Gea präsentiert mobiles Testzentrum für New-Food-Anwendungen

Flexible Prozessarchitektur ermöglicht individuelle Anlagenkonfiguration

Die Gea UHT-Pilotanlage ist ein flexibles, hoch automatisiertes System für die indirekte thermische Behandlung von flüssigen Produkten wie Fermentationslösungen oder Milchprodukten.

Die Nahrungsmittelindustrie nachhaltig umzugestalten und alternative Nahrungsquellen zu finden, war noch nie so dringend wie heute, so das Fazit eines Berichts der amerikanischen Lebensmittelbehörde FAO. Wegweisend für eine sichere, zugängliche und erschwingliche Ernährung von morgen sind die Fortschritte auf dem New-Food-Markt, den Gea als Technologiepartner prägen möchte. Auf der Anuga Foodtec 2022 in Köln zeigt der Maschinenbauer eine neue Pilotlinie zur Kultivierung und Fermentation als Katalysator für die zelluläre Landwirtschaft auf dem Weg vom Labor zur kommerziellen Herstellung. Messehighlight ist ein modulares, mobiles Testzentrum, das Kunden beim Pilotieren und Skalieren dieser neuen Nahrungsmittel unterstützen soll.

Vom Labortisch zur industriellen Fertigung

Auf der Messe zeigt Gea erstmals ein mobiles Testzentrum (MTC) für New-Food-Anwendungen. Es ist eine voll ausgestattete, individuell konfigurierbare Prozesslinie im Pilotmaßstab zur Kultivierung von verschiedenen Zelltypen ebenso wie zur Fermentation. Diese können Kunden mieten, an einem Gea Standort testen oder kaufen.

„Laborausrüstung allein lässt zwar einen experimentellen Nachweis zu, dass Rezeptur oder Zellwachstum für ein bestimmtes Endprodukt funktionieren könnten. Aber erst in Pilotlinien können wir diese Ergebnisse evaluieren und ein tragfähiges Konzept für eine industrielle Skalierung erarbeiten. Wir machen im MTC aus Ideen reproduzierbare Prozesse,“ erklärt Heinz-Jürgen Kroner, Senior Vice President Liquid and Filling Technologies bei Gea. Genau diese Lücke zwischen Laborarbeit und den Demoanlagen soll das Testzentrum füllen. Ob Lebensfähigkeit der Zellen, Massenbilanz oder Ausbeute: Kunden können diese Parameter im Testzentrum ermitteln, Prozesse effizient anlegen und ein belastbares Geschäftsmodell für die spätere kommerzielle Produktion erarbeiten.

Verlässliche Konzeptstudien to go

Bislang erforderte der Sprung vom Erproben neuartiger Lebensmittel im Labor zum Validieren von Prozessen auf industrieller Ebene erhebliche Investitionen in Demoanlagen, die jedoch keine Erfolgsgarantie geben. Mit dem mobilen Testzentrum schafft der Hersteller eine neue Art des Konzeptnachweises für die zelluläre Landwirtschaft. Der Clue: Um die Skalierung zur kommerziellen zellbasierten Herstellung zu unterstützen, müssen Kunden nicht in eine vollständige Pilotanlage investieren. Stattdessen können sie das MTC nutzen: Wachstum und Verhalten von Zellkulturen und Mikroorganismen sowie Fermentationsprozesse studieren, Rezepte modifizieren, Wachstumsmedien und Inhaltsstoffe verändern und Prozessparameter beeinflussen, die den Ertrag und die Reproduzierbarkeit erhöhen.

„Wir müssen nicht nur neue Wege der Ernährung finden, sondern diese Nahrungsmittel auch erschwinglich und verfügbar machen,“ beschreibt Kroner die Herausforderung. „Als Technologen sehen wir hier gerade Geas Stärke: Wir sorgen für ein ganz hohes Maß an Investitionssicherheit für unsere Kunden, wenn sie neues New-Food-Terrain betreten.“

Mobiles Testzentrum vereint vollständige Prozesslinie

Das MTC besteht aus acht den Lebensmittelvorschriften entsprechenden Technologien: Dazu gehören multifunktionale Fermenter bzw. Bioreaktoren sowie Anlagen zum Mischen, zur Wärmebehandlung, zur Homogenisierung, zum Separieren und Filtrieren. Das System gibt die Freiheit, die Reihenfolge der verschiedenen Stufen zu ändern und Prozessschritte hinzuzufügen oder zu wiederholen, um Kultivierungs- und Fermentationsstrategien sowie die Produktgewinnung zu testen. Dank der flexiblen Prozessarchitektur kann Gea die Anlage individuell konfigurieren, installieren und vor Ort in Betrieb nehmen. Sie finden Gea auf der Anuga Foodtec in Halle Halle 5.1 am Stand C.001/D.019.
 

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