Effiziente Desinfektion bei Käserei Champignon

Käserei Champignon

„Wir haben nach einer Möglichkeit zur perfekten Desinfektion unserer Rohre und Anlagen nach der Reinigung gesucht. Dabei wollten wir die sehr aggressive und beim Handling doch recht gefährliche Peressigsäure (PES) ersetzen" erläutert Gerhard Mühlegg, Produktionsleiter bei der Käserei Champignon.

"Durch Zufall sind wir auf das elektrolytische ‚Actiwa‘ von Samro gestoßen und damit sehr zufrieden. Dieses Mittel überzeugt uns nicht nur bei der Desinfektion, sondern wir können damit auch die Temperatur unseres Nachspülwassers deutlich absenken – was bei unserem stark kalkhaltigen Wasser im Allgäu natürlich auch sofort eine direkte positive Auswirkung auf die Verkalkung der Rohre hat. Actiwa ist für uns wirklich ein gute Lösung“, fasst Mühlegg den bereits mehrjährigen Einsatz des ‚Activated Water‘, kurz ‚Actiwa‘ des Schweizer Unternehmens Samro Technik AG weiter zusammen.

Ein paar Hundert Liter Milch und eine gute Idee
Damit begann vor mehr als 100 Jahren die Geschichte der Käserei Champignon. Im Jahr 1908 wurde der erste Champignon Camembert aus frischer Milch gekäst. Der Käser Julius Hirschle hatte einen Weichkäse entwickelt, der mit einer ganz neuen Geschmacksnote überzeugte. Ein Jahr später gründete er mit dem Käsehändler Leopold Immler die Camembert-Industrie Heising.

Und weil ihr Camembert so herrlich nach frischen Pilzen duftete, nannten sie ihn „Champignon Camembert“. Vorausschauend ließen sie das Champignon-Logo schützen: Die Marke Champignon Camembert war geboren –  einer der ersten Markenartikel der deutschen Milchwirtschaft. Das Traditionsrezept haben die Käsemeister von Generation zu Generation weitergegeben und stets verfeinert. Doch das Besondere bleibt seit 100 Jahren unverändert - sein unverfälschter, reiner Geschmack, auf Zusätze, wie Gewürze und Aromen, wird dabei bewusst verzichtet. Die kleine Hauskäserei wuchs rasch zum erfolgreichen Unternehmen, seit 1961 gehört sie zur Unternehmensgruppe der Familie Hofmeister.

Actiwa - effizient und kostengünstig
Die Schweizer Samro Technik AG, Burgdorf, hat 50 Mitarbeiter, die Schwerpunkte sind der Maschinen- und Anlagenbau sowie das Produkt ‚Activated Water‘, kurz ‚Actiwa‘. Die Hauptkunden sind Getränke- und Lebensmittelhersteller in der Schweiz und ganz Europa. Als Hauptmarkt hat sich die deutsche Nahrungsmittelindustrie und auch Anwendungen in der Trinkwasserdesinfektion (Legionellenprophylaxe) herauskristallisiert. Die Desinfektionstechnologie der Zukunft“, wie man es selbst bezeichnet, basiert auf der Diamantzellenelektrolyse. Das damit produzierte Wasser inaktiviert Bakterien, Keime, Viren und Sporen innerhalb ganz kurzer Zeit. Dabei wird Wasser elektrochemisch so verändert, das daraus ein Desinfektions- und ansatzweise Reinigungsmittel wird. „Die stark desinfizierende Wirkung eliminiert Keime, wie etwa Legionellen, innerhalb von Sekunden, die reinigende Wirkung baut Biofilme schichtweise ab. Diese Eigenschaften eröffnen ein breites Spektrum an möglichen Anwendungen“, erläutert Peter Zumstein aus der Samro-Geschäftsführung.

Keine Chemie, sondern „Kochsalzlösung“
Als Ausgangsmaterial von ‚Actiwa‘ dient normales, enthärtetes Wasser mit einer geringen Menge an Salzsole (reines NaCl), welche im ‚Actiwa‘-Generator dazu dosiert wird. Darin wird an einer bordotierten, selbstreinigenden Volldiamant-Elektrode eine elektrische Spannung angelegt und so verschiedene Radikale und aktive Stoffe produziert. „Diese pH-neutrale, umweltfreundliche, ungefährliche, aber doch hoch wirksame Lösung wird in einem Vorratstank zwischengelagert und mittels Dosierpumpe zur Applikation gefördert. ‚Actiwa‘ paart sich quasi mit den Bakterien und Keimen, zerstört deren Zellwand und macht sie so unschädlich. Dabei gibt es keinerlei Resistenzen oder umweltschädliche Rückstände. Bestätigt wurden diese Wirkungen an verschiedenen Hochschulen und Instituten in der Schweiz und Deutschland, führt Zumstein aus.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Eingesetzt wird das Actiwa sehr erfolgreich bei der Trinkwasserdesinfektion zur Vermeidung von Legionellen und Biofilmen (Netzschutz), zur Desinfektion von Brüden-, Prozess- und Förderwasser zur Vermeidung von Biofilmen, zur Verhinderung von Biofilmen im Flaschenpasteur, zur Desinfektion von Lagertanks und Rohrleitungen, als Füllerbedüsung zur Keimreduktion, als kontinuierliche Verschliesserdesinfektion (was zur Reduktion der Reinigungs- und Stillstandszeiten führt). Beim Waschen von Äpfeln, Früchten und anderen Rohstoffen zur Reduktion von Hefebakterien und Keimen, was deren Haltbarkeit deutlich verlängert. Die Anwendungsmöglichkeiten sind so vielseitig wie der Einsatz von Wasser auch.

‚Actiwa‘ ist eine innovative und kostensparende Lösung, da Reinigungszyklen und Stillstandzeiten ebenso wie Chemikalien reduziert werden, zudem die Temperaturen zur Desinfektion deutlich niedriger werden. Der Aufbau ist modular und daher jederzeit ausbaufähig für weitere Einsatzgebiete – und es erfüllt höchste Qualitäts- und Hygieneansprüche. Da heutige Desinfektionsmittel als Gefahrstoffe in den Betrieben zu deklarieren sind, hat der Betreiber einer Actiwa-Anlage den Vorteil hier einen Stoff einsetzen zu können, von dem keine Umwelt- oder Personalgefährdungen ausgehen. Bei der Herstellung, dem Lagern und der Anwendungen sind keine besonderen Maßnahmen zur Gefährdungsabwehr und Deklaration notwendig.

Große Anlagen- und Technologie-Bandbreite
Geliefert werden die ‚Actiwa‘-Anlagen von Samro in drei Größen: als AWG30 für 20 bis 30l Lösung stündlich, als AWG150 für bis zu 150 l/h und als AWG1000. „Die Konzentration von ‚Actiwa‘ ist dabei genauso stark, wie es der Kunde für seine Zwecke benötigt. Aber unser Ziel ist nicht eine möglichst hohe Menge von ‚Actiwa‘ zu produzieren, sondern alle Keime und Bakterien exakt abzutöten. Wir benötigen keine Tensidzusätze, da die Oberflächenspannung der Lösung niedriger ist. Und ‚Actiwa‘ wirkt nicht nur stark desinfizierend und keimreduzierend, es ist wesentlich schonender zu Edelstahl und den Elastomeren als herkömmliche Desinfektionsmittel – daher kann sich eine solche Anlage innerhalb kürzester Zeit amortisieren!“, unterstreicht Zumstein.

Zufrieden mit dem „Zufall“
Bei der Käserei Champignon ist man durch Zufall auf Samro und Actiwa gestoßen. „Ich war eigentlich auf der Suche nach einer ganz anderen Technologie. Da es keine Erfahrungswerte in Molkereien und Käsereien gab, haben wir das Verfahren sehr intensiv getestet und ausprobiert. Heute setzen wir zwei große AWG1000 ein – zur Sicherheit muss immer eine redundante vorhanden sein -  und verwenden das produzierte Elektrolyse-Wasser am Ende der CIP-Reinigung zum Nachspülen und Desinfizieren sowie für die Kalt- und Warmwasserbehandlung unserer Anlagen, Rohre und Schläuche. Wir haben so die Peressigsäure ersetzt, was mir wichtig war, haben durch die mit Actiwa mögliche Absenkung der Heißwasser-Temperatur deutlich weniger Verkalkungen in unseren Rohren und sind bei der Desinfektion unabhängiger von der Chemie geworden. Wir mit der Zusammenarbeit mit Samro sehr zufrieden und können diese innovative Technologie unseren Kollegen nur empfehlen“, fasst Produktionsleiter Mühlegg zusammen.