Was macht eigentlich eine Fachkraft für Süßwarentechnik?

Vorstellung eines süßen Berufes

Fachkräfte

Schokolade, Bonbons, Kekse und Pralinen: Naschen kann man sich zum Beruf machen – als Fachkraft für Süßwarentechnik. Wer mit Süßwaren arbeiten will, sollte aber nicht nur etwas für die Leckereien übrig haben, sondern muss auch mit technischen Geräten und Anlagen umgehen können.

Eine Fachkraft für Süßwarentechnik stellt industriell Süßwaren her. Sie bedient und überwacht die für die Produktion erforderlichen Maschinen. Schnelles Eingreifen bei kleinen Defekten oder das gründliche Reinigen gehören zum Job. Des Weiteren überprüft sie die Qualität der Produkte und auch der hierfür benötigten Rohstoffe wie beispielsweise Kakaobohnen.

Am 01.08.2012 starteten ca. 100 Auszubildende ihre Lehrzeit in einem Betrieb der deutschen Süßwarenindustrie. Der Beruf der Fachkraft für Süßwarentechnik ist eine staatlich anerkannte Ausbildung und ist nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) bundesweit geregelt. Die Ausbildung ist in folgenden Fachrichtungen möglich:

- Fachkraft für Süßwarentechnik Fachrichtung Dauerbackwaren
- Fachkraft für Süßwarentechnik Fachrichtung Konfekt
- Fachkraft für Süßwarentechnik Fachrichtung Schokolade
- Fachkraft für Süßwarentechnik Fachrichtung Zuckerwaren

Die Berufsausbildung dauert drei Jahre und erfolgt im Dualen System. Dies bedeutet, dass sie wechselweise in dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb und im Blockunterricht im Berufskolleg der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft e.V. (ZDS) in Solingen stattfindet. Hier wird den Auszubildenden das fachliche Wissen für die betrieblichen Aufgaben vermittelt.

Während der beiden ersten Ausbildungsjahre erwerben die Auszubildenden aller Fachrichtungen die gleichen grundlegenden Fertigkeiten und Kenntnisse. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Vertiefung des Wissens in der jeweiligen Fachrichtung.

Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen die Betriebe überwiegend Auszubildende mit gutem Hauptschul- bzw. mittlerem Bildungsabschluss ein. Zu den besonders wichtigen Persönlichkeitsmerkmalen einer Fachkraft für Süßwarentechnik zählen vor allem Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, da hygienische und lebensmittelrechtliche Vorschriften verlässlich eingehalten werden müssen.

Um das richtige Mischungsverhältnis der Zutaten zu bestimmen, benötigen Fachkräfte für Süßwarentechnik weiterhin sichere Mathematikkenntnisse. Auch Kenntnisse in Chemie sind wichtig, um beispielsweise die Wirkungsweise von Triebmitteln und Backzusätzen zu verstehen.

Fachkräfte für Süßwarentechnik können sich nach abgeschlossener Berufsausbildung zum/zur Geprüfte/r Industriemeister/in, Fachrichtung: Süßwaren weiterbilden. Wer über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann beispielsweise ein Studium der Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt Back- und Süßwarentechnologie an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Detmold und Lemgo) anschließen.

Die Fachkraft gehört zu den verantwortungsvollsten Berufen im Bereich industrieller Produktion. Auf Grund der vielseitigen und umfangreichen Ausbildungsinhalte zählt dieser Beruf zu den begehrten und sicheren Arbeitsplätzen mit einem hohen Qualifikationsniveau in der Süßwaren- und Lebensmittelindustrie. Fachkräfte, die die Süßwarentechnologie erlernt haben, sind begehrte Arbeitskräfte, die von den Betrieben gerne eingesetzt werden.