Süßwaren: Fernkurs zur Exportabwicklung

Erster fachspezifischer Zollrechtslehrgang

Made in Germany

Der Exporterfolg der deutschen Hersteller von Süßwaren und Knabberartikeln in der Europäischen Union und auch zunehmend in den Drittstaaten setzt umfangreiches Wissen zur Exportabwicklung in den Unternehmen voraus. So müssen die zuständigen Mitarbeiter in den Unternehmen der Süßwarenindustrie zollrechtliche und umsatzsteuerrechtliche Fragestellungen kennen und umsetzen können.

Darüber hinaus nehmen die Anforderungen beinahe täglich zu, und jede neue Marktöffnung bedeutet auch wieder neue Herausforderungen bei der Exportbearbeitung. Aus diesem Grunde haben sich der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) und German Sweets als bislang erste und einzige Branche der Ernährungsindustrie entschlossen, gemeinsam mit der Außenwirtschafts-Akademie in Münster (AWA) für ihre Mitgliedsunternehmen einen eigenen Fernlehrgang zum Zollrecht zu entwickeln.

In dem modular aufgebauten sechsmonatigen Fernlehrgang werden u.a. Ein- und Ausfuhrabwicklung, Zolltarif und Zollwert, Präferenzen und Vorzugsbehandlung, Grundlagen des Umsatzsteuerrechts, Verknüpfung von Zoll und Umsatzsteuer behandelt. Der Fernlehrgang Zollpraxis wird mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein Zertifikat.

Zum Hintergrund: Seit vielen Jahren steigen die Exporte deutscher Süßwaren und Knabberartikel kontinuierlich an. Lag der Wert der ausgeführten Produkte in den 1970ern bei rund 500 Mio. Euro, sind es nunmehr fast 6 Mrd. Euro bei einer Exportquote von mengenmäßig 46 % im Jahr 2011. Dabei wurde erst im Vorjahr mit dem Überschreiten der 5-Mrd.-Euro-Grenze eine historische Marke übersprungen. Seit Jahren verteidigen die deutschen Hersteller den Titel des Süßwaren-Export-Weltmeisters. Dieser Erfolg hat viele Ursachen.

So führen die Innovationskraft und das Qualitätsbewusstsein der Unternehmen, die Einsatzbereitschaft und die Kreativität der Mitarbeiter und die besondere Struktur des deutschen Süßwarenmarktes dazu, dass sich die deutschen Unternehmen im Ausland gut positionieren können.

Ein typisch deutscher Umstand ist dabei, dass an dem Exporterfolg gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen einen großen Anteil haben. Unterstützend kommt dabei der Branche zu Gute, dass der BDSI die Bedeutung des Exportes frühzeitig erkannt hat und durch den Außenhandelsausschuss die Entwicklungen im Außenwirtschaftsrecht und im Zollrecht begleitet, für die Mitglieder aufbereitet und sich für praxisnahe Lösungen bei Problemfällen einsetzt. Schon seit 1977 existiert mit German Sweets e.V. eine eigene Exportförderorganisation, die vor allem die mittelständischen Unternehmen in ihren Exportaktivitäten unterstützt.