei Coppenrath & Wiese

Die Conditorei Coppenrath & Wiese erzielte im Jahr 2022 einen deutlichen Umsatzanstieg um 11,7 Prozent. Dieses Wachstum resultierte auch aus Preiserhöhungen, die als Reaktion auf Kostensteigerungen trotz signifikanter interner Effizienzsteigerungen nicht völlig zu vermeiden waren. Insbesondere die strategischen Segmente Blechkuchen und Brötchen sowie Torten konnten sich gut behaupten. In Großbritannien sind die Bedingungen aufgrund der Post-Brexit-Situation, des noch immer ungünstigen Wechselkurses des britischen Pfunds zum Euro sowie hoher Inflationsraten weiterhin herausfordernd. Dennoch konnte das Tochterunternehmen das dortige Geschäft weiter ausbauen. Das Geschäft in Nordamerika entwickelte sich anhaltend positiv.

Investitionen in Höhe von 125 Millionen Euro

Die Investitionen bei Dr. Oetker und der Conditorei Coppenrath & Wiese sanken im Jahr 2022 leicht auf 125 Millionen Euro im Vergleich zu 136 Millionen Euro im Vorjahr. Wesentliche Projekte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr fertiggestellt wurden, betreffen beispielsweise das Sozialgebäude am Dr. Oetker Standort Wittenburg, den Aufbau einer neuen Linie für neue Produkte sowie erste Investitionen in Solaranlagen am Standort Wittlich, die Inbetriebnahme eines neuen Lagers am Standort Leyland in Großbritannien sowie Werks- und Lagererweiterungen in Mexiko. Die Conditorei Coppenrath & Wiese hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Investitionen in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie in den Neubau eines Gebäudes für Forschung und Entwicklung getätigt, nachdem in den Vorjahren maßgeblich in den Ausbau der Fertigungs- und Lagerkapazitäten investiert wurde.

Prognose von Dr. Oetker und Conditorei Coppenrath & Wiese für 2023

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwarten die beiden Unternehmen Dr. Oetker und Conditorei Coppenrath & Wiese bei anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen dennoch einen Gesamtumsatz deutlich über dem des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die prognostizierte Umsatzsteigerung resultiert zum einen aus Preiseffekten, zum anderen aus selektiven Mengensteigerungen durch geplante operative Maßnahmen wie Produktinnovationen und Marktinvestitionen, sowie durch den weiteren Distributionsausbau.

Bei den Investitionen planen Dr. Oetker und Coppenrath & Wiese einen deutlichen Anstieg der Ausgaben in die Zukunftsbereiche Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Daneben werden im Jahr 2023 Ersatzinvestitionen getätigt für die Conditorei Coppenrath & Wiese zur Sicherstellung der Produktionskapazitäten sowie für das Pizzageschäft von Dr. Oetker. Außerdem investieren die beiden Unternehmen in Produktionslinien und den weiteren Ausbau von Lager- und Versandkapazitäten.
„Wie in den vergangenen Jahren erwarten wir auch für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus eine sehr angespannte wirtschaftliche Situation, maßgeblich getrieben durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. Dieser Herausforderung begegnen wir einerseits mit Sparmaßnahmen, andererseits aber auch mit einer Investitionsoffensive, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovationen. Es steht außer Frage, dass die digitale Transformation uns dabei helfen wird, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Gleichzeitig setzen wir alles daran, einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen voranzutreiben und gehen dabei selbst mit gutem Beispiel voran. Deswegen treiben wir die Projekte unserer Sustainability Charter konsequent voran und denken Umweltschutz nicht nur nachhaltig, sondern wo immer es heute bereits möglich ist auch regenerativ,“ so Dr. Christmann abschließend.
 

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