IFFA 2013 präsentiert neue Verpackungslösungen

Für sichere und länger haltbare Produkte

Fleisch-Verpackungstechnik

Der Querschnitt des Angebotes, das die Verpackungsindustrie zur IFFA vom 4. bis 9. Mai 2013 in Frankfurt am Main präsentiert, macht es deutlich: Die Trends in der Verpackungslandschaft stützen die wichtigsten Anforderungen der Fleischwirtschaft insgesamt. In der Summe will die Branche dazu beitragen, sichere und länger haltbare Produkte auf den Markt zu bringen.

Mit den Neuerungen auf dem Gebiet der hygienegerechten Produktion, Verarbeitung und Verpackung, mit den Angeboten der Verpackungsmaschinenhersteller für energieeffiziente Prozesse wie auch mit den Weiterentwicklungen der Packstoffhersteller auf dem Gebiet der Barriereverpackungen spiegelt das Ausstellerangebot die größten Herausforderungen der gesamten Fleischwirtschaft. 

Mit der zunehmenden Bevölkerungsdichte in urbanen Zentren wird der Trend zur Versorgung von immer mehr Menschen mit verpackten Lebensmitteln weiter anhalten. Das verlangt nach einer noch ausgefeilteren Logistik, gepaart mit konsumentengerechten Mengen-Angeboten von Fleisch und Wurstwaren. Denn zeitgleich sollen dem Verderb bzw. der Verschwendung von Lebensmitteln Einhalt geboten und mehr Menschen mit hochwertigen, sicheren Produkten versorgt werden. Während um das altbekannte und wohl doch vielfach wenig bekannte „Mindesthaltbarkeitsdatum“ eine öffentlich geführte Diskussion entbrannt ist, arbeitet die Lebensmittelwirtschaft mit ihren Partnern in der Verpackungsindustrie intensiv an leistungsfähigeren Verfahrens- und Verpackungslösungen.

Flexible Verpackungen erobern neue Anwendungsbereiche
Die Haltbarmachung von Erzeugnissen der Fleischwirtschaft hat eine lange Tradition. Heutige Verfahren, wie die Autoklavierung, die Sterilisation oder Pasteurisation einer Vielzahl von Produkten, sind sehr leistungsfähig - oft aber wenig flexibel. Der Wunsch nach neuen Verpackungslösungen auf Basis leichter, verarbeitungssicherer und transparenter und vor allem flexibler Materialien setzt bei vielen Verarbeitern der Fleischwirtschaft ein Umdenken voraus. Am Markt verfügbar sind bereits Lösungen, die bestehende Anlagen bezüglich ihrer Energieeffizienz wie auch der Flexibilität optimieren: So wird es zunehmend möglich, folienbasierte Verpackungskonzepte einzusetzen, die den hohen Belastungen einer Autoklavierung stand halten und ganz neue Angebotsvarianten ermöglichen.

Neue Maschinenkonzepte berücksichtigen von vorneherein die Möglichkeit, neben den klassischen metallbasierten Verpackungen auch solche aus entsprechend ausgelegten Kunststoffen zu verarbeiten. Im Zusammenspiel mit der Kunststoffindustrie, die immer leistungsfähigere und auf spezifische Einsatzbereiche zugeschnittene Rohstoffe entwickelt, arbeiten die Packstoffhersteller erfolgreich an neuen Folienkonzepten für neuartige Verpackungen. Diese bieten neben langer Haltbarkeit und konsumentenfreundlicher Handhabung (z.B. gutes Öffnungsverhalten/Peel oder auch Wiederverschließbarkeit) vor allem interessante Designoptionen. Auch in der Fleischwirtschaft wachsen die Anforderungen des Marketings, die eigene Marke auf unverwechselbare Weise am P.O.S. zu präsentieren. Dazu bedarf es einer größeren Verpackungsvielfalt, die auch auf die veränderten Verbrauchergewohnheiten und –wünsche eingeht. 

Kampf den Mikroorganismen
Eine treibende Kraft für die Entwicklung optimierter Verpackungslösungen ist nach wie vor die angestrebte Lebensmittelsicherheit. Gerade bei verpackten frischen Lebensmitteln kommt es durch Transpirations- und/oder Atmungsprozessen zu hohen relativen Luftfeuchten in der Packung. In der Folge bildet sich Kondenswasser, bzw. das Wasser wird im Produkt umverteilt und das Ergebnis sind Frischeverlust und Qualitätseinbußen. Hohe relative Luftfeuchten und Kondenswasser begünstigen das Wachstum von Mikroorganismen (Schimmel, Bakterien oder Hefen). Zu niedrige Feuchten sind ebenfalls unerwünscht, da gerade frische Produkte dann austrocknen. Eine aktuelle Projektarbeit am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) befasst sich mit genau dieser Fragestellung: Wie kann eine Verpackung genau das füllgutgerechte „Klima“, also relative Feuchte im Kopfraum, sicherstellen?

Das Fraunhofer IVV arbeitet an mehreren Methoden, um in einer Verpackung die relative Feuchte gezielt zu regulieren und an das Lebensmittel anzupassen: Einstellung der Wasserdampfdurchlässigkeit durch Auswahl und Modifizierung von Polymeren, Mikro- und Makroperforation und Einarbeitung aktiver Substanzen in die Polymermatrix. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden 2013 vorgelegt. 

Initiativen für Lebensmittelsicherheit führen zu neuen Regelwerken
Der Kampf gegen Lebensmittelverderb oder Qualitätsverlust in der Verpackung wird auch mit weiteren Verfahren, wie beispielsweise mit High Pressure Processing (HPP) geführt. Neben grundsätzlichen Erleichterungen, die die hygieneoptimierte Prozessführung betreffen, setzten die Verpackungsmaschinenhersteller weitere Lösungen um, die die Beherrschbarkeit von MAP-, Skin- oder Vakuumverpackungen für den Anwender noch sicherer machen. Effizienzsteigerungen für die Fleischwirtschaft, also Ausschussverringerung und weniger Retouren, sollen das Ergebnis sein.

Neue Regelwerke zeigen auf, dass entlang aller Wertschöpfungsketten ernsthaft an Hygiene- und Sicherheitsaspekten gearbeitet werden muss: Da im Einzelhandel vermehrt frisches Fleisch verarbeitet und verpackt wird, entstehen durch die Aufstellung neuer Standards (Beispiel International Featured Standards IFS 6, gültig seit 1.7.2012) teilweise neue Spielregeln. Eine Gegenüberstellung des IFS Food Version 6 mit dem Vorgänger IFS Food Version 5 zeigt auf, dass die Handelslandschaft deutlich strengere Maßstäbe an die Lebensmittelsicherheit legt. Es geht nicht mehr allein um ein Qualitätsmanagement in den zertifizierten Unternehmen, zahlreiche Anstrengungen müssen zusätzlich gezielt zur Dokumentation der Lebensmittelsicherheit unternommen werden. Jede Veränderung am bestehenden Produkt oder seiner Verpackung muss im Einklang mit den aufgestellten Regeln betrachtet und umgesetzt werden. 

Einen umfassenden Überblick über die Neuheiten und Trends in der Verpackungsindustrie bietet die IFFA – die Nr. 1 der Fleischwirtschaft. Erstmals sind die führenden Hersteller aus dem Bereich Verpackungstechnik, Mess- und Wägetechnik sowie weitere Top-Anbieter aus dem Segment Verarbeiten – Schneiden in der Halle 11 des Frankfurter Messegeländes versammelt.

Die ausstellenden Unternehmen zum Produktbereich Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten sind wieder in der Halle 9.0 und 9.1 angesiedelt und in der Halle 8.0 ist weiterhin das Angebot rund um das Verarbeiten zu finden.

Neuheiten zum Thema „Verkaufen - Alles rund um das Fleischerfachgeschäft“ und die Hersteller von Packmitteln finden sich erstmals in der Hallenebene 4.1. Eine Ebene darunter, in der 4.0, präsentieren marktführende Unternehmen ein weltweites Angebot rund um das Segment Ingredienzien, Gewürze und Hilfsstoffe.