Schneidemaschine zur Entfernung von Stehgräten in Fischfilets

Isländisches Unternehmen bringt Hightech in die Fischverarbeitungsindustrie

Schneidemaschine Valka Cutter im Einsatz

Mit der Herstellung neuartiger Hard- und Software zur Produktivitätssteigerung, hat sich das junge isländische Unternehmen Valka innerhalb weniger Jahre auf dem Markt einen Namen gemacht. Mit seinem derzeit größten Produkt, der Schneidemaschine Valka Cutter, bringt das Unternehmen Hightech in die Fischverarbeitungsindustrie.

Über viele Jahre hat das Team von Valka sich vor allem darauf konzentriert, Verarbeitungslinien für weißen Fisch und Lachs zu entwickeln. Heute bietet das isländische Unternehmen Equipment und Software für Verarbeitungslinien, die den gesamten Prozess, vom Ausnehmen der Fische bis zum Versand der Ware abdecken. 2003 von dem Ingenieur Helgi Hjálmarsson während seines Vaterschaftsurlaubs in der Garage seiner Schwester gegründet, ist das Unternehmen mittlerweile längst aus der Garage in ein 2.800 m2 großes Gebäude gezogen und beschäftigt über 40 Mitarbeiter.

Im Jahr 2009 sah Hjálmarsson, der zuvor neun Jahre lang in der Produktentwicklung von Marel, einem Anbieter von Anlagen, Systemen und Dienstleistungen für die Fisch-, Fleisch-, Geflügel- und Weiterverarbeitungsindustrie gearbeitet hatte, eine neue Chance für das junge Unternehmen: „Über 40 Jahre lang hat die Branche versucht, eine Technologie zu entwickeln, mit der Stehgräten aus Fischfilets entfernt werden können. Die daraus resultierenden Verarbeitungsprozesse waren jedoch immer zu langsam und zahlten sich letztendlich nicht aus“, erklärt Hjálmarsson. „Wir wollten das Problem lösen, indem wir neue und schnellere Prozessoren mit der neusten Röntgen- und 3D-Technologie kombinierten. Drei Jahre später haben wir dann unsere Schneidemaschine Valka Cutter auf den Markt gebracht.“

Um die Stehgräten zu finden, zu entfernen und die Filets zu portionieren, arbeitet der Valka Cutter mit einem Röntgen- und 3D-Bildverarbeitungssystem sowie robotergesteuerten Wasserstrahlen. Das System analysiert die einzelnen Filets und portioniert diese entsprechend ihrer Größe, ihres Gewichts, der Dicke und den gewünschten Spezifikationen in einheitliche Größen. Es kann dafür aus einer Vielzahl von Schnittvorlagen- und programmen ausgewählt werden und verschiedene Filetgrößen können jeweils mit unterschiedlichen Vorlagen bearbeitet werden. Bisher hat Valka 20 Cutter verkauft, die neben Island auch bereits in Polen und Norwegen genutzt werden. Auch Unternehmen in England und den USA haben mittlerweile Interesse am Valka Cutter bekundet. Seit kurzem sind die ersten Valka Schneidemaschinen sogar auf Fischdampfern, sogenannten Trawlern, in Island und Norwegen im Einsatz.

“Wir können bereits jetzt beobachten, wie der Valka Cutter die Fischverarbeitungsindustrie verändert. So haben wir beispielsweise kürzlich eine unserer Maschinen an eine Fischfabrik im Norden Islands verkauft“, erzählt Hjálmarsson. „Innerhalb eines Jahres hat die Fabrik ihre Produktion bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl von 8 auf 16 Tonnen erhöht. Mit dem Valka Cutter wird auch das Produkthandling verbessert und es können hochwertigere Produkte erzielt werden, da die Größe von Lenden und anderen Portionen optimiert wird. Zudem wird Übergewicht bei der Abpackung weitestgehend reduziert.“

Erst im vergangenen Jahr wurde Valka, im Rahmen einer Preisverleihung, die von der Federation of Icelandic Industries and Alliance of Icelandic organisiert wurde, für sein Wachstum in 2016 ausgezeichnet und offiziell in die Elite Division isländischer Tech Unternehmen aufgenommen. Bereits 2013 hat Valka den Icelandic Innovation Award für seine Errungenschaften im Bereich Produktentwicklung erhalten. „Es ist motivierend und zugleich eine gesunde Herausforderung, in der isländischen Fischindustrie zu arbeiten. Die Unternehmen hier sind extrem ehrgeizig und zukunftsgerichtet und wollen unter den Besten weltweit bleiben. Dadurch ergeben sich viele interessante Möglichkeiten und Valka ist fest entschlossen, diese zu nutzen,“ so Hjálmarsson.