ProSweets Cologne 2013 hat Nachhaltigkeit im Blick

Ressourcen schonen, nachhaltig produzieren

ProSweets setzt auf Nachhaltigkeit

Die internationale Süßwarenwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Einerseits verlangen steigende Rohstoff- und Energiekosten einen bewussten Umgang mit Ressourcen, andererseits erwarten viele Endverbraucher, dass sich die Hersteller vor dem Hintergrund der Diskussionen um Klimawandel und Zukunftssicherung für Nachhaltigkeit engagieren.

Mit der wachsenden Nachfrage wird auch das Angebot an nachhaltig erzeugten Süßwaren größer. Im Rahmen der sechsten ProSweets Cologne – Internationale Zuliefermesse für die Süßwarenwirtschaft – vom 27. bis 30. Januar 2013 in Köln stehen auch diese Themen auf der Agenda der Aussteller, ebenso wie bei zahlreichen Unternehmen, die sich an der parallel laufenden Internationalen Süßwarenmesse (ISM) beteiligen.

Es war der Freiberger Hannß Carl von Carlowitz, der im Jahr 1713 erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit prägte. Seine Regel: In einem Jahr darf nur so viel Holz geschlagen werden wie nachwächst, wenn man dauerhaft von einem Wald leben will. Heute ist der 300 Jahre alte Begriff aus der Forstwirtschaft zu einem allgegenwärtigen Schlagwort geworden. Es hat in beinahe jeden Bereich Einzug gehalten – im Privatleben, in der Politik und in der Wirtschaft.

Viele Süßwarenhersteller veröffentlichen inzwischen Nachhaltigkeitsberichte, in denen Ziele zu Klimawandel, Ressourcenschonung und CO2-Fußabdruck verankert sind. In den Chefetagen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur wer nachhaltig produziert langfristig Erfolg am Markt hat. Zu diesem Schluss kommt auch die bis dato weltweit größte CEO-Befragung zu Nachhaltigkeit, die im Auftrag des UN Global Compact durchgeführt wurde. Schenkt man den Ergebnissen Glauben, so sind 88 Prozent der 766 befragten CEOs der Ansicht, dass Nachhaltigkeit über alle Stufen der Lieferkette integriert werden muss.

Schokolade nachhaltiger produzieren
Schokolade gehört zu den beliebtesten Süßigkeiten. Die Deutschen konsumieren rund elf Kilogramm pro Kopf und Jahr. Deutschland spielt eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt für Kakao - fast jede achte Bohne des weltweit angebauten Kakaos wird hierzulande konsumiert. Neben Kaffee ist Kakao einer der Rohstoffe, an den schon längere Zeit unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte geknüpft sind. Dazu gehören auch die aktuellen Aktivitäten der Handelsunternehmen, u. a. ihre Marken möglichst umfassend auf nachhaltig zertifizierten Kakao umzustellen. In die gleiche Richtung geht das oftmals schon über mehrere Jahre reichende Engagement der Markenartikler aus der Süßwarenindustrie.

Auch deutsche Unternehmen schlagen diesen Weg in Richtung Nachhaltigkeit inzwischen konsequent ein, allen voran wenn es um den Rohstoff Kakao geht. So beispielsweise die Halloren Schokoladenfabrik aus Halle an der Saale, die ihre ersten Pralinen mit UTZ-Zertifizierung im Spätsommer 2012 auf den Markt gebracht hat. Der Begriff UTZ stammt aus der alten Mayakultur und bedeutet "gut". Gleichzeitig steht er für ein weltweites Zertifizierungs- und Rückverfolgungsprogramm für nachhaltigen Kaffee-, Tee- und Kakaoanbau. 50 Prozent der weltweiten Produktion von Kaffee, Kakao und Tee sollen im Laufe des nächsten Jahrzehnts auf Nachhaltigkeit umgestellt werden. Dieses Ziel verkündete UTZ Certified bei der 10. Ausgabe seines Seminars "Eye on the Future".

Geruchsstoffe in Energie umgewandelt
Nachhaltigkeit ist ein Thema im Herstellungsprozess, das andere der produktionsintegrierte Umweltschutz. Dabei geht es zum einen um eine umweltgerechte Produktgestaltung, zum anderen um die Optimierung der Produktion und die Einsparung von Material und Energie. Verstärkter Einsatz grüner Energie und intensives Recycling in Kombination mit hocheffizienten Anlagen und Verfahren sind die Instrumente des produktionsintegrierten Umweltschutzes. Mit dabei ist die traditionelle Kraft-Wärme-Kopplung, die rund ein Viertel weniger Primärenergie benötigt als für das separate Erzeugen von Strom und Wärme aufzubringen ist.

Wie sich die Produktion von industriellen Backwaren umweltfreundlicher gestalten lässt, hat jüngst auch das Familienunternehmen Kuchenmeister unter Beweis gestellt. Die neue Filteranlage am Standort in Soest entzieht den Backschwaden durch ein kombiniertes Desodorierungs- und Wärmerückgewinnungsverfahren die Geruchsstoffe und nutzt darüber hinaus die Abwärme. Dank dieser innovativen Technik sollen die Geruchsemissionen um mehr als 90 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig werden bei den rund 30 Backöfen 2,5 Millionen Kilowattstunden Erdgas pro Jahr eingespart. Dies entspricht einer jährlichen Reduzierung der CO2-Emission in Höhe von 584 Tonnen.