Vorrang für die Lebensmittelproduktion
Förderung von Zuckerrübensprit beenden?
Dienstag, 21. August 2012
| Redaktion
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Vorrang für Lebensmittelindustrie
Lebensmittelindustrie soll den Vorrang erhalten, Bild: © benqook - Fotolia.com

Angesicht der nationalen wie internationalen Diskussion um eine Aussetzung der Herstellung von Biosprit fordern die im InfoZentrum Zuckerverwender (IZZ) zusammengeschlossenen Branchen eine grundlegende Neubewertung der Förderung von Biokraftstoffen und Bioenergie.

„Die einseitige Förderung von Bioenergie zu Lasten der Lebensmittelproduktion muss beendet werden. Vorrang für Lebensmittel!“, fordert Karsten Daum, Sprecher des InfoZentrum Zuckerverwender (IZZ). Die überzogene staatliche Förderung von Biokraftstoffen durch die Mindestbeimischungsquoten der Europäischen Union führt langfristig zu deutlichen Preiserhöhungen von Lebensmittelrohstoffen. Daher setzt sich die zuckerverwendende Lebensmittelindustrie für ein Umdenken beim Thema Biokraftstoffe ein.

Quote führte zur Preiserhöhung von Zucker
Dazu gehört auch die Abschaffung der europäischen Zuckerquote. Diese führt zu einer künstlichen Verknappung des Zuckerangebotes für die Lebensmittelindustrie, während gleichzeitig in großem Umfang Zuckerrüben als so genannter Nichtquotenzucker zu Biosprit verarbeitet werden.

In der EU hat zu dies zu einer drastischen Preiserhöhung für Zucker geführt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise für Haushaltszucker im vergangenen Jahr um rund 22 %. Auch für zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Obendrein werden sie noch mit steigenden Energiekosten für Strom und Biosprit belastet, die aus der EEG-Umlage entsteht.

Die Förderung von Biokraftstoffen verzerrt somit den Energiemarkt und den Wettbewerb um Lebensmittel-Rohstoffe. Das IZZ fordert daher den Vorrang von Lebensmittelrohstoffen für die Produktion von Nahrungsmitteln vor der Nutzung für die Energiegewinnung. Die Verbrennung von Lebensmitteln darf nicht auch noch staatlich subventioniert und letztlich vom Verbraucher bezahlt werden.

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