Preisentwicklung: Fleischwarenindustrie vor großen Belastungen

Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie sieht gefährliche Entwicklung

Fleischwarenindustrie vor großen Belastungen

Die Unternehmen der deutschen Fleischwarenindustrie schauen sorgenvoll auf die gegenwärtige Preisentwicklung bei Schweinefleisch. Seit einigen Wochen sind europaweit extreme Preissteigerungen zu beobachten, die in einem sehr kleinen Angebot und einer starken Nachfrage aus China begründet liegen. Besonders deutlich macht sich die Verteuerung bei Verarbeitungsteilstücken wie Schinken, Bäuche oder Schultern bemerkbar, wo die Preissteigerungen deutlich über dem Anstieg der Notierungen liegen und die Nachfrage das Angebot teilweise übersteigt.

China ist mit Abstand der größte Produzent von Schweinefleisch weltweit. Vor allem die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben in China viele Schweinehalter zur Produktionsaufgabe gezwungen. Nach Angaben der Regierung in Peking ist der Schweinebestand im Februar 2019 im Vorjahresvergleich um 16,6 Prozent kleiner ausgefallen. Der Gesamtschweinebestand in China lag bei rund 400 Millionen Tieren. Dieser massive Rückgang führt zu einem globalen Engpass. Experten gehen davon aus, dass die chinesische Schweinefleischerzeugung in diesem und dem nächsten Jahr um 100 bis 150 Millionen Tiere weiter rückläufig sein wird und sich der Einfuhrbedarf dadurch noch deutlich erhöht.

Die von mittelständischen Familienbetrieben geprägte deutsche Fleischwarenindustrie ist mit rund 17 Milliarden Euro Umsatz die größte Branche der Ernährungsindustrie. Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie sind die Sorgen der Unternehmen vor den hohen Belastungen begründet, da sich auch in den nächsten Monaten die Marktsituation nicht ändern wird und es innerhalb der Branche deshalb erneut zu Strukturveränderungen kommen kann.
 

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