Stiftmühle belebt uraltes Mahlverfahren

Stiftmühle

Eine Stiftmühle, die mit hohen Drehzahlen drehen kann, hat die Schweizer Anutec GmbH entwickelt. Für die Stifte hat der Entwickler einen neuen Materialmix eingesetzt, der die hohen Fliehkräfte aushält und äußerst verschleißfest ist. Die modular konstruierte und aufgebaute Mühle lässt sich mit verschiedenen Mahlwerkzeugen bestücken und ist aufgrund großer Radien leicht zu reinigen.

Das prädestiniert die neue Stiftmühle UM315 für den Einsatz in den Bereichen Lebensmittel, Chemie und Pharma. In der Mehlherstellung hat sie bereits eine Revolution angezettelt.

„Unsere Stiftmühle dreht sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10.000 Umdrehungen pro Minute“, versichert Arthur Nussbaumer Direktor der Anutec GmbH aus Düdingen in der Schweiz. Sein Unternehmen stößt mit der Universal-Stiftmühle UM315 in neue Bereiche der Mahltechnik vor. Damit ergeben sich beispielsweise für das Mahlen von Getreide völlig neue Möglichkeiten. Durch einen neuen Materialmix der Stifte, den der findige Tüftler nach vielen Versuchen schließlich erstmals realisiert hat und der sich nicht mehr verformt, sind diese Drehzahlen möglich geworden, ohne dass sich die Stifte verformen und berühren. Darüber hinaus ist die Mühle ohne Ecken und Kanten, dafür mit großen Radien konstruiert. So gibt es keine Toträume und die Mühle ist CIP- und WIP-tauglich. Die  Mahlscheiben lassen sich je nach gewünschtem Mahlergebnis modular mit unterschiedlichen Stiften in variabler Anzahl bestücken.

Im Praxisbetrieb bei einem Kunden läuft eine solche Mühle klaglos im Dauerbetrieb, wie Nussbaumer versichert. „Damit wird im Dreischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche ohne Unterbruch gemahlen.“ Der bisher nicht beobachtete Verschleiß der Stifte wird überwacht.

Bei diesem Einsatz überzeugt jedoch nicht nur die Standfestigkeit. Die UM315 ist Bestandteil eines sensationellen Verfahrens für die vollständige Separierung des Weizenkorns beim Mahlen in einer einzigen Passage. Damit lassen sich 90 Prozent an Energie und Zeit einsparen. Und die Ausbeute an sortenreinem Mehl liegt dabei auch noch wesentlich höher.