Bioprodukte bleiben auf Wachstumskurs

Bioprodukte

Ökologische Produkte erzielen bei den Verbrauchern immer größeres Vertrauen. Von Januar bis März 2012 haben Lebensmittelhandel und Drogeriemärkte Bioprodukte* im Wert von 656 Millionen Euro verkauft – und so ihre Bio-Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um gut drei Prozent gesteigert. Insgesamt hat sich das Wachstum gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres damit deutlich verlangsamt.

Auch gegenüber konventionellen Lebensmitteln: Diese realisierten in den ersten drei Monaten 2012 einen preisgetriebenen Umsatzzuwachs von 4,5 Prozent bei stagnierenden Absatzmengen. Zwar haben die Durchschnittspreise für Bioprodukte in LEH und Drogeriemärkten in diesem Jahr ebenfalls leicht angezogen und damit wieder das Niveau von 2010 erreicht. Dennoch zeigt Bio in der Absatzentwicklung nach wie vor eine positivere Tendenz (+0,5%) als konventionelle Ware (-0,1%).

Kleine Verbrauchermärkte zeigen große Bio-Kompetenz
Stärkste Treiber der Entwicklungen im Biomarkt sind im ersten Quartal die Verbrauchermärkte und Drogeriemärkte gewesen. Vor allem kleine Verbrauchermärkte boten mit einer Steigerung ihrer Absatzmengen um rund neun Prozent eine weit überdurchschnittliche Performance, auch im Vergleich zu den Entwicklungen bei konventionellen Lebensmitteln. Sie profilieren sich immer stärker als kompetente Anbieter von Bio-Produkten und waren in den ersten drei Monaten dieses Jahres besonders erfolgreich im Bio-Mopro-Sortiment, so bei Milch, Joghurt, Schlagsahne, Naturquark, Hart- und Schnittkäse.

Dagegen gingen bei den Supermärkten die Abverkaufsmengen für Bioprodukte in fast zweistelligem Umfang zurück und damit noch deutlich stärker als im konventionellen Sortiment. Auch Discounter zeigten sich in diesem Jahr bislang wenig erfolgreich im Verkauf von Bioprodukten. Für die insgesamt leicht rückläufige Entwicklung waren vor allem Verluste bei Biomilch verantwortlich. Zuwächse gab es allerdings bei anderen Milchprodukten wie Naturjoghurt, Sahne und Butter aus Bioherstellung. Deutliche Absatzsteigerungen verbuchten darüber hinaus die Drogeriemärkte mit einem Zuwachs von über vier Prozent. Diese Vertriebsschiene genießt besonderes Verbrauchervertrauen im Bereich Babynahrung, der insgesamt umsatzstärksten Warengruppe im Bio-Sortiment von LEH +DM, und steht allein für 60 Prozent des Gesamtumsatzes in dieser Kategorie. Mengenmäßiges Wachstum verzeichneten die Drogeriemärkte in diesem Jahr bislang vor allem mit Bio-Beikost.

Bio-Fruchtjoghurt auf dem Vormarsch
Neben Babynahrung bildet die Weiße Linie einen weiteren Hauptumsatzträger im Bio-Sortiment. Im Unterschied zur weiter leicht rückläufigen Babykost verzeichneten Milch, Joghurt und Co. in Bio-Qualität im ersten Quartal 2012 ein Plus von 4,5 Prozent, das auch aus Preiserhöhungen resultierte. Die Preise für Biomilch- und -käseprodukte legten im Vergleich zum Vorjahr in den ersten Monaten 2012 im Durchschnitt um sechs Prozent oder 0,12 Euro pro Kilogramm zu. Biomilch wird in Verbrauchermärkten inzwischen schon oft über der Preisschwelle von einem Euro verkauft.

Stärkster Wachstumstreiber in der Weißen Linie ist derzeit Fruchtjoghurt mit zweistelligen Zuwächsen. Herstellermarken und Verbrauchermärkte sorgten hier Anfang des Jahres für beträchtlichen Mehrumsatz. Die Bedeutung von Fruchtjoghurt in der Weißen Linie nimmt damit zu. Auch Naturjoghurt wuchs deutlich überproportional; hier waren Bio-Herstellermarken ebenfalls die vorrangigen Treiber. Allerdings trugen auch um rund zwei Prozent gestiegene Durchschnittspreise für Bio-Naturjoghurt zum Umsatzwachstum bei. Bemerkenswert ist die Entwicklung der pflanzlichen Brotaufstriche in Bioqualität mit einem Umsatzplus von über 14 Prozent. Die Discounter konnten hier mit ihren Handelsmarken den im ersten Vorjahresquartal erzielten Umsatz verdoppeln, aber auch Drogerie- und Verbrauchermärkte legten deutlich zu.
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*Bio umfasst folgende Warenklassen: Weiße Linie, Trockenfertigprodukte, Babynahrung, alkoholfreie Getränke, Gelbe Linie SB/Theke, Heißgetränke, Süßwaren, Tiefkühlkost, Fette/Öle, Nassfertigprodukte, Brotaufstriche, Wein/Sekt, Spirituosen, Bier, Feinkost, Gesundheits- und Fitnessprodukte, Brot und Backwaren, Wurst und Schinken.