Gea modernisiert und digitalisiert Milchwerk Crailsheim-Dinkelsbühl

Technische Ertüchtigung mittelständischer Molkereien

Gea modernisiert und digitalisiert den Betriebsraum des Milchwerks Crailsheim-Dinkelsbühl, Baden-Württemberg. Er versorgt die angeschlossenen Käsereien mit vorbehandelter - gereinigter, erhitzter und gemischter - Milch

Das Milchwerk Crailsheim-Dinkelsbühl hat Gea mit der Erneuerung des Betriebsraums betraut. Dieser versorgt die angeschlossenen Käsereien mit vorbehandelter - gereinigter, erhitzter und gemischter - Milch. Zudem wird Gea die Digitalisierung der Molkerei weiter voranbringen. Der Kunde verarbeitet jährlich zirka 150.000 Tonnen Rohmilch der genossenschaftlichen Lieferanten und bereitet die Milchmengen zum Herstellen von Balkan-Käse, dem Pasta-Filata-Käse Kashkaval und Grillkäse vor. Im Juni 2022 startete Gea mit der Modernisierung, Anfang 2023 ist die Fertigstellung geplant.

Energieeffiziente Rohmilchverarbeitung

„Mit der technischen Modernisierung am Standort Crailsheim erfüllen wir uns einen langgehegten Traum“, sagt Josef Vögele, Geschäftsführer des Milchwerks Crailsheim. „Das Thema Energieeffizienz ist uns am wichtigsten, wenn wir an die Zukunft unserer Molkerei denken.“ Gerade die Wärmebehandlung von Rohmilch ist für eine hygienische Käsefertigung immens wichtig, gleichzeitig aber energieintensiv, wenn Technologie und Prozesseinbindung nicht perfekt geplant sind. Vögele überzeugte, dass Schlüsseltechnologie und Komponenten wie Entrahmer, Ventile und Plattenwärmetauscher aus Gea-Hand kommen. Im nächsten Schritt will Gea gemeinsam mit dem Projektteam des Milchwerks Crailsheim ein betriebsumfassendes Energie- und Wärmemengenkonzept ausarbeiten und damit erhebliche CO2-Einsparpotenziale freisetzen.

„Die Crailsheimer stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie viele andere kleinere und mittelständische Molkereien: Nachhaltigkeit und Digitalisierung halten Einzug - und dies lässt sich nur durch den Einsatz effizienter, leistungsfähiger Technologien und konsequente Prozessplanung umsetzen“, beschreibt Steffen Rathmann, Geschäftsführer von Gea TDS. „So allgegenwärtig diese Themen die Branche beschäftigen, so spezifisch entwickeln wir das Prozess- und Technologiedesign für die Gegebenheiten vor Ort. Wir sind stolz, wenn wir das technische Rückgrat für den künftigen Erfolg unserer Kunden wie dem Milchwerk Crailsheim einrichten dürfen.“

Historische Daten zur Anlagenaktivität digital überwachen

Neben der Technologie entschied sich der Kunde auch dafür, die Anlagenhistorie per Gea Codex Plant Playback aufzuzeichnen. Diese spezielle Gea-Automatisierung analysiert industrielle Prozesse chargenweise als ein softwarebasierter Videorekorder. Dadurch werden Abhängigkeiten, Fehler und ihre Ursachen aufgedeckt, die sich einfach beheben lassen. Die Software animiert Scada-Historian-Daten in Echtzeit oder im Zeitraffer. Dadurch verbessern sich sowohl die Produktion als auch die Produkt- und Prozesssicherheit.

Neue Erhitzertechnologie und Prozesstechnik

Um die Käserei an den Crailsheimer Maschinenraum anzubinden, will Gea auch diverse Tankläger technologisch umrüsten und dabei alle Ventilknoten und das Kesselmilchtanklager grundlegend neu aufbauen. Zur Sicherung der mikrobiologischen Qualität erhält die Molkerei einen neuen Pasteur mit Überschussrahmkühlung und zwei neue Thermiseure. Die bestehende CIP-Station wird im Zuge dieses Projektes auf den neuesten technischen Stand gebracht. Ein zusätzlicher Entrahmungsseparator ist mit Gea Proplus ausgestattet, das durch größere Entleerungsintervalle für den Milchseparator den Proteinertrag erhöht und den Frischwasserverbrauch maßgeblich reduziert. Die Käsereitechnik wird durch zwei neue Calciumchlorid-Stationen ergänzt. Ziel ist es, die Ausbeute zu steigern und die Produktqualität durch eine stabilisierte Labgallerte zu verbessern. Gea plant die Modernisierung der Molkerei im fortlaufenden Betrieb durchzuführen.