Weidenhammer: Gutes Ergebnis 2011

Vorsichtiger Ausblick für 2012 mit Jahresbilanz veröffentlicht

Produktion von Kombidosen Weidenhammer

Die Weidenhammer Packaging Group (WPG), Europas führender Anbieter von Kombidosen, Kombitrommeln und Kunststoffbehältern, hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2011 ihren Gesamtgruppenumsatz auf 230 Millionen Euro (2010: 215 Millionen Euro) gesteigert.

Der Cash Flow sank im gleichen Zeitraum um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent. Wichtige Investitionen in Werke und Personal konnten 2011 erfolgreich abgeschlossen werden und stärken den Wachstumskurs der Gruppe. Im laufenden Geschäftsjahr 2012 wird sich die WPG vor allem auf das Thema Rohwarenkosten, den Ausbau von Forschung und Entwicklung sowie Regulatory Affairs konzentrieren, die Umsetzung ihres Nachhaltigkeitskonzepts forcieren und wichtige Neuentwicklungen wie das Thema „dichte Dose“ (sowohl Karton als auch Kunststoff) weiter vorantreiben. Als zunehmend problematisch schätzt die WPG die derzeit angespannte Lage am internationalen Rohstoffmarkt ein: Die steigenden Rohstoffpreise stellen die Gruppe vor ernste Herausforderungen.

Mit einem Umsatzplus von rund 15 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr zieht die WPG einmal mehr eine positive Bilanz für das zurückliegende Geschäftsjahr. Wichtige Unternehmensziele wurden erreicht und der Ausbau des Geschäfts in wichtigen Märkten wie Großbritannien schreitet gut voran. Beide Geschäftsbereiche, Karton und Kunststoff, trugen zu dem guten Ergebnis bei. „Wir sind mit dem Ergebnis des Jahres 2011 deshalb zufrieden – sehen aber sehr wohl, dass die steigenden Rohstoffpreise unseren Ertrag überproportional belasten“, erklärt Ralf Weidenhammer, Geschäftsführer der WPG. „Trotzdem befinden wir uns auf einem guten Kurs und werden weiter in unsere Werke, unsere Belegschaft und neue Produktentwicklungen investieren.“ Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr beschreibt Weidenhammer als „abwartend vorsichtig“ und geht davon aus, dass der Umsatz trotz eines verhaltenen Starts auf Vorjahreshöhe stabil bleiben wird. „Besonders erfreulich ist, dass 2012 erstmals jeder unserer Standorte voll profitabel sein wird“, so Ralf Weidenhammer. „Das ist nicht zuletzt auch das Resultat des breit angelegten Effizienz- und Investitionsprogramms der letzten Jahre.“

Insgesamt 33 Millionen Euro und damit wiederum den gesamten Cash Flow hat die WPG im vergangenen Jahr in den Neu- und Ausbau ihrer Werke investiert. 2012 plant die WPG nochmals Investitionen im Umfang von rund 27 Millionen Euro. Ein beträchtlicher Teil davon wird auch in die Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzepts der Gruppe fließen, insbesondere in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Derzeit unterhält die WPG auf ihren Werken zwölf großflächige Photovoltaikanlagen, die bereits im laufenden Jahr rund 20 Prozent des Strombedarfs der Gruppe decken. „Damit sind wir auf einem guten Weg“, so Ralf Weidenhammer. „Unser Ziel ist es, 2015 rund ein Viertel unseres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu speisen.“

Mit der Eröffnung des neuen Werks von Weidenhammer UK im nordenglischen Bradford wurden im November 2011 die Weichen für eine weitere Expansion im attraktiven britischen Markt gestellt. Bereits 2010 wurden größere Werk-Neubauten in Griechenland und Hockenheim realisiert. 2012 hingegen wird der Fokus vor allem auf der Erweiterung der Kundenbasis und dem Ausbau weiterer Produktionskapazitäten liegen.

Ausbau des Kunststoffgeschäfts
Dies gilt auch für das Geschäft mit Kunststoffverpackungen, das im vergangenen Jahr weiter gewachsen ist. Weidenhammer Plastic Packaging (WPP) mit Hauptsitz im sächsischen Zwenkau steuert mittlerweile 10 Prozent des Gruppenumsatzes der WPG bei. Mit Appel Feinkost und der Metten Fleischwaren GmbH & Co. KG konnte die Kunststoffsparte im vergangenen Jahr zwei weitere Kunden für PermaSafe-Verpackungen gewinnen. PermaSafe, Weidenhammers „Neuerfindung der Konserve“, erschließt erstmals alle Vorteile von Kunststoffverpackungen für das Marktsegment konservierter Lebensmittel und stößt im Markt für pasteurisierte und sterilisierte Lebensmittel auf wachsendes Interesse. Die von Weidenhammer für Appels Fischspezialitäten entwickelte PermaSafe-Schale wurde 2011 vom Deutschen Verpackungsinstitut mit dem deutschen Verpackungspreis ausgezeichnet. Dabei hob die Jury vor allem die Funktionalitätsvorteile, die Convenience, die Innovation und die Möglichkeiten für das Verpackungsdesign durch PermaSafe hervor.

„Die Auszeichnung bestätigt, dass wir mit PermaSafe eine wichtige Innovation für den Kunststoffbereich auf den Markt gebracht haben“, so Ralf Weidenhammer. „Insgesamt sehen wir die Entwicklung unseres Geschäfts mit In-Mould Labelling (IML)-Verpackungen weiter positiv und werden es in den kommenden Jahren ausbauen.“ Deutliches Zeichen dafür ist der Bau eines zweiten Werkes am Standort Zwenkau. Dort entsteht derzeit ein rund 10.000 Quadratmeter großes, zweites Kunststoff-Werk, in dem ab Mitte des Jahres IML-Kunststoffverpackungen für den deutschen und europäischen Markt produziert werden.

Ebenfalls Mitte des Jahres wird die WPG eine eigene IML-Kunststoff-Produktion in Bradford eröffnen. Durch die Akquisition des Kunststoffspritzgussgeschäfts vom Verpackungshersteller L&D Mouldings Ltd im Juli 2011 wurde der erste Schritt für die Kunststoffverpackungsproduktion getan, nun gilt es im laufenden Jahr die Kunststoffaktivitäten zu intensivieren und in Richtung der hochwertigen IML-Produkte auszubauen. „Wir sehen großes Potenzial für IML-Verpackungen in Großbritannien. Der erste Auftrag konnte gewonnen werden und wir führen Gespräche mit weiteren potentiellen Kunden“, so Ralf Weidenhammer.

Stärkung des Kerngeschäfts mit Kombidosen
Kerngeschäft der Gruppe bleibt jedoch das Geschäft mit Kombidosen. Auch hier baut die WPG ihre Produktion in Deutschland weiter aus: Am Standort Bunde in Ostfriesland starteten im Oktober 2011 die Bauarbeiten an einer zweiten, rund 4.000 Quadratmeter großen Halle, die den Umfang des bisherigen Werks verdoppelt. Bereits im März werden zwei weitere Linien für die Produktion der jüngsten Generation der Kombidose, der EvoCan, installiert. Von Bunde aus, wo die WPG ausschließlich Kombidosen produziert, werden deutsche und holländische Kunden beliefert. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf über zehn Millionen Euro.

Um das Geschäft mit bestehenden und neuen Kunden auszubauen, setzt die WPG auch im Kombidosenbereich auf die Entwicklung neuer „dichte Dose“-Lösungen. Während der Interpack 2011 präsentierte Weidenhammer mit dem neuen Peel-off Top-Verschluss erstmals eine Verschlusslösung für die Kombidose, die sich dank ihrer hohen Gasdichtigkeit auch für hochsensible Produkte wie zum Beispiel Milchpulver oder Kaffee eignet, einem Segment, das bislang weitgehend von Weißblechdosen dominiert wird. „Für uns ist das ein wichtiger Schritt, um neue Kunden für unser Kombidosengeschäft zu gewinnen“, so Ralf Weidenhammer. „Deshalb bildet die Weiterentwicklung der ‚dichten Dose‘ einen Schwerpunkt im laufenden Jahr. Sie macht unsere Verpackungslösungen noch attraktiver – für Hersteller, Handel und auch den Verbraucher.“

Stärkung von Forschung und Entwicklung und Regulatory Affairs
Um diese und andere Produktentwicklungen voranzutreiben, investiert die WPG 2012 verstärkt in den Bereich Forschung und Entwicklung und baut diesen Bereich auch personell aus. Außerdem hat die WPG die Stelle eines Managers für den Bereich Regulatory Affairs neu eingerichtet. „Die Anforderungen gerade in Bezug auf Produktsicherheit sind in den vergangenen Jahren sowohl von Seiten der Behörden als auch unserer Kunden beständig gestiegen“, erklärt Ralf Weidenhammer. „Diese sind zum Teil sehr komplex und müssen entsprechend gruppenübergreifend verantwortet werden. Mit einer eigenen Kontaktstelle für regulative Aufgaben stellen wir sicher, dass wir auch weiterhin den höchsten Marktansprüchen gerecht werden.“

Kurzportrait Weidenhammer Packaging Group
Die Weidenhammer Packaging Group ist mit zwölf Produktionsstätten, über 1.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 230 Millionen Euro in 2011 weltweit einer der beiden führenden Anbieter von Kombidosen, Kombitrommeln und Kunststoffbehältern. Das 1955 in Hockenheim gegründete mittelständische Familienunternehmen hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zum Markt- und Technologieführer in seinem Marktsegment entwickelt. Zum Kundenkreis zählen internationale Markenartikler wie Nestlé, Unilever, Procter & Gamble, Rügenwalder Mühle, Imperial Tobacco oder BAT.