MIV: Steigende Preise für Milchprodukte

MIV: Steigende Preise für Milchprodukte

„Der Markt funktioniert und hat reagiert. Die Milchmenge ist zurückgegangen und nach langer Zeit geht es endlich wieder bergauf am Milchmarkt“, sagte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes (MIV) am Rande der Jahrestagung des Verbandes in Berlin. Neben der Mengenreduzierung durch die Milcherzeuger wegen niedriger Preise ist ein weiterer Grund das saisonal niedrigere Milchaufkommen. In der Folge steigen die Erlöse für Milchprodukte und die Erzeugerpreise.

Das Vorjahresniveau wurde Ende September in Deutschland um 4,1 Prozent deutlich unterschritten und die Mengen sind weiterhin rückläufig. Auch in Frankreich und dem Vereinigten Königreich bewegten sich die Milchmengen unter dem Vorjahresniveau und die Anlieferungen in den Niederlanden und Irland haben sich ebenfalls gegenüber den Monaten zuvor deutlich abgeschwächt. Ähnliches findet sich international. In wichtigen Ländern außerhalb der EU und besonders in den Ländern Südamerikas lassen sich rückläufige Milchanlieferungen feststellen. Einzig Nordamerika mit USA und Kanada hat seine Milchproduktion ausgebaut.

„Die Milchmenge in Europa und auf der Welt fällt und die Hoffnung auf bessere Preise steigt zu Recht bei den Erzeugern“, ist sich der Vorsitzende bewusst. Denn dieser Anstieg ist nicht zuletzt für die Milcherzeuger bitter nötig. Dennoch wird es sich je nach Produktverwertung und Vertragslaufzeiten für jede Molkerei unterschiedlich darstellen, wie schnell und wie deutlich man diese Entwicklung auch in den Auszahlungspreisen an die Landwirte widerspiegeln kann.

In den halbjährlichen Kontrakten der weißen Linie, z. B. Trinkmilch, mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel zeichnen sich laut Medienberichten deutlich bessere Preise im Winter ab. Und auch wenn der Lebensmitteleinzelhandel nur ein Standbein in der Vermarktung ist, so geben diese Anzeichen Grund zum Optimismus.