Lebensmittelhersteller mit saisonbedingtem Umsatzplus im Dezember 2020

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 03/21

Lebensmittelhersteller mit saisonbedingtem Umsatzplus im Dezember

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Dezember 2020 einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro und steigerte ihren Umsatz damit um 0,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Inlandsumsatz legte hierbei um 3,7 Prozent zu, der Absatz steig um 6,0 Prozent im Vorjahresvergleich. Das Exportgeschäft hingegen entwickelten sich wert- und mengenmäßig rückläufig. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 4,7 Milliarden Euro exportiert, dies entspricht einem Umsatzrückgang von 5,0 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Absatzrückgang im Ausland lag bei 2,0 Prozent. Die Erzeugerpreise im Inland sanken um 2,2 Prozent, die Erzeugerpreise im Ausland fielen mit -3,0 Prozent etwas stärker. Wie bereits im Vormonat senkten die Lebensmittelherstelle ihre Produktionsleistung im Dezember. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex fiel um 5,1 Prozent im Vorjahresvergleich.

Agrarrohstoffmärkte und Geschäftsklima

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Januar 2021 legte der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 8,6 Prozent zu und lag bei 110,0 Punkten. Im Vorjahresvergleich stieg der Index um 14,6 Prozent.

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Februar 2021 musste das Geschäftsklima einen erneuten Dämpfer hinnehmen. Der Saldo des Geschäftsklimas sank um 7,0 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt -6,0 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage musste hierbei ebenfalls Einbuße hinnehmen und sank um 4,4 Punkte auf insgesamt -7,6 Punkte. Auch der Blick in die Zukunft fiel eingetrübt aus, der Indikator "Geschäftserwartung der nächsten Monate" sank um 9,7 Punkte auf insgesamt -4,4 Punkte.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Februarerhebung der GfK zeigt ein moderat optimistisches Bild der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunkturerwartung, die Anschaffungsneigung als auch die Einkommenserwartung entwickelten sich positiv. Der Konsumklimaindex, basierend auf den Indikatorwerten des Vormonats, lag im Februar 2021 bei -15,5 Punkten und verschlechterte sich damit um 8,0 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die steigenden Indikatoren prognostiziert die Gfk für März 2021 einen Indexwert des Konsumklimas von -12,9 Punkten. Die Verbraucherpreise legten im Januar 2021 unter anderem aufgrund der Mehrwertsteuer-Normalisierung zu. Die Lebensmittelpreise stiegen im Vormonatsvergleich um 2,6 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen um 0,8 Prozent. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 1,9 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise legten mit +1,0 Prozent ebenfalls zu.
 

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