Saisongeschäft im Mai 2017 beflügelt Umsatzwachstum in der Lebensmittelindustrie

BVE-Konjunkturreport für die Ernährungsindustrie

Getränkeproduktion

Im Mai 2017 erreichte die Ernährungsindustrie laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport einen Umsatz von 15,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich damit ein kräftiges Wachstum von elf Prozent. Dieser Zuwachs ist jedoch zum Großteil auf gestiegene Verkaufspreise zurückzuführen, davon 4,7 Prozent im Inland und 5,1 Prozent im Ausland. Abzüglich der Preisentwicklung verbleibt ein Absatzwachstum von sechs Prozent. Auch das Saisongeschäft im Mai hat die Umsätze - vor allem in der Getränkeherstellung - positiv beeinflusst. Ein weiterer wichtiger Wachstumstreiber bleibt das Exportgeschäft. Die Lebensmittelausfuhren legten im Mai im Vorjahresvergleich um 10,6 Prozent zu, insgesamt wurden Güter im Wert von fünf Milliarden Euro exportiert. Auch die Lebensmittelproduktion konnte ausgebaut werden, der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent.

Von besseren Wachstumschancen für die Ernährungsindustrie profitieren auch die Verbraucher. Eine stabile und wettbewerbsfähige Lebensmittelproduktion garantiert ein vielfältiges, bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Produktangebot. Um auch zukünftig die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen zu können, sind ein weiterer Bürokratieabbau, aber auch die Öffnung neuer Absatz- und Wertschöpfungspotenziale im In- und Ausland von großer Bedeutung.

Entspannung an Agrarrohstoffmärkte

Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage bedingen die Preise an den Agrarrohstoffmärkten. Preisschwankungen können beispielsweise mit wechselnden Ernteerträgen aufgrund der Witterungsbedingungen, aber auch mit Wechselkursschwankungen zusammenhängen. Der Monat Juni 2017 zeigt vor allem angebotsbedingt eine erneute Entspannung auf den Rohstoffmärkten. Gegenüber dem Vorjahr sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 12,9 Prozent. Im Vormonatsvergleich fiel der Rückgang mit 3,3 Prozent weniger stark aus. Langfristig betrachtet behaupten die Agrarrohstoffpreise ein hohes Niveau, für die Lebensmittelhersteller sind sie einer der wichtigsten Kostenfaktoren.

Ausblick: Geschäftsklima verbessert sich im Juli erneut

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Juli 2017 verbessert sich die aktuelle Geschäftslage erneut. Noch stärker stiegen die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate, was sich insgesamt positiv auf das Geschäftsklima auswirkt. Im Vergleich zum Vormonat steigt das Klima um 8 Punkte und zeigt damit, insbesondere in Relation zu Juli 2016, eine deutlich bessere Stimmungslage in der Branche. Auch werden von den Unternehmen weniger Produktionsbehinderungen beklagt als noch im Vorjahr. Ihre Wettbewerbsposition im In- und Ausland schätzten die Unternehmen ebenfalls besser ein als noch vor zwölf Monaten, daher bleiben auch die Erwartungen an das Exportgeschäft auf hohem Niveau.