Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport musste die deutsche Lebensmittelindustrie im April 2023 einen preisbereinigten Rückgang des Absatzes von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Während der Absatzverlust im Ausland bei 0,2 Prozent lag, mussten die Lebensmittelhersteller im Inland einen Rückgang von rund fünf Prozent zum Vorjahresmonat hinnehmen. In nominalen Zahlen ausgedrückt steigerten die Lebensmittelhersteller den Umsatz auf über 18 Milliarden Euro und damit das Vorjahresergebnis um sechs Prozent.
Die Umsatzentwicklung lag neben einem schwachen Ergebnis im Vergleichsmonat hauptsächlich an gestiegenen Preisen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Lebensmittelindustrie einen Umsatz von rund zwölf Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von elf Prozent um nominal sechs Prozent aus. Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug sechs Milliarden Euro und stieg somit um rund sechs Prozent im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise erhöhten sich dabei um fünf Prozent. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als fünf Prozent.
Agrarrohstoffkosten und Energiekosten sind die größten Kostenfaktoren für die Nahrungsmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Lebensmittelindustrie.
Nach einer stetigen Erholung in den letzten Monaten fallen die neuesten Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex gemischt aus: Der Saldo des Geschäftsklimas konnte im Mai leicht zulegen. Dabei konnte insbesondere der Indikator der Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate zulegen und erstmalig seit mehr als einem Jahr eine fast ausgeglichene Bilanz aufweisen: 13 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus, 14 von einer Verschlechterung. Währenddessen hat sich die Beurteilung der Geschäftslage gegenüber dem Vormonat leicht eingetrübt.
Laut GfK Konsumklima hat sich die Verbraucherstimmung trotz anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten weiter erholt, liegt aber auf einem tiefen Niveau. Der Konsumklimaindex stieg im Mai 2023 im Vergleich zum April 2023 um fast zwei Punkte an und steht nun bei minus 24 Zählern. Sowohl die Einkommenserwartung, die Anschaffungsneigung als auch die Konjunkturerwartung konnten Zugewinne erzielen. Im Mai 2023 blieben sowohl die Verbraucherpreise als auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit einem marginalen Minus von 0,1 Prozent zum Vormonat fast gleich. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise um 15 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um sechs Prozent zu.