Polnische Molkerei Mlekpol senkt Energiekosten

Maximale Energieeffizienz

Kolbenkompressoren

Mlekpol, die größte Molkereigenossenschaft Polens, gehört dort zu den bedeutendsten Produzenten von H-Milch und hat sich mit vielen Milchprodukten einen Namen im In- und Ausland gemacht. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen seine Produktionskapazitäten ausgeweitet und parallel dazu die Kältetechnik an den meisten der sieben Standorte modernisiert.

Als die Sanierung der Technikzentralen in den Werken Grajewo und Mrągowo anstand, hatte Mlekpol bereits positive Erfahrungen mit Anlagen der GEA Refrigeration Technologies gemacht. So vergab die Genossenschaft im Jahr 2010 auch diesen Auftrag an die Kälteexperten des GEA Konzerns. Das Ziel: die Produktion von Eiswasser (etwa 1 °C) zuverlässig und kostengünstig zu gestalten.

Bei der Sanierung der Kältetechnik waren maximale Energieeffizienz und eine Optimierung im Teillastbereich die wichtigsten Kriterien. Aufgrund des optimierten Teillastverhaltens wählte GEA Refrigeration Technologies die gerade auf den Markt gekommenen Kolbenkompressoren der V Serie als Ersatz für die Altanlagen beider Werke. Um den Bedarf von etwa 3 bis 4 MW Kälteleistung zu decken, wurden in Grajewo vier GEA Grasso V1100 aufgestellt, in Mrągowo fünf. Diese Kompressoren liefern beim Ammoniakbetrieb jeweils bis zu 830 kW Kälteleistung.

Da die Milchproduktion nicht immer die maximale Kälteleistung benötigt, erhielten die Kolbenkompressoren Frequenzumrichter, und auch die Ventilatoren der Kondensatoren und die Pumpen für das Eiswasser wurden damit ausgestattet. Für den effizienten Einsatz der Kältekompressoren sorgt automatisch die GEA Grasso Regelung. Eingriffe in die Regelungstechnik sind somit nur bei der Neuprogrammierung oder bei Unregelmäßigkeiten im Betrieb erforderlich. Dazu ist das System über ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) mit dem GEA Service verbunden. Alarmmeldungen werden zusätzlich auf den Smartphones des Mlekpol-Technikerteams und den Bildschirmen der technischen Abteilung ausgegeben.

Die vollautomatische Regelung erleichtert dem Werkspersonal die Betriebsführung: Die Techniker müssen die Kältezentrale nun nur noch für die Inspektion betreten und befinden sich sonst in Alarmbereitschaft, denn der Normalbetrieb wird abhängig von dem jeweiligen Bedarf energie- und verschleißoptimiert geregelt. Auch die bestmögliche Nutzung der Stromtarife geschieht automatisch. Dazu verwendet die Regelung zwei verschiedene Betriebsvorgaben: Ist der Strom günstig, werden die Eisspeicher des Werks aufgefüllt. Erst nach Erreichen der maximalen Speicherkapazität gehen die Kompressoren in den Normalbetrieb über. Umgekehrt wird Kälte bei hohen Strompreisen bevorzugt aus den Eisspeichers bereitgestellt, bevor die Kompressoren den Bedarf decken. Auf diese Weise lassen sich die ohnehin niedrigen Energiekosten noch weiter senken.

In etwa acht Monaten Betrieb konnten die Kompressoren der V Serie ihre Effizienz eindrucksvoll unter Beweis stellen. Gegenüber den zuvor installierten Lösungen benötigen die sanierten Kältezentralen der Mlekpol-Werke Grajewo und Mrągowo nun etwa 25 Prozent weniger Energie.